Der Zorn der Götter
sich näher zu ihr. »Prima?«
»Gary hat mir … hat mir ein paar … ein paar Tage vor seinem Tod … davon erzählt. Ihre Maschine kann … kann das Wetter beeinflussen. Armer Gary. Er … er ist nicht mehr nach Washington gekommen.«
»Nach Washington?«, fragte Diane.
»Ja … Sie wollten alle hin … mit einer Senatorin über … über Prima sprechen … Gary hat gesagt … Prima wäre gefährlich …«
»Können Sie sich an den Namen der Senatorin erinnern?«, fragte Kelly.
»Nein.«
»Denken Sie bitte nach.«
Lois murmelte etwas vor sich hin. »Senatorin soundso …«
»Senatorin wie?«, fragte Kelly.
»Levin … Luven … van Luven. Er wollte sie sprechen. Er wollte sich mit …«
Die Tür flog auf, und ein Arzt, der einen weißen Kittel trug und ein Stethoskop um den Hals hängen hatte, kam mit energischen Schritten in das Zimmer. Er musterte Diane und Kelly mit funkelnden Blicken. »Hat man Ihnen nicht gesagt, dass hier keine Besucher zugelassen sind?«
»Tut mir Leid«, sagte Kelly. »Wir mussten … wir mussten mit …«
»Gehen Sie bitte.«
Die beiden Frauen blickten zu Lois Reynolds. »Auf Wiedersehen. Gute Besserung.«
Der Mann blickte ihnen hinterher, als sie das Zimmer verließen. Sobald die Tür geschlossen war, trat er ans Bett, beugte sich über Lois Reynolds und ergriff ein Kissen.
40
Kelly und Diane gingen durch das Foyer des Krankenhauses.
»Deswegen wollten Richard und Mark also nach Washington«, sagte Diane. »Weil sie mit Senatorin van Luven sprechen wollten.«
»Wie kommen wir an sie ran?«
»Ganz einfach.« Diane holte ihr Handy heraus.
Kelly hob die Hand und hielt sie zurück. »Nein. Wir nehmen lieber ein Münztelefon.«
Sie besorgten sich bei der Auskunft die Telefonnummer des Senatsbürogebäudes, worauf Diane dort anrief.
»Senatorin van Luvens Büro.«
»Ich würde gern mit der Senatorin sprechen.«
»Darf ich ihr ausrichten, wer sie sprechen möchte?«
»Es handelt sich um eine persönliche Angelegenheit«, sagte Diane.
»Ihren Namen, bitte.«
»Den kann ich Ihnen nicht nennen – bestellen Sie ihr bitte, dass es sehr wichtig ist.«
»Tut mir Leid. Das kann ich nicht.« Die Verbindung wurde unterbrochen.
Diane wandte sich an Kelly. »Wir dürfen unsere Namen nicht nennen.« Diane wählte die Nummer noch einmal.
»Senatorin van Luvens Büro.«
»Hören Sie bitte. Ich will Sie nicht mit irgendwelchem Unsinn behelligen. Ich muss mit der Senatorin sprechen, aber ich kann Ihnen meinen Namen nicht nennen.«
»Dann kann ich Sie leider nicht mit der Senatorin sprechen lassen.« Wieder wurde die Verbindung unterbrochen.
Diane rief ein weiteres Mal an.
»Senatorin van Luvens Büro.«
»Bitte legen Sie nicht auf. Ich weiß, dass Sie nur Ihre Pflicht tun, aber bei dieser Sache geht es um Leben und Tod. Ich rufe von einem Münztelefon aus an. Ich gebe Ihnen die Nummer. Bitte sehen Sie zu, dass die Senatorin zurückruft.«
Sie nannte der Sekretärin die Nummer und hörte, wie sie den Hörer auf die Gabel knallte.
»Was machen wir jetzt?«, sagte Kelly.
»Wir warten.«
Sie warteten zwei Stunden, bis Diane schließlich sagte:
»Das klappt nicht. Wir …«
Das Telefon klingelte. Diane atmete tief durch und nahm ab.
Eine gereizt klingende Frauenstimme sagte: »Hier ist Senatorin van Luven. Wer ist am Apparat?«
Diane hielt Kelly das Telefon hin, sodass sie beide hören konnten, was die Senatorin sagte. Diane war so aufgeregt, dass sie kaum ein Wort hervorbrachte. »Senatorin, ich heiße Diane Stevens. Ich bin in Begleitung von Kelly Harris. Wissen Sie, wer wir sind?«
»Nein, das weiß ich nicht, und ich fürchte …«
»Unsere Männer wurden ermordet, als sie sich mit Ihnen treffen wollten.«
Am anderen Ende war ein kurzes Aufkeuchen zu vernehmen. »O mein Gott. Richard Stevens und Mark Harris.«
»Ja.«
»Ihre Männer hatten einen Gesprächstermin mit mir vereinbart, aber meine Sekretärin erhielt einen Anruf, bei dem man ihr mitteilte, dass sie ihre Pläne geändert hätten. Und dann … starben sie.«
»Der Anruf kam nicht von ihnen, Senatorin«, sagte Diane. »Sie wurden ermordet, weil man verhindern wollte, dass sie mit Ihnen sprechen.«
» Was? Wieso sollte irgendjemand …«
»Sie wurden umgebracht, damit sie sich nicht mit Ihnen treffen konnten. Kelly und ich würden gern nach Washington kommen und Ihnen erklären, was Ihnen unsere Männer mitteilen wollten.«
Einen Moment lang herrschte Schweigen. »Ich werde mich mit Ihnen treffen, aber
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