Der Zorn der Götter
sehr mich Marks Tod erschüttert hat«, sagte Sam betreten.
Kelly tätschelte seinen Arm. »Ich weiß«, flüsterte sie.
»Es ist einfach unfassbar.«
»Ich versuche herauszufinden, was passiert ist«, sagte Kelly. »Deshalb bin ich hier. Ich hoffe, du kannst mir weiterhelfen.«
Voller Erwartung, aber auch von banger Ahnung erfüllt, nahm sie auf der Couch Platz.
Sams Miene verdüsterte sich. »Anscheinend weiß keiner die ganze Geschichte. Mark war mit einem Geheimprojekt befasst. Offenbar hat er mit zwei, drei anderen Angestellten der KIG zusammengearbeitet. Man sagt, er habe Selbstmord begangen.«
»Das glaube ich nicht«, erwiderte Kelly scharf.
»Ich auch nicht.« Sein Tonfall wurde sanfter. »Und weißt du auch, aus welchem Grund? Wegen dir.«
Kelly schaute Sam fragend an. »Ich verstehe nicht recht …«
»Jemanden, der so bezaubernd ist wie du, würde Mark niemals allein lassen. So was würde doch kein Mann fertig bringen.« Er kam näher. »Das, was passiert ist, ist eine große Tragödie, Kelly, aber das Leben muss weitergehen, nicht wahr?« Er ergriff ihre Hand. »Wir alle brauchen jemanden, nicht wahr? Er ist weg, aber ich bin noch da. Eine Frau wie du braucht einen Mann.«
»Eine Frau wie ich …?«
»Mark hat mir erzählt, wie leidenschaftlich du bist. Er hat gesagt, du bist ganz versessen darauf.«
Kelly musterte ihn entgeistert. So etwas hätte Mark niemals gesagt. Niemals hätte er mit jemand anderem so über sie gesprochen.
Sam legte ihr den Arm um die Schulter. »Ja. Mark hat mir erzählt, dass du richtig scharf darauf bist. Er hat mir immer gesagt, wie klasse du im Bett bist.«
Kelly bekam es plötzlich mit der Angst zu tun.
»Und noch was, Kelly, falls es dir ein Trost ist«, sagte Sam.
»Mark musste nicht leiden.«
Sie schaute Sam Meadows in die Augen, und mit einem Mal wusste sie Bescheid.
»In ein paar Minuten gibt es was zu essen«, sagte Sam.
»Warum gehen wir nicht kurz ins Bett? Dann haben wir hinterher mehr Appetit.«
Kelly war einer Ohnmacht nahe. Trotzdem rang sie sich ein Lächeln ab. »Klingt nicht schlecht.« Sie dachte fieberhaft nach. Er war zu groß und zu kräftig, als dass sie gegen ihn ankam, und außerdem hatte sie nichts, mit dem sie sich zur Wehr setzen könnte. Er fing an, sie zu betatschen. »Weißt du, du hast einen klasse Arsch, Baby. Ich steh auf so was.«
Kelly lächelte. »Aha?« Sie schnupperte. »Ich bin hungrig. Irgendetwas riecht hier ganz köstlich.«
»Das ist unser Abendessen.«
Ehe er sie aufhalten konnte, stand Kelly auf und ging zur Küche. Als sie am Esstisch vorbeikam, erschrak sie. Der Tisch war für eine Person gedeckt.
Kelly wandte sich um und blickte ins Wohnzimmer, wo Sam gerade zur Tür ging und den Schlüssel umdrehte. Sie sah, wie er ihn abzog und in die Kommodenschublade legte.
Kelly blickte sich in der Küche nach einer Waffe um. Sie hatte keine Ahnung, in welcher Schublade die Messer lagen. Auf der Arbeitsplatte lag eine Packung Cappellini. Auf dem Herd stand ein Topf mit brodelndem Wasser, daneben ein kleinerer Topf, in dem eine rote Soße vor sich hin köchelte.
Sam kam in die Küche und schlang die Arme um Kelly.
Sie tat so, als beachtete sie ihn nicht. Sie schaute auf die Soße am Herd. »Sieht ja wunderbar aus.«
Er streichelte ihren Körper. »Ist es auch. Was magst du denn im Bett am liebsten, Baby?«
Kellys Gedanken überschlugen sich. »Alles«, sagte sie leise. »Mit Mark habe ich immer was gemacht, das ihn schier zum Wahnsinn getrieben hat.«
Sam strahlte sie erwartungsvoll an. »Was war das?«
»Ich habe einen nassen, warmen Waschlappen genommen …« Sie griff zu einem weichen Wischtuch, das auf der Spüle lag. »Ich zeig’s dir. Zieh die Hose aus.«
Sam Meadows grinste. »Wird gemacht.« Er löste den Gürtel und ließ die Hose zu Boden fallen. Er trug Boxershorts.
»Jetzt die Unterhose.«
Er ließ die Shorts fallen, unter der sein pralles Glied zum Vorschein kam.
»Oho«, sagte Kelly bewundernd. Sie nahm das weiche Tuch in die linke Hand und ging auf ihn zu. Mit der rechten ergriff sie den Topf mit dem kochenden Wasser und kippte den Inhalt über seine Genitalien.
Kelly konnte immer noch seine Schreie hören, als sie den Schlüssel aus der Kommode holte, die Tür aufschloss und davonrannte.
38
Das Rockendorf, dessen Jugendstilinterieur von der Pracht und dem Reichtum des alten Berlin kündete, war eines der besten Restaurants in ganz Deutschland.
Als Diane hineinging, wurde sie vom
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