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Der Zorn der Trolle - Hardebusch, C: Zorn der Trolle

Titel: Der Zorn der Trolle - Hardebusch, C: Zorn der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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gönnte.
    Tatsächlich bereiteten sich die imperialen Armeen bereits auf den nächsten Angriff vor. Um die Reste der verbrannten Katapulte sammelten sich wieder Soldaten. Frische und ausgeruhte Krieger, die sich schon bald mit neuer Macht auf sie stürzen würden. Wenigstens stellten die Katapulte keine Gefahr mehr dar; was auch immer sie vernichtet hatte, war sehr mächtig gewesen und hatte ihnen einige Zeit erkauft, bis ihre Feinde sich von dem Schrecken erholt hatten.
    »Macht euch bereit«, befahl Ana. Ihre Stimme war heiser.
Sie hatte heute bereits zu viele Befehle geschrien. Jedes Wort kratzte in ihrem Hals, aber sie kümmerte sich nicht darum. Ich werde noch viel mehr schreien, bis das hier vorüber ist.
    Die Sonne sank langsam gen Horizont. Quälend langsam. Zu langsam, erkannte Ana. Das Imperium ließ sich mit seinen Angriffen kaum Zeit, Welle folgte auf Welle, und die Verteidiger hatten bereits alles in die Schlacht geworfen, was ihnen zur Verfügung stand. Selbst Ionnis’ Reserven.
    Doch dann sah Ana, welche Truppen sich zum Sturm bereit machten, und neue Hoffnung keimte in ihr. Im Zentrum, dort wo Şten sie empfangen würde, stand ihr einstiger Söldnerhaufen.
    »Macht die Flaggen bereit.«
    Unvermittelt konnte sie den nächsten Angriff kaum erwarten, freute sich sogar auf ihn. Noch mochte die Moral der imperialen Armeen gut sein, aber gleich würden sie ihr einen Schlag versetzen, der vielleicht die Schlacht entscheiden würde.
    Die Erschöpfung war aus ihren Gliedern gewichen, und ihre Blicke waren nur noch auf ihre früheren Söldner gerichtet, die sich in den gegnerischen Reihen formierten. Die anderen Truppen des Imperiums hatten keine Bedeutung mehr, das Schlachtfeld mit all den Toten und Verwundeten verschwand für den Augenblick aus ihrem Bewusstsein. Ihr ganzes Ich konzentrierte sich auf diesen einen Punkt.
    Dann ertönten die Hörner, und der Angriff begann. Noch immer setzte das Imperium seine Reiterei nicht ein, und so stürmte Fußvolk den Hang hinauf.
    »Gebt den Wlachaken das Zeichen.«
    Banner wurden entrollt, und Ana warf einen bangen Blick nach Westen. Sie fürchtete, dass ihr Signal ungesehen blieb, doch das Ausbleiben von Pfeilen zeigte ihr, dass Şten es erkannt hatte.

    Ihre einstigen Söldner stürmten an der Spitze vor, zogen die anderen Soldaten mit sich. Noch waren sie hundert Schritt entfernt, dann nur noch fünfzig.
    »Jetzt!«
    Ein weiteres Banner flog hoch: Flores’ Kriegszeichen, der doppelte Rabe. Anas Herz setzte einen Schlag aus. Die Söldner stürmten. Jeden Moment musste Berophan das Signal sehen, musste seine Leute herumwerfen und dem Imperium in den Arm fallen. Jeden Augenblick.
    Da stürzten sich die Söldner mit voller Wucht auf die Wlachaken. Ungläubig blickte Ana zu der Stelle hinüber, konnte den Verrat nicht fassen.
    »Sie kommen!«, brüllte Tiradar, »Bereit machen!«
    Seine Worte rissen sie aus ihrer Starre. Sie wandte sich den heranstürmenden Feinden zu, doch bevor sie auch nur den Helm ins Gesicht schieben konnte, waren sie heran und fielen über die Masriden her wie ausgehungerte Wölfe über Schafe.

70
    Innerhalb weniger Herzschläge war aus Triumph Schrecken geworden. Anstatt sich gegen das Imperium zu stellen, brachen die Söldner, die einst Flores unterstanden hatten, in Ştens Reihen ein. Fassungslos starrte Natiole auf das Geschehen in der Mitte der Front. Aber ihm blieb kaum Zeit, darüber nachzudenken, was das für die Schlacht bedeutete, denn schon musste er sich an der Flanke mit seinen Leuten der eigenen Haut erwehren.
    Seine Arme protestierten schmerzhaft, als er Schild und Schwert hob, um den ersten Gegner zu empfangen. Er blockte den Schlag ab, trat kurz nach vorn und schlug selbst zu. Doch sein Hieb traf nur den Schild seines Feindes. Ein Speer zuckte von der Seite heran, zwang ihn wieder zurück. Geschickt reihte sich Natiole wieder ein, Schild an Schild, empfing den nächsten Angriff und stieß zu. Diesmal fand er eine Lücke, und seine Klinge kratzte über Metall, fand Fleisch, und er zog sie blutbesudelt zurück.
    Immer mehr Soldaten drangen auf sie ein. Schritt für Schritt wurden Natiole und die Kämpfer, die neben ihm fochten, zurückgedrängt.
    Erschöpft ließ sich Natiole zurückfallen, und andere nahmen seinen Platz ein, während er einige Schritte die Flanke des Berges emporlief, den Helm abnahm und seinen Blick suchend über das Schlachtfeld sandte.
    Was er sah, versetzte ihm einen Stich ins Herz.
    In der Mitte war ihre

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