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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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keine Probleme bereiten würden. Sir Cameron MacAlpin dagegen stellte ein sehr großes Problem dar. Der Ritt in seinen Armen hatte ihr während des ganzen Vormittags ihre eigene Schwäche deutlich gemacht. Es hatte sie ihre ganze Willenskraft gekostet, sich nicht nach ihm umzudrehen, ihm nicht zu sagen, dass sie aufgebe, und er sich beeilen solle, um einen geschützten Ort zu finden, wo sie ihm zeigen könne, wie restlos sie sich ergab. Ihr einziger Trost war, dass auch Sir Cameron litt. Da sie den ganzen Ritt hindurch fest an ihn gepresst saß, hatte sie den harten Beweis seines Begehrens nur allzu deutlich gespürt. Sie hoffte, das würde diesen Dummkopf lähmen.
    Kaum waren ihre Handfesseln gelöst, eilte sie davon, um einem sehr privaten und dringenden Bedürfnis nachzukommen. Sie versuchte, den riesigen Mann, der ihr schwerfällig folgte, zu ignorieren. Klein-Rob war ihr Wächter. Die Röte auf seinen Wangen zeigte, dass er ebenso peinlich berührt war wie sie. Avery fühlte sich dadurch zwar nicht wohler, aber seltsamerweise zumindest nicht so tief gedemütigt.
    Sobald sie fertig war, kehrte sie zu den anderen zurück und sah sich nach Gillyanne um. Sie musste lächeln, als sie ihre Cousine schließlich ebenfalls aus dem Wald zurückkommen sah. Offenbar war sie demselben Bedürfnis nachgekommen wie Avery. Auch hinter Gillyanne stapfte ein großer Mann her, und ihre Cousine wirkte außer sich vor Wut. Wirklich erheiternd fand Avery aber, dass die Wache von dem Mädchen fast eingeschüchtert schien. Nicht erheiternd war allerdings, dass jeder Fluchtversuch es erfordern würde, zwei starken Männern zu entkommen.
    »Hast du vor, auch noch jedes meiner Worte zu belauschen?«, fuhr Gillyanne ihren Bewacher an, als sie bei Avery ankam.
    Avery konnte ihr Kichern nicht ganz unterdrücken, als beide Wachposten mehrere Schritte rückwärtsgingen. »Sie machen nur, was ihnen ihr Herr befohlen hat, Gillyanne.«
    »Ich weiß«, sagte Gillyanne, »aus diesem Grund ertrage ich es wie die Lady, die ich nun einmal bin, und schlage den Esel nicht mit dem erstbesten Stock, der mir in die Hände fällt, auf den Kopf.« Sie atmete mehrmals tief durch, bevor sie sittsam ihre Hände vor ihren Röcken faltete. »So, ich bin jetzt gelassen.«
    »Funktioniert das tatsächlich?«
    »Manchmal, wenn ich nicht wirklich wütend bin. Du hast ja gesagt, dass es nicht Colins Schuld ist. Trotzdem sollte mir der finstere Teufel, der dich an Bettpfosten und Pferde fesselt, für eine Weile besser nicht zu nahe kommen. Aber wie geht es dir?«
    »Gut genug«, erwiderte Avery, hakte sich bei Gillyanne unter und begann, gemächlich mit ihr umherzuschlendern. Sie lächelte, als sie hörte, wie die Wachen ihnen zögernd folgten.
    »Wirklich? Ich dachte, du wärst ein bisschen beunruhigt. Das ist nur so eine Ahnung.«
    »Deine Ahnungen treffen viel zu oft zu.«
    »Tante Maldie ist sehr erfreut darüber. Du hast auch deine Gaben. Du warst es, die am Tag, an dem die DeVeau angriffen, die Gefahr vorausgeahnt hat.«
    »Das hat ja viel geholfen.«
    »Immerhin sind wir am Leben. Wenn wir völlig unvorbereitet gewesen wären, hätte uns vermutlich der erste blutige Ansturm getötet. Und unsere Verwandten waren gewarnt. Es war zwar zu spät, um sich richtig vorzubereiten, aber es hatten doch ein paar Männer mehr ihr Schwert zur Hand, als wenn du nicht Alarm geschlagen hättest. Selbst auf der Flucht haben wir gehört, dass deine Warnung geholfen hat.«
    »Wirklich?« Avery hätte allzu gerne vernommen, dass es ihr geglückt war, ein paar Menschenleben zu retten.
    »Ja. Das erste Geräusch war das Klirren von Schwertern und nicht das Schreien von Sterbenden.«
    »Das folgte.«
    »Leider, ja. Aber so schaudererregend es auch war: Die aufeinanderklirrenden Schwerter haben uns verraten, dass die Männer sich den DeVeau gestellt haben, und sei es nur, um sie aufzuhalten, damit andere vielleicht fliehen und überleben konnten. Gräme dich nicht so. Wir können nichts tun, außer für die Seelen der Verstorbenen beten und darum bitten, dass es nicht zu viele Tote gab.«
    »Das mache ich. Oft«, murmelte Avery.
    »Wir müssen unsere Gedanken auf die augenblicklichen Schwierigkeiten richten.«
    »Stimmt. Wie wir es schaffen, Payton frei und unversehrt herauszuschlagen.«
    »Wie wahr«, stimmte Gillyanne zu, worauf sie Avery mit festem Blick musterte. »Und wie man dein bekümmertes Herz erleichtern kann.«
    »Ist mein Herz denn bekümmert?«
    »Allerdings. Die

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