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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Zukunft mit ihm sowieso unmöglich.«
    »Nicht unbedingt.« Gillyanne zuckte die Schultern. »Dieses Abenteuer könnte besser ausgehen, als du denkst. Du musst entscheiden, ob du es wagen willst, ihn dazu zu bringen, dass er dich mehr als alles andere begehrt. Stimmt schon, egal wie man es dreht und wendet, der Weg, den du einschlagen musst, ist ganz schön steinig. Doch jeder Schritt darauf führt dich weg von deinem Liebeskummer.«
    »Möglicherweise aber auch nicht. Wie auch immer, ich glaube trotzdem, dass wir es unseren Entführern viel zu einfach machen.«
    »Ich glaube nicht, dass wir fliehen können, Avery.«
    »Auch ich habe da keine großen Hoffnungen, aber das heißt nicht, dass wir es nicht versuchen könnten.« Die Blicke der Frauen trafen sich und sie lachten beide.
    »Sollen wir beim ersten Versuch klug oder einfach nur mutig sein?«, fragte Gillyanne und schaute sich nach ihren Bewachern um. »Klein-Rob und Colin sind ein gutes Stück hinter uns und in eine Diskussion vertieft.«
    »Gut, dann lass uns dieses Mal einfach nur mutig sein. Auf drei?« Gillyanne nickte und raffte ihre Röcke. Avery tat es ihr nach und zählte: »Eins, zwei, drei!« Sie spurtete los und war nicht überrascht, dass die ebenfalls loseilende Gillyanne eng an ihrer Seite blieb.
    Cameron fluchte, als ein Aufschrei durch das Lager ging. Er stopfte die Karte, die er und sein Cousin Leargan eben studiert hatten, wieder in sein Hemd und sprang auf. Als er sah, dass die Murray-Mädchen zu fliehen versuchten, war er eigentlich nur über ihre Schnelligkeit überrascht.
    »Zum Teufel mit Klein-Rob und Colin«, schimpfte er und stürzte los. »Ich habe ihnen doch befohlen, die Mädchen scharf zu bewachen.«
    »Du kannst ihnen nicht die volle Schuld geben«, entgegnete Leargan, während er neben Cameron Schritt hielt. »Es sind doch nur kleine Mädchen, und sie haben sich bisher sehr gut betragen.«
    »Was uns hätte warnen sollen.«
    Leargan lachte. »Du sprichst von ihnen, als wären sie gefährliche, durchtriebene Gegner.«
    »Averys Mutter hat es geschafft, sich ein Jahr lang vor einem rachsüchtigen DeVeau zu verstecken und war dabei fast auf sich allein gestellt. Averys Vater gelang es dann, trotz des hohen Kopfgelds, das auf sie ausgesetzt war, beide aus Frankreich herauszubringen. Averys Cousine hat gerade einen gewissen Sir Cormac Armstrong geheiratet, der den rachsüchtigen Douglas-Clan über zwei Jahre an der Nase herumgeführt hat.«
    »Guter Gott.« Leargan war beeindruckt. »Sie könnten also das eine oder andere Täuschungsmanöver gelernt haben.«
    »Ja, und zudem sind sie verdammt schnell auf ihren Beinen. Du folgst der Kleinen.«
    »Sie sind beide klein.«
    »Folge Gillyanne. Ich werde der anderen folgen, diesem Ausbund an Frechheit.« Cameron ignorierte Leargans Lachen.
    Dass Avery vor ihm wegrannte, brachte Cameron viel mehr auf, als er vermutet hätte. Wahrscheinlich hasste er einfach die Vorstellung, dass sie nicht so von blindwütiger Leidenschaft ergriffen war wie er. Doch er durfte sich nicht von seinen Zweifeln blenden lassen. Ihr Verlangen war ebenso heftig wie seines, dessen war er sich sicher. Und vielleicht rannte sie ja deshalb weg.
    Ein grimmiges Lächeln umspielte seine Lippen, während er ihr durch den Wald nachjagte. Er hatte nicht die Absicht, sie entkommen zu lassen, nicht jetzt, wo er so nah an der Erfüllung seiner Wünsche war. Vorhin, beim Aufschlagen des Nachtlagers, hatte er deutlich gemerkt, dass sie sich innerlich vor Begehren krümmte – ebenso wie er. Mehrmals hatte er während des qualvollen Ritts ihren Lippen ein weiches, verlangendes Stöhnen entlocken können, hatte sie dazu gebracht, in seinen Armen zu erschauern, und das alles nur mit zartesten Berührungen. Nicht Rachegedanken trieben ihn jetzt an, sondern die Entschlossenheit, sich die zum Greifen nahen Wonnen nicht so kurz vor dem Ziel durch die Finger gleiten zu lassen.
    Avery gab Gillyanne ein Zeichen, nach rechts auszuscheren, während sie weiter nach links rannte. Sie hielten Augenkontakt, zwangen aber ihre Verfolger, sich aufzuteilen. Bei einem schnelle Blick über die Schulter, sah Avery nur zwei Männer: Cameron und seinen gut aussehenden Cousin Leargan. Falls es noch mehr Verfolger gab, waren sie weit abgeschlagen.
    Gerade als sie dachte, das Spiel hätte nun lange genug gedauert, weil sie müde wurde und Cameron ihr näher kam, hörte sie Gillyanne aufschreien. Avery wandte sich sofort um und rannte geradewegs auf Leargan

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