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Der Zorn Des Skorpions

Der Zorn Des Skorpions

Titel: Der Zorn Des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
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an Drogen oder Gift befinden. Ihr war speiübel.
    Nicht! Verlier jetzt nicht den Durchblick! Das Schwein ist ganz in der Nähe …
    Wieder bemerkte sie eine Bewegung in den Resten des Rückspiegels – ein vages Huschen.
    Sie blinzelte verzweifelt, hob die Pistole und wandte sich dem Fenster zu, doch es war zu spät. Schon gehorchten ihre Finger nicht mehr den Befehlen ihres Gehirns, die Bilder in ihrem Kopf wurden wirr, ein Prickeln überlief ihren gesamten Körper.
    Das Mittel …
    Wieder etwas Bewegtes in den Spiegelscherben.
    Das Gewehr. Sie brauchte das Ge… wehr …
    Sie versuchte zu agieren, nach dem Angreifer Ausschau zu halten, doch sie spürte nichts mehr, war taub an Körper und Geist. Ihr Kopf sank auf die Seite, die Pistole entglitt ihren Fingern, und die Welt begann, sich in gespenstischer Zeitlupe zu drehen. Alles um sie herum verwandelte sich in trübe, verschwommene Schemen.
    »Nein!«, sagte sie. Ihre Zunge fühlte sich zu groß an. Vergeblich tastete sie nach ihrer Pistole.
    Und dann sah sie ihn, seine vom zersplitterten Spiegel verzerrten Züge, seine große Gestalt in Weiß, das Gesicht von einer Skimütze verdeckt, die Augen hinter einer großen dunklen Skibrille verborgen.
    Ihr Bewusstsein begann zu schwinden, sie glitt in eine Ohnmacht, als er sagte: »Detective Pescoli.« Seine warme Stimme ließ darauf schließen, dass er sie kannte. Er war nur noch ein paar Schritte entfernt … Wenn sie doch nur ihre Waffe auf ihn hätte richten können … »Anscheinend hatten Sie einen Unfall.«
    Unter Aufbietung all ihrer Kräfte sah sie ihm ins Gesicht und fauchte: »Geh zum Teufel!«
    »Da bin ich bereits, Detective, aber immerhin bin ich nicht mehr allein dort. Sie werden mir jetzt Gesellschaft leisten.«
    Nie im Leben,
dachte sie plötzlich wieder ganz klar. Sie tastete nach der Pistole, hob sie mit schlaffen Händen und drückte ab.
    Ein paar Schüsse hallten durch die Schlucht. Aber sie verfehlten ihr Ziel. So nahe er ihr auch war, sie hatte ihn verfehlt, hatte nur Felsen und wer weiß was getroffen.
    Er seufzte und schnalzte mit der Zunge. »Das wirst du bereuen.«
    Sie wollte noch einmal feuern, doch ihre Finger gehorchten ihr nicht mehr, und alles, was sie tun konnte, als er näher rückte, war, nach ihm zu schlagen. Ihre Fingernägel verhakten sich in seiner Skimütze und ritzten seine Haut. Überrumpelt schrie er auf.
    »Miststück!«
    Ganz recht geschieht es dir, und jetzt habe ich Gewebe und
DNA
unter den Fingernägeln. Falls ich je gefunden werde, bist du so gut wie tot.
    Sie sah, wie Blut aus den Kratzern quoll und er in eine Art Päckchen griff und ihm etwas entnahm … eine Schürze? Gott, sie konnte nicht klar sehen … alles war so verzerrt … Doch sie erkannte das Kleidungsstück in seiner Hand …
    Eine Zwangsjacke?
    Eiskalte Angst erfasste sie. Ihr war bewusst, dass er sie nicht einfach oder schnell sterben lassen würde. Er würde sie am Leben erhalten, sie quälen, gesund pflegen und sie dann gnadenlos töten, genauso wie die anderen.
    Aber in einer Zwangsjacke? Das hieße, gefesselt und völlig hilflos zu sein …
    Es war, als würde er ihre schlimmsten, abgründigsten Ängste kennen.
    Schneegestöber wirbelte vor ihren Augen herum, sein Anblick und der der Zwangsjacke verschwammen inmitten der tanzenden eisigen Flocken. Als sie das Bewusstsein verlor, empfand sie keine Angst, nur eine wilde Entschlossenheit, diesen Mistkerl, sollte sie je wieder zu sich kommen, restlos fertigzumachen. Endgültig. Ihn dahin zu schicken, wo er das Licht der Sonne niemals wiedersehen würde.
    Sie konnte nur hoffen, dass sie eines Tages die Chance dazu bekam.

2. KAPITEL
    Heute
    W o kann sie nur sein?
    Ein heftiger Sturm pfiff durch die Schluchten der Umgebung, als Nate Santana, das Handy ans Ohr gepresst, im Stall auf und ab stapfte. Das schmale, nutzlose Gerät gab keinen Ton von sich. »Komm schon, komm schon«, drängte er, wohl wissend, dass es sinnlos war.
    Regan war wieder einmal
missing in action.
    Der kleine Monitor zeigte an, dass das Handy keinen Empfang hatte.
    Frustriert schob Santana es in die Tasche seiner verschlissenen Jeans und ermahnte sich, die Ruhe zu bewahren. Er war einfach überreizt aufgrund der Ereignisse der letzten paar Wochen in dem verschlafenen Städtchen Grizzly Falls. Sonst nichts.
    Und trotzdem nagte die Sorge in seinen Eingeweiden und rief ihm ins Gedächtnis, dass alles, was in seinem Leben gut war, zu verschwinden pflegte, und dass Pescoli mit ihrem

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