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Der zweite Buddha

Der zweite Buddha

Titel: Der zweite Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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und da mal ein einzelnes Stück. Dann müssen wir eben zahlen — viel zuviel natürlich; aber der Gesamtwert ist so hoch angesetzt, daß wir mit den Prämien ganz schön hinkommen, verstehen Sie? Und alle Beteiligten sind zufrieden... Bloß Feuer ist schlecht; Feuer darf keinesfalls ausbrechen, sonst sind wir angeschmiert. Aber Crockett wohnt ja glücklicherweise in einem feuersicheren Gebäude... Wir haben also den ganzen Krempel für eine Million Dollar versichert; und jetzt raten Sie mal, was das Zeug tatsächlich wert ist.«
    Ich erwiderte nichts. Andrews tippte auf seine Aktentasche, in der das von Crockett unterschriebene Formular lag.
    »Wenn Crockett morgen stirbt, ja, und die Erben versuchen, die Sammlung zu versteigern, dann müssen sie Glück haben, wenn sie zehntausend ‘rauskriegen wollen... zehntausend Dollar für den ganzen Ramsch. Und dieses Blasrohr, das müßten sie noch kleinhacken, damit es in die Mülltonne paßt. Das würde überhaupt niemand kaufen.«
     

4
     
    Als ich am nächsten Morgen ins Büro kam, sagte Elsie Brand anstatt einer Begrüßung: »Bertha kaut schon an den Fingernägeln; sie kann’s nicht erwarten.«
    »Wen oder was kann sie nicht erwarten?«
    »Sie, Donald.«
    »So, so, mich... und warum diese Sehnsucht?«
    »Es dreht sich um diesen Diebstahl auf der Party, glaube ich.«
    »Ach nee«, grinste ich, »ich denke, die Kleinigkeit wollte sie allein erledigen... da hat doch so was in der Zeitung gestanden...«
    Im allgemeinen war Elsie immer ängstlich darauf bedacht, jegliche
    Erwähnung der gelegentlich auftretenden innerbetrieblichen Spannungen zu vermeiden. Aber jetzt bemerkte sie zurückhaltend: »Heute früh sieht sie die Dinge wohl etwas anders.«
    »Na schön«, murmelte ich, »von mir aus... Ich bin nicht nachtragend.«
    Ich ging hinüber zu Berthas Privatkontor, klopfte an und trat ein.
    »Donnerwetter noch mal! Bist du tatsächlich auch schon da?« schnauzte mich Bertha an. »Wird langsam Zeit!«
    »Sonst noch was?« erkundigte ich mich. »Wolltest du mich nur anbrüllen, oder ...«
    »Ach komm, sei friedlich«, brummte sie. Es klang zwar noch nicht gerade freundlich, aber doch schon wesentlich zivilisierter.
    »Es ist wegen diesem blödsinnigen Buddha. Und wegen dem Blasrohr.«
    »Na und?!«
    »Wir sollen sie wieder herbeischaffen.«
    »Ich glaube kaum, daß Crockett das Zeug wirklich wiederhaben will«, wandte ich ein. »In diesem Fall müßte er ja der Versicherungsgesellschaft die Schadensumme von neuntausend Dollar zurückzahlen.«
    »Das ist ihm ganz egal. Er will die Sachen wiederhaben, hat er gesagt.«
    »Auch gut. Dann beschaffst du sie ihm eben.«
    »Hör mal, komm mir gefälligst nicht auf die Tour... >Dann beschaffst du sie eben!< — Ja wie denn, zum Henker? Wie fang’ ich das an? —Mensch, hätt’ ich dich doch nie in die Firma genommen! Ein . nettes, ruhiges Geschäft war das früher ...«
    »Vor allen Dingen ruhig«, warf ich ein.
    »... bis du angefangen hast, hier zu arbeiten. Seitdem spielen wir Räuber und Gendarm und stehen dauernd mit einem Bein im Zuchthaus!«
    Ich antwortete nicht, sondern betrachtete mir nur ihre Diamantringe. Bertha folgte meinem Blick und versuchte mannhaft, böse auszusehen. Aber schließlich mußte sie doch lachen: »Laß gut sein, Donald! Du bist schon in Ordnung. Aber sag mal, ganz im Ernst: Wie kriegt man das Zeug wieder, ohne die Polizei zu verständigen?«
    Sie schob ihren Schreibtischsessel zurück, stand auf und begann im Zimmer auf und ab zu gehen. Ihr Gang — eine seltsame Mischung zwischen Watscheln und Schreiten — fasziniert mich immer wieder. »Es waren 62 Gäste in der Wohnung«, grübelte sie. »62 — du kannst sie nachzählen. Alle mit Einladungen — ich hab’ sie kontrolliert. Jeder einzelne ist laut Crockett ein Pfeiler der Ehrbarkeit... und irgend so ein verdammter Pfeiler hat den Buddha geklaut mitsamt dem Blasrohr...
    Was machen wir jetzt — ohne die Polizei, meine ich? Ohne Polizei kannst du nicht sämtliche Pfandleiher abklappern; außerdem ist das Zeug garantiert nicht im Leihhaus, sondern vermutlich in der Privatsammlung eines der Gäste...«
    »Falls das Blasrohr zumindest nicht noch oben in der Wohnung ist — irgendwo versteckt«, gab ich zu bedenken.
    »Nee, ist nicht«, entgegnete sie. »Das hab’ ich auch erst gedacht. Daraufhin haben sie heute früh die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt; jede Ecke haben sie durchsucht — nix.«
    »Dann versuch’s doch mal mit einer

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