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Der zweite Buddha

Der zweite Buddha

Titel: Der zweite Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Der Artikel über die Party war geschickt aufgemacht, und zwei Bilder von Crockett hatte er auch untergebracht: eines aus der Fuß-auf-Jagdbeute-Serie und ein weiteres, auf dem Dean Crockett der Zweite zu bewundern war, wie er gerade die Flagge des Internationalen Goodwill-Klubs aufpflanzte. Dieser Klub, entnahm ich dem Bericht, hatte sich zum Ziel gesetzt, Freundschaft und gegenseitiges Verständnis über die Grenzen und Meere hinweg zu fördern, indem er die Kenntnis von Sitten und Gebräuchen anderer Völker und Rassen verbreiten half.
    Ich trank meinen Kaffee aus und ging ins Büro zurück. Elsie Brand klapperte auf der Schreibmaschine. »Sagen Sie mal, Elsie«, begann ich, »was wissen Sie über unsere Buchhalterin?«
    »Eva Ennis?« Das Klappern hörte auf. »Eigentlich nichts.«
    »Wie lange ist sie schon bei uns beschäftigt?«
    »Ungefähr... warten Sie mal... ungefähr sechs Wochen.«
    »Wie findet sie Bertha?« tastete ich weiter.
    »Bertha? Ich glaube, sie hat Angst vor ihr.«
    »So... und was hält sie von mir?«
    »Meinen Sie nicht auch, daß Sie das besser selbst herausfinden sollten?« fragte sie würdevoll.
    »Irrtum, Mädchen —ich frage dienstlich!« stellte ich richtig.
    »So sehen Sie gerade aus«, warf sie schnippisch hin.
    »Also dann«, seufzte ich, »Sie werden sie jetzt bitte rufen... und Sie werden bei dem Gespräch anwesend sein; es muß offenbar mal was gegen Ihre schmutzige Phantasie getan werden.«
    Sie sah mich neugierig an: »Was soll denn das alles überhaupt?«
    »Holen Sie sie rein, dann werden Sie’s schon erfahren... sie hat doch keine Angst vor mir, oder?«
    »Aber nein, Donald — wie könnte sie!«
    Ich kommentierte diese Spitze nicht weiter. »Los, rufen Sie sie.«
    Elsie ging hinaus und kam gleich darauf mit Eva Ennis zurück.
    Ich musterte die Buchhalterin gründlich. Es lohnte sich schon, sich zweimal nach ihr umzusehen, und sie wußte das. Sie trug ein Kostüm und darunter einen hochgeschlossenen, enganliegenden Pullover. Der schüchterne Gesichtsausdruck schien nicht recht mit ihrem Wesen in Einklang zu stehen.
    »Sie wollten mich sprechen, Mr. Lam?«
    »Setzen Sie sich, Eva«, lud ich sie ein. »Ich habe mit Ihnen zu reden.«
    Sie lächelte mich an, nahm Platz und setzte sich in Positur. Dann warf sie einen Blick zu Elsie hinüber.
    »Setzen Sie sich dazu, Elsie«, forderte ich meine Sekretärin auf. »Ich will Eva über ihr Liebesieben ausfragen; dazu brauch’ ich einen Anstandswauwau. «
    Eva wollte etwas sagen, überlegte sich’s aber anders und platzte schließlich doch heraus: »Glauben Sie, daß die Methode gut ist —mit Anstandswauwau?«
    Ich nickte ernst, als ob ich diese Bemerkung für sehr treffend hielte, und begann: »Ich wüßte gern etwas über diesen Fotografen, der vorgestern hier war. Vielleicht hab’ ich nächstens Arbeit für ihn.«
    »Ach, Lionel«,murmelte sie und ergänzte rasch: »Lionel Palmer ...«
    »Was wissen Sie über ihn?«
    »Aber Mr. Lam! Ich habe den Mann doch erst vorgestern kennengelernt!«
    »Das interessiert mich nicht«, lächelte ich, »ich habe Sie gefragt, was Sie über ihn wissen.«
    »Ooooch... er ist ein ganz netter Kerl... «
    »Und was treibt er so?«
    »Na —er fotografiert eben, nicht?«
    »Hat er Ihnen von seiner Arbeit erzählt?«
    »Ja, das hat er. Er ist immer mit Mr. Crockett unterwegs, und er muß die... na, sozusagen die Bilddokumente zu jeder Reise liefern, ja? Er macht Farbdias und Schwarzweiß-Aufnahmen und natürlich auch Farbfilme.«
    »Ein gründlicher Mann, dieser Crockett, nicht wahr?«
    »Ja, das braucht er alles. Die Diapositive für seine Vorträge, und die Schwarzweiß-Bilder kommen in die Zeitungen. Und die Filme, die zeigt er mit Vorliebe bei seinen Parties, so wie gestern abend.«
    »Waren Sie gestern abend auf der Party?«
    Sie verzog das Gesicht ein wenig. »Nein«, sagte sie. Es klang kurz und abweisend.
    »Nanu?« Ich tat erstaunt. »Ich dachte, Lionel wollte Sie mitnehmen?«
    »Wer hat das gesagt?«
    »Na, zieren Sie sich nur nicht so, Eva«, wies ich sie sanft zurecht, »man kann’s auch übertreiben! Ich habe nämlich gesehen, wie er vorgestern nach der Knipserei Ihre Telefonnummer aufgeschrieben hat.«
    »Meine Adresse hat- er aufgeschrieben«, verbesserte sie mich. »Er hat mir einen Abzug von dem Bild versprochen.«
    »Ins Büro konnte er ihn wohl nicht schicken, wie?«
    »Ich wollte ihn lieber nach Hause geschickt haben.«
    »Haben Sie das Bild schon erhalten?«
    »Nein. Ich bekomme

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