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Der zweite Buddha

Der zweite Buddha

Titel: Der zweite Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Geschäftsstelle finden, aber es geht auch so. Also fünfzehnhundert für Blasrohr und Bolzen, und siebenfünf für den Jade-Buddha...«
    Er zog ein vorgedrucktes Formblatt aus seiner Aktenmappe und begann, es auszufüllen, indem er die Mappe als Schreibunterlage benutzte.
    »Ach lassen Sie... das hat Zeit bis morgen«, meinte Crockett. Er schien auf einmal merklich milder gestimmt zu sein. »Sie müssen das verstehen, ich war etwas erregt; eigentlich bestand wohl kein Grund, Sie gleich herbeizubemühen...«
    »Aber ich bitte Sie«, gab Andrews zurück, sah Crockett mit gewinnendem Lächeln an und fuhr dann, im Weiterschreiben, fort: »dazu sind wir ja schließlich da, und das gehört bei unserer Gesellschaft zum Service... So, Mr. Crockett — wenn Sie hier unterschreiben wollen, bitte... morgen mit der zweiten Post haben Sie Ihren Scheck.«
    Crockett las das ausgefüllte Formular sorgfältig durch, ehe er unterschrieb. Der Versicherungsagent nahm es entgegen, verwahrte es in seiner Mappe und verabschiedete sich: »Gute Nacht allerseits... oder vielmehr, guten Morgen.« Damit entfernte er sich.
    Bertha stand stumm und bewegungslos da. Ich war geneigt, dieses seltsame Phänomen der Tatsache zuzuschreiben, daß während der ganzen Verhandlung niemand Notiz von ihr genommen hatte. Schließlieh ergriff ich die Initiative:
    »Tja, Mr. Crockett — das wäre wohl alles ...«
    »Alles?« rief er. »Ich glaube, ich höre nicht recht! Nein, mein Lieber — erst will ich meine Sachen wiederhaben!«
    Ich wies lächelnd auf Bertha und belehrte ihn: »In diesem Falle wenden Sie sich am besten an Mrs. Cool; für neue Geschäftsabschlüsse ist nämlich sie zuständig.«
    Er runzelte die Stirn: »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen«, erklärte ich ihm, »daß wir lediglich den Auftrag übernommen haben, die Gäste zu kontrollieren. Wenn Sie jetzt Ihr gestohlenes Eigentum zurückhaben wollen, dann ist das ein neuer Auftrag.«
    Er lief rot an und kam drohend einen Schritt auf mich zu. Unsere Augen bohrten sich ineinander... Auf einmal fing er an zu lachen.
    »Verdammt noch mal, Sie haben recht«, stellte er fest. »Ich glaube, ich muß mich bei Ihnen entschuldigen, Lam. Ich hab’ wohl einen Fehler gemacht — habe Sie falsch eingeschätzt.«
    »Oh, das macht nichts«, sagte ich.
    Jetzt erwachte auch Bertha wieder zum Leben — vermutlich unter dem Eindruck des neuen Abschlusses, der sich da anbahnte. »Das ist schon vielen Leuten so gegangen«, erzählte sie stolz. »Donald wird oft falsch eingeschätzt. Er ist klein, aber oho!«
    »Laß das, Bertha«, setzte ich mich zur Wehr.
    »Mir ist es auf alle Fälle nicht passiert«, warf Phyllis Crockett ein. »Ich erkenne die Fähigkeiten in den Menschen... Gute Nacht, Mr. Lam, es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen. Und ich bin sicher, daß mein Mann morgen mit Mrs. Cool das Geschäftliche regeln wird.« Sie wandte sich zu Bertha und verabschiedete sich: »Gute Nacht, Mrs. Cool.«
    Olney brachte gerade den Versicherungsagenten zum Fahrstuhl; ich rief hinter ihm her: »Moment mal, Olney — wir fahren gleich mit, dann geht’s in einem Aufwaschen.«
    »In Ordnung, ich warte solange«, rief Olney zurück.
    Es gelang mir, einen zweiten Händedruck Crocketts zu vermeiden, der mich zweifellos endgültig krankenhausreif gemacht hätte; wir sagten gute Nacht und gingen zum Fahrstuhl. Die Tür schloß sich hinter uns, und wir glitten abwärts.
    Der Versicherungsvertreter sah mich an und grinste. »Hier haben Sie meine Geschäftskarte; geben Sie mir Ihre«, schlug er vor. »Ich kenne Ihre Agentur, aber ich hätte gern Ihre Karte, wenn s Ihnen nichts ausmacht. Nur damit sie bei den Akten ist.«
    Ich gab ihm unsere Karte. Im 20. Stock stiegen wir aus und gingen zu dem anderen Fahrstuhl hinüber, um ins Erdgeschoß zu gelangen. Olney fuhr wieder zur Atelierwohnung zurück.
    »Erleben Sie das öfters?« erkundigte ich mich bei Andrews.
    »Kann man wohl sagen«, gab er zurück, »dauernd. Sehen Sie, da sind all diese Burschen wie dieser Crockett... So einer stopft sich das Haus voll mit Sachen, die er in allen fünf Kontinenten zusammengelesen hat, nicht wahr? Na ja, und wenn er dann heimkommt und guckt sich den Kram an, dann meint er, das Zeug ist ‘ne Million Dollar wert. Wir versuchen dann gar nicht erst, ihm das auszureden. Schließlich ist das ‘n gutes Geschäft, nicht wahr? Daß der ganze Plunder auf einmal geklaut wird, das ist praktisch ausgeschlossen; da verschwindet nur hie

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