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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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einer jungen Frauen / welche erst von dem Spiegel hinweg getreten ist / werde vorschreiben / und von unserm hochlöblichen Werke abwendig machen lassen; ich meyne ja nicht / daß dem Adel es Nachteil geben könne / wann sie mit der Geistligkeit an einem Joche zihen / und zwar daselbst / wo man vom Gottesdienst handelt. Es würde trauen dem Teutschen Abel höchst schimpflich seyn / daß man heut oder morgen sagen solte / sie hätten den gemachten Bund auff Einrede einer schönen jungen Frauen / welche sie vor niemahls gesehen / zerfliessen lassen / und des Vaterlandes Wolfahrt zurük gestellet. Bißher haben wir Männer in Teutschland unsere Weiber befehlichet / und ihnen nicht gegönnet / sich in Reichshändel zumischen; und nunmehr scheinet es / als würden wir unwerd geachtet / mit denen man durch Männer handele / daß diese Jungefrau geharnischten Männern Gesetze vorschreiben / und im Nahmen der höchsten Obrigkeit antragen sol. Valiska wolte ihm länger nicht zuhören / und fing an: Was sagestu schändlicher Verleumder? Wiltu mir antichten / ob solte ich den löblichen Teutschen Adel zu unverantwortlichen Sachen anreizen wollen? Ja hastu so gelernet / deines angebornen jungen GroßFürsten und künfftigen Herschers Ehegemahl zuehren / daß du sie einem gemeinen Weibe vergleichest / uñ unwert ausschreihest / die im Namen ihres Gn. Herrn Schwiegervaters mit dessen Untertahnen zu ihren eigenen besten handele? Dieser Schimpff müste auff mich nicht ersitzen / oder ich unwirdig seyn / eines Fürsten Gemahl zuheissen. Fassete hiemit ihren Bogen / und schoß ihm einen Pfeil ins Herz / daß er ohn Wortsprechen niderstürzete. Die Pfaffen lieffen geschwinde zu / huben den zappelnden auff / in meynung / er würde dem Tode noch so nahe nicht seyn / daher ihm einer zurief: Herr Wilken /Herr Wilken / was vor ein Mordpfeil hat euch übereilet? Dieser verkehrete die Augen im Kopffe / brüllete wie in Ochse / und fuhr damit zu seinem Gott Krodo. Das anwesende Pfaffengeschmeiß fing darauff ihr Zetergeschrey an / und ermahneten die ihrigen zu Rache; nun sähe man augenscheinlich / wie es gemeynet währe; ohn zweifel würden alle ihre abgeschikte Amts Brüder schon solcher gestalt hingerichtet seyn /auff daß man die gesamte Geistligkeit abschlachtete /uñ keiner übrig bliebe / der sich ihrer Götter geträulich annähme / und den alten Gottesdienst erhielte. Aber Valiska fiel ihnen in die Rede / und fing mit freundlichen Geberden an: Ihr redliche fromme Teutschen / lasset euch ja von diesen Buben nicht zu weiterem Auffruhr verleiten; Ihr sehet / daß man euch gewachsen ist; befodert euren Untergang nicht selber mutwillig; ich habe den Schand Buben wegen seiner Lästerung billich gestraffet / ihr aber sollet so viel grössere Gnade zugewarten haben. Doch rahte ich euch als eure geträue Freundin; lasset die Pfaffen abtreten / oder zum wenigsten das Schände-Maul halten / dann sie verhindern eure Wolfahrt; und erkläret euch / ob ihr eures gnädigsten GroßFürsten gehorsame Untertahnen oder muhtwillige Auffrührer seyn wollet; werdet ihr aber länger schweigen / muß man solches vor eine augenscheinliche Widerspenstigkeit halten /welche euch den garaus machen wird. Das gemeine Volk / ohndas der Pfaffheit ergeben / ward hierüber entrüstet / meineten / man verführe mit ihnen gar zu stränge / begunten sich auch fertig zum Streit zumachen / und wahr an dem / daß sie den Angriff auff Herkules Völker wagen wolten. Aber der Abel begütigete sie / mit dem versprechen / es würde noch alles nach ihrem Willen ergehen / lauffen und kauffen wolte nicht zu hauffe; die ansehnliche GroßFürstin hätte den ihr angelegten Schimpf nach Teutsche Gebrauch gerochen; Der Pfaffe solte höflicher gefahren seyn / dessen ungestüme verächtliche Reden kein vernünftiger Mensch billichen könte; Könige und Fürsten müsten dannoch ihre Wirde und Hocheit behalten / und währe kein Untertahn befuget / dieselbe solcher gestalt zubeschimpffen / massen auch fremde den hohen Häuptern Ehrerbietigkeit zuerzeigen schuldig währen. Herkules / so bald er des Pövels Vorhaben merkete / taht den 20000 Reutern die ihm folgeten /Befehl / umb des Feindes Völker herzuhauen / und ihnen den Weg nach ihrem Lager zuverlegen / seine 40000 Reuter aber stellete er ihnen entgegen in einer ausgedehneten ansehnlichen Schlachtordnung / und wahren 8000 Schützen aus den fünff Schanzen mit herzugefodert. Die Kriegserfahrne unter den Auffrührern sahen wol / mit was Vorsaz

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