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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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weh und Schmerzen sie nicht wissen / wo sie daheime sind /biß nach eurer billichen Rache sie durch ihr eigen Schwerdt sich gefället haben / und ihre innerliche Galle ihnen zu SchlangenGifft gedeie / der ihnen das gottlose Hertz brenne und brate / biß sie ihre verfluchte Seele hinden und fornen / und zu allen Löchern außspeyen. Die Großfürstin hatte seine Rede mit grossem Verdruß angehöret / aber wegen dieser teuflischen Verwündschung meinete Sie vor Zorn zu bersten; doch weil Sie sahe / daß der Pfaffe nicht geringen Beyfall bekam / ob gleich niemand öffentlich redete / mässigte Sie sich selbst als best Sie kunte /und gab ihm diese Antwort: Heilloser Pfaffe / wann du so wol behten und segnen köntest / als du fluchen gelernet hast / müste deines gleichen in frommer Andacht erst gebohren werden; weil aber dein gottloser Fluch nur in den Wind gehet / und keine Christen treffen kan (dann Trotz allen deinen Götzen / daß sie ihn an mir erfüllen) / so wil vor dißmahl ich deiner unergründlichen Bosheit nicht antworten. Eines lobe ich an dir / daß du es mit dem Vaterlande gut meynest /wo sonst deine Reden / wie ich sehr fürchte / nicht wegen deines Eigennutzes ausgestossen sind. Daß du aber dich unternehmen darffst / deine dir von Gott vorgesetzete Obrigkeit dergestalt zu verunglimpfen /und sie ungescheuhet zubeschuldigen / als würde sie Recht und Gerechtigkeit verkehre / und die Urtel nach eigenen Lüsten sprechen und sprechen lassen / daran handelst du als ein meinäidiger Bösewicht. Wohin aber sol ich diesen deinen teuflischen Frevel rechnen /daß du schlimmer Bube dir die Gewalt zueignest /deiner höchsten Obrigkeit nach deinem Willen Gesetze vorzuschreiben / und sie zunöhtigen / daß sie ihr Gewissen besudeln? Gläubet mir ihr redlichen Teutschen; Obrigkeit und Untertahnen können gar wol in weltlichem Friede und guter Einigkeit leben / ob sie gleich nit einen Glauben habe; nur allein dieser schmähsüchtige Pfaffe gebrauchet sich dieses Grundes / euch wider euren geträuen GroßFürsten zu eurem Verderben auffzuwiegeln. Dann ist es nicht ein unbesonnenes Vornehmen / dz er seine Großfürstl. Hocheit und dessen Herren Söhne zur äid- und schrifftlichen Versicherung zwingen wil / nach seinem gefallen / wider ihre Ehre uñ Gewissen / als ob er sie schon im Stokhause sitzen hätte / da euch schwehr fallen wird / ihrer Waffen Macht zuentgehen / wo es nicht durch Bitte und untertähnigstem Gehorsam geschihet? Bist du der Mann / Pfaffe / dem ich nachgefraget habe / daß er des GroßFürsten Stuel besitzen wil? Zum Zungendröscher bistu schier gut genug /was die Glocke betrifft / wann das Geläute nur nicht so gar garstig währe; aber Herr und GroßFürst zuspielen / bistu viel zu unbesonnen. Du hast viel Geifers ausgespeiet / welcher deines GroßFürsten und seiner Herren Söhne HochFürstund Königliche Ehre dermassen geschändet / daß du verdienet hast / man schnitte dir Riemen aus dem Leibe / und henkete dich dran. Aber es tuht mir leid / daß über dich Unflat ich meinen viel zu ädlen Zorn auslasse. Euch rede ich forthin an / ihr redliche Teutschen / schlaget meinen Raht ja nicht aus / wollet ihr sonst leben. Nehmet die angebohtene Gnade und eingewilligte unbrüchige Sicherheit eures Gottesdienstes ohn ferner bedenken an /und fürchtet euch nicht vor den schwarzen Raben /welche dieser Schänder nur mit Wasserfarbe mahlet /und nimmermehr ausgehecket werden sollen. Er wird nur bloß von den bösen Teufel getrieben / welcher an dem gestrigen Blutbade noch kein genügen hat / sondern euer noch viel tausend gerne auff die Fleischbank opfern wolte / woran er eine grosse Freude haben würde / dafern es ihm nach Wunsch gerahten solte. So sey nun euch ädlen erläubet zureden / ja auch den verständigen aus der Gemeine / was eure weitere Anfoderung seyn möchte; ich wil euch gnädigst hören / und meinem Gn. Herr Vater alles gerne hinterbringen; aber was Pfaffe ist und heisset / das schweige hinfüro / dann deren Geifer ist so hoher Ehren nicht wirdig /werde mich auch nach diesem mit keinem mehr einlassen / es geschehe dann zu seinem Verderben / und zu Erhaltung meiner Fürst- und Königlichen Ehre. Die Pfaffen sahen wol / wo dieses hinaus wolte /daher sie nicht bedacht wahren / ihnen die Zunge hemmen zulassen / sondern der vorige / Nahmens Wilken / fing seine Schmachrede von neuen also an: Ich wil ja nimmermehr hoffen / daß die hochädle tapffere Teutsche Ritterschafft / und die ganze Gemeine /sich von

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