Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
Vom Netzwerk:
die unsern gaben zur Antwort; hätten sie auff ihrem Grund und Bodem sich gewegert zu schlagen / solte ihnen ein solches noch zur Zeit ebener gestalt versaget seyn; doch gefiele ihnen wol /daß sie nunmehr beginneten Kriegsart vorzunehmen /und die unredlichen Mordbrenner und Räuber Stükchen angäben / deren sie doch wol auff dem jetzigen Zuge wieder auffs neue gnug möchten betrieben haben / wie wol man ihnen darzu keine Ursach gegeben / noch in ihrem Lande einen einzigen Baum / geschweige ein Haus oder Dorff durchs Feur beschädiget hätte. Agiß hatte dem Könige es zuvorgesaget /daß sie abschlägige Antwort bekommen würde / und der Feind ausser Zweifel den Krieg etwas in die Harre zuspielen gesonnen währe. Ward darauff von ihnen aufs neue umgefraget was vor ein Mittel zum schleunigen Siege vorzunehmen seyn würde. Dropion stimmete abermahl auf eine gewaltsame Bestürmung des feindlichen Lagers / Agiß hielt vor rahtsamst / daß man etwas wieder zurük wiche / und hernach an einem añoch unverderbeten Ort zum Lande nach der HäuptStad zu / hinein ginge / da ihnen der Feind folgen / oder ohn ein befestigtes Lager ihnen entgegen zihen müste. Welche Meinung ihm der König nicht übel gefallen ließ / würde auch wol mit der unsern grossem Schaden ins Werk gerichtet seyn / wañ nicht Dropions ergebene ihn überstimmet hätte / daß auch Hyppasus einwenden nicht geachtet ward / in dem er mit guten Gründen ihnen vorstellete / daß solcher Sturm viel Volk fressen / und die Erstreitung des überaus festen Lagers dannoch sehr mißlich seyn würde. Dann Dropion brachte dagegen vor / es mangelte ihnen an gute Wegweisern / uñ würde man auf den engen Durchzügen auffgehalten werde / welche dem Feinde alle miteinander kündig; hingegen / wañ das Lager erobert währe / würde damit die Schlacht zugleich erhalten / der Feind zustreuet / und das ganze Land auff einmahl unter den Gehorsam gebracht; dem der König Beifal gab / insonderheit als sich Dropion mit hohen Schwüren verfluchete / er wolte den empfangenen Schimpf und Schaden rächen / oder darüber zu Grunde gehen / auch durchaus weder Gnade erzeigen noch begehren; welches sehen zulassen er durch stränges anhalten den König darzu bewägete / daß er alles wiedrige rahtens / so von etlichen geschahe / ungeachtet einwilligte / daß ein hoher neuer Galgen vor unser Helden Augen auffgerichtet ward / und man zugleich einen Trometer an das Lager schickete / welcher ohn gesuchten freien Abzug ihne ankündigte /dafern sie sich nit stündlich ergeben / das Gewehr niederlegen / und umb Gnade wegen des geschehenen Verbrechens anhalten würden / solte im ganzen Königreich Böhmen keine lebendige Seele bleiben auch des Kindes in Mutter Leibe nicht verschonet werden; das ganze Land müste zur Wüsteney gedeyen / und König Ladisla nebest allen seinen Anverwanten den jezt auffgerichteten Galgen bekleiden Ladisla hörete dieses mit dem aller bewäglichste Eifer an / ließ ihn hinein führe / und fragete ihn mit grimmigen Angesicht / wer ihn so verwägen gemacht hätte / daß er einem Könige in seinem Reiche den Galgen andräuen dürffte; befahl schleunigst einen Galgen oben auff der Brustwehr zu richten / und den frechen Buben daran zuhängen; aber durch König Heinrichs Vorbitte schenckete er jhm das Leben / weil er vorgab / er wolte endlich gerne am Galgen sterben / und es vor eine Gnade rechnen / massen / wann er sich im geringsten gewegert hätte diese Werbung abzulegen /würde ihm der schmerzhafteste Tod auff Dropions Befehl angetahn worden seyn. Doch ließ ihn Ladisla Mutternacket außzihen / mit Koht beschmieren / die Hände auff den Rücken / und einen schäbichten Hund auff die Schulder binden / hernach ruklings ihn auff ein reudiges Pferd setzen / und einen gefangenen Pannonier / nach zustümmelten Fingern / Nase / und Ohren / zugeben / der ihn unter solchen Schmerzen bey dem Zügel hinleiten muste / gab ihm auch diese Antwort / seinem Könige zubringen: Redliche Teutschen und Böhmen währen bißher nicht gewohnet /sich auff Gnade und Ungnade zuergeben / noch ehe sie angegriffen würden / viel weniger dem Diebs-Henker den Hals zum Stricke darzubieten; währe Mnata ein redlicher König / würde er deßgleichen Beschimpffung keinem König- oder Fürstlichem Blute anmuhten; er vor sein Häupt achtete seiner Dräuungen gar nicht / durch welche er sich nicht als ein König /sondern als ein schändlicher Wüterich erzeigete / dem er aber sein Schwert entgegen setzen / und

Weitere Kostenlose Bücher