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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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nicht wol ehe vorgangen währen. Mnata kunte länger nicht schweigen / und sagete: Was Glüks fälle? heisset man dasselbe auch Glückesfälle / was man liederlich verübet /und durch Verachtung des Feindes oder andere dergleichen Verwarlosungen ihm selbst zurichtet? heisset man das Glüksfälle / wann man des Landes Plünderung mit leiblichen Augen anschauet / ja den Feind ungehindert abzihen lässet / welcher fünff mahl mehr Beute wieder gehohlet / als man ihm abgenommen hat? Dieser Unhold sahe seinen König mit grimmigen Augen an / und weil er seine Gewalt fest gelegt hatte /
     

daß er bey den meisten KriegsBeamten / ja auch Reichs Bedieneten mehr als der König selber galt /fing er an dergestalt zuschnarchen / und seine dem Reich geleistete Dienste zuerheben / auch schon zu dräuen / daß er seine Hand abzihen wolte / daß der König gnug zuschaffen hatte / ihn wieder zubegütigen / dann ausser Agiß / Hyppasus und Amythaon / hingen ihm alle Feld Herren und vornehme Obersten an /weil sie durch seine Befoderung gestiegen wahren / so gar / daß welche der König gesezt hatte / fast nichts golten / wiewol dieselben durch des Königes Gegenwart nunmehr anfingen / das Häupt auffzurichten /weil sie bey dem neuen Heer eine grosse Anzahl ihres gleichen funden. Agiß und Pyrechmes schlugen sich zwischen die Uneinigkeit des Königes und seines Feld Herrn / da dann die Furcht einer Auffruhr an seiten Mnata / und das böse Gewissen bey Dropion die Vegleichung leicht befoderte / und ward bald darauff algemeine Kriegsbesichtigung gehalten / da sie ihre zusammen gestossene Macht also beschaffen befunden / daß sie sich getraueten ein kurzes Spiel zumachen / brache des dritten Tages nach der unsern Abzuge auff / und führeten 90000 Fußknechte in der Mitte / und an beyden Seiten die Reuter / jeden Flügel 80000 stark / alle miteinander auserlesene Kriegsleute; hatten auch ihre Rustwagen bey sich / welche auff 6 Wochen Speise gnug nachführeten. Siegward und Olaf waren völlig wieder genesen / und kamen zween Tage nach der Unsern Wiederkunft mit 10000 gesamlete Böhmischen Reutern an / dz ihr ganzes Heer in 160000 Mañ bestund / unter denen aber der vierde Teil zum Kriege nit abgerichtet war. Sie verscharrete bey ihrer Ankunfft die erschlagenen Pañonier in die Erde / umfassete ihr Lager etwz weiter / uñ befestigten es dergestalt / dz es fast unüberwindlich war. Fleisch / Butter / Brod / Mehl / Salz uñ Wein hatten sie überflüssig von der mitgebrachten Beute / richtete auch eine grosse menge Baköfen uñ gemeine Küchen zu / dz die Völker / hoch und nidrig wol verpfleget /uñ im Gewehr ohn unterlaß geübet wurden / weil sie nit zweifelte sie würden den Feind bald wieder unter dem Wahle haben / wiewol ihre Leute sehr muhtig wahren und ihre Ankunft wünscheten / damit der Krieg bald zum Ende gebracht würde. Neda und Prinsla musten mit 6000 Reutern gegen Feindes Land zureiten / und 200 Mañ je vier und vier eine Meileweges lang vor sich hergehen lassen / mit dem Befehl / daß so bald die ersten etwas gewisses vernehmen würden solten sie ein Zeichen geben / und so fortan / daß die hintersten es schleunig an sie bringen könten. Am sechsten Tage nach der unsern Wiederkunft meldeten diese an / dz der Feind mit einer schier ungläublichen Macht und Menge ihrer Ritterschaft im Anzuge währe / und mit solcher Grausamkeit fort gingen / daß sie keines fruchtbahren Baumes verschonete / auch die Steine auf den guten Acker mit Hauffen außstreueten /ihn zuverderben. Die unsern hielten hierauff Kriegsraht / und teileten ihre Völker solcher gestalt /daß König Henrich / Ladisla / Leches / Prinsla und Gallus das Lager mit 9000 Fußknechten bewahren /die Reuter Flügel aber an beiden Seiten verborgen (wie vormahls) halten solten / jeder 50000 Köpffe /da Herkules / Arbianes / Klodius und Neda den Rechten; Siegward / Olaf / Markus / und Herr Bertram /ein Frey-Herr von der Weser den Linken zubefehlen hatten. Der Feind schlug sein Häuptlager eine gute Meile von den unsern / uñ erkundigte sich fleissig /wessen man sich an dieser Seite verhielte / erfuhren auch daß das Lager mit gnugsamer Manschaft besetzet / und beide Reuter-Flügel in Ansehung des vortelhaften Ortes zur Gegenwehr düchtig und stark genug währe / so daß man sie weder einschliessen noch hintergehen könte; währe also kein besser Mittel / als daß man den Feind zur Schlacht außfoderte. Diesem ward alsbald des ersten Tages nach ihrer Ankunft folge geleistet; aber

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