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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Tonnen-Goldes 20000 Kronen. Nach verlesenem Urtel hörete man einen unsåglichen Jammer bey den Pannonischen Völkern / weil sie ihnen grösten Teils Hoffnung zur Freyheit gemacht hatten; die zum schmählichen Tode verdamete aber stelleten sich ganz rasend / weil sie vor den bevorstehenden Schmerzen sich hefftig entsetzeten / und doch über ihr hochmuhtiges Herz nit bringen kunten / daß sie um Gnade hätten angehalten. Nachgehend wurden Agiß und Mastyes nebest den gestrigen Schuzhaltern vorgefodert / wegen ihrer Redligkeit gerühmet / vor frey und Freunde der Teutschen und Böhmischen Könige erkläret / und den beiden ehrlichen Männern Dropions liegende Gründe und Güter erblich geschenket / den übrigen aber 200000 Kronen außgeteilet. Hyppasus /Amythaon und Deon wurden auch ihrer Hafft erlassen uñ aller Straffe / auch stellete man ihnen (wie auch den vorgedachten) alles unverrücket wieder zu / was sie im Lager hatten. Die Volstreckung der Urtel ward bald darauff vor genomen / welche die Pannonischen Henker mit musten verrichten helffen / insonderheit die / so des vorigen Tages / unsere Fürsten zuhenken bestellet wahren. Das Gerichte nam den Anfang von den acht zum Feur verurteileten Obersten / unter denen ihrer drey noch gar spät umb Gnade anhielten /daher wurden sie an den Galgen auffgeknüpffet / und die fünf übrige mit ihren schweren Ketten lebendig ins Feur geworffen / da sie ein grausames Gebrülle trieben / ehe sie die Seele außbliesen. Bato und Pines musten diesen allernähest folgen / hielten den ersten Zangen Zwak an der rechten Brust stilschweigend aus / aber bey dem andern an der linken Brust schriehen sie ganz erbärmlich / und gerieten darauff in Ohmacht / wurden doch wieder erquicket / und befrag er / ob ihr Verbrechen ihnen schier leid währe. Worauff sie sich bezeigeten / als höreten sie es nicht. Bey Zerstossung ihrer Arme und Beine schriehen und brülleten sie viel erschreklicher / da sie den Tag ihrer Geburt verflucheten / biß ihnen endlich das Genik abgestossen ward / und alsbald an den Galgen geknüpffet wurden. Dropion betrieb Zeit ihres Leiden ein solches fluchen und lästern / daß der Himmel sich davor hätte entsetzen mögen / biß man ihm einen Knebel ins Maul legete / da muste er schweigen. Pelegon und Pyrechmes zitterten und zageten / als man ihnen die Kleider abzog / und sie hin zu den spitzigen Pfälen führete / da sie anfingen Dropion und seinen teuflischen Hochmuht zuverfluchen / welcher nicht weit von ihnen stund / und man ihn das Maul wieder loß machete / um zuvernehmen / wessen er sich darauff verhalten würde; welcher sie also anredete; ihr lieben Spießgesellen (also mag ich euch nunmehr recht nennen) Lieber scheltet euren Freund nicht aus / dem euer bevorstehendes Leiden eben so hefftig schwerzet als sein eigenes; es wird der Schmerzen nicht lange anhalten / wr aber wollen als tapffere unverzagte Helden sterben. Aber dieser Trost wolte wenig fruchten / nur daß sie gleichwol auffhöreten ihn zuschelten. Als sie an die Spiesse gezogen wurden / ging ihnen die Spitze zur rechten Schulder heraus / und blieben an ihrem Eingeweide fast unversehret / daher sie biß in die vierzehnde Stunde unaussprechlichen Jammer trieben / und solche Gottes Låsterungen außspihen / daß die unsern es nit anhören kunten / endlich da man sie mit gluenden Zangen angriff / nahm die gotlose Seele Abscheid vom Leibe. Eine halbe Stunde muste Dropion bey ihnen stehen / und ihre Angst ansehen / wie auch König Mnata selbst / welcher sich des bittern und mitleidigen weinens nicht enthalten kunte / wie Ungetråu ihm gleich diese Buben gewest wahren. Dropion aber redete ihn also an: Höre mich König Mnata / du bist unter meiner Stathalterschafft ein Herr / und ein Schrecken deiner Feinde gewesen / und nun bistu ein Sklave und Hohn der Teutschen und Böhmen. Sihe mich / und diese teils schon Verschiedene /teils noch Leidende unvergleichliche Pannonier an; wie tapffer stehet es / in seiner Freyheit sterben / und wähle lieber mit uns einen rühmlichen Tod / als deiner Königl. Hocheit und des ganzen Pannonischen Reichs unvergängliche Schande. Aber Mnata gab ihm zur Antwort: O du Schande und Verderben meines Königreichs! hätte ich dich auff solche weise durch alle Pein hinrichten lassen / als du mich zu diesem Kriege verleitetest / dann håtte ich dir dein Recht getahn / uñ einem grossen Unheil löblich vorgebauet. Nennestu aber dieses einen tapfferen Tod / wann du umb deiner Missetaht

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