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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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erzeigete / und wahr sehr fleissig / nicht allein die Reit- und Waffen-Ubung / sondern auch andere Fürstliche Sitten von ihnen zu lernen / in welchem allen er ganz volkommen ward. Er hielt nachgehends insonderheit sehr gnädige Freundschaft mit Leches und seiner Libussen / welche ihn auch algemählig zum Christentuhm brachten. Die Wendischen Völker wurden auch wolbegabet / nach Hause geschikt / und die alte Fürstin mit grossen Schenkungen angesehen /auch zum KrönungsFest eingeladen. Alle Verwundere das reiten nicht erdulden kunten / musten im Lager bleiben / da ihnen wol gedienet ward biß sie geheilet wahren; unter diesen wahr der neue Ritter Grozemisla / der in allen Treffen mit gewesen wahr / und 26 Wunden davon getragen hatte / ward aber doch wieder geheilet / wiewol er hinkend an der linken Huft und lahm am linken Arme blieb; man hatte ihm aber 30000 Kronen von der Beute zugewendet / und ward ihm ein statliches Rittergut in dem abgetrettenen Pañonischen teile versprochen / welches ihm auch nebest 50000 Kronen Baarschaft geliefert ward / da ihm Valiska eine von ihren ädlen Kammerjungfern freiete. Die König- und Fürstliche Geselschaft ward zu Prag mit grossen freuden von den beyden alten Königinnen und den hinterbliebenen Römischen Herren und Frauen / auch andern / empfangen; nur Libussa und Euphrosyne rücketen es Herkules in freundlichem Schimpfe auf / daß er ihre Eheliebsten noch weiter hinweg geschicket hätte / und sie so viel länger allein schlaffen müsten; wurden aber mit der Vertröstung einer guten Beute auff ihre schleunige Wiederkunft wol begnüget. Gallus hatte nicht allein bey der Feldplunderung sondern auch aus FeindesLager ein ansehnliches bekommen / welches er seiner liebsten Beaten zum Beutpfennige lieferte / und seiner Schwigermutter davon 24000 Kronen schenkete. Arbianes ward von seiner Klaren überaus freundlich empfangen / entsetzete sich zwar anfangs über seiner Verwundung / aber da sie der schleunigen Gesundheit versichert ward / gab sie sich zu frieden / und dankete Gott herzlich vor seine erhaltung; da Königin Valiska zu ihr sagete: Ihr tuht recht / mein Schwesterchen / daß ihr dem Allerhöchsten danket / als welchem alles Häuptsachlich mus zugeschrieben werden; wann aber unser Gott sich guter Leute gebrauchet / die zu unser Rettung und Wolfahrt ihr leben gutwillig in die Schanze schlagen / mussen wir denselben auch unsere Dankbarkeit sehen lassen. Ja mein Schaz / setzete Arbianes hinzu / es hat ein tapfer Ritmeister durch Gottes schickung vor dißmahl mein Leben erhalten /durch eine solche Wagnis / die nicht leicht ein Bruder dem andern leisten würde / und hätte ohn dessen Rettung ich ausser allem zweifel meinen Geist aufgeben müssen / wiewol weder ihr noch ich / demselben jemahls etwas gutes getahn; er erinnert sich aber / euch ehmahls beleidiget zu haben / und wil es vor eine volkommene vergeltung halten / wann ihr ihm sein voriges Verbrechen nur verzeihen / und ihn zu Gnaden aufnehmen wollet; erzählete hierauff / wie es eigentlich ergangen / uñ wie groß seine Gefahr gewesen. Da sie ihm zur Antwort gab; Dem almächtigen und grundgütigen Gotte sey dank in ewigkeit vor diese Rettung / und werde ich dem tapferen Ritmeister wissen zubegegnen / wans gleich Reichard selber währe. Ja mein Schaz / sagte Arbianes / eben derselbe ist es /und hat nicht ohngefehr / sondern aus willigem Vorsaz sein Leben vor mich gewaget / so daß die ganze Königl- und Fürstliche Geselschaft ihm nicht allein allerdinge verzihen / sondern wolbegabet hinzihen lassen / seine Eheliebste abzuhohlen / und sich ehist in eures Herr Bruders / Königes Herkules beharliche Dienste wieder einzustellen; je gnädiger ihr nun diesem redlichen Menschen (welcher seine rechtschaffene Busse durch Trähnen und seufzen mit einem hochbewäglichen Fußfalle sehen lassen / und sich aller Gnade unwirdig genennet hat) euch werdet erzeigen / je mehr werdet ihr mich eurer Liebe versichern /an welcher mir nicht gebühret zu zweifeln. Der frommen Fürstin kam dieses alles fremd vor / endlich sagete sie: Ich bekenne es / mein werter Fürst / daß dieser Mensch uns mehr gutes als böses getahn / drumb mus das vorige ganz abe und vergessen seyn / und werde auff eure eriñerung ich mich wol zubedenken haben / durch was bezeigung ich ihn meiner Gnade vergewissern könne. Diese Zeit fuhreten sonst die unsern zu Prag ein fröliches und Christliches Leben /und ward angeordnet / daß über fünff Wochen nach ihrer Wiederkunft

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