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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Gutwilligkeit / gaben Fürst Olaff als Obersten FeldHerrn 60000 Reuter / welche Leches /Klodius / Neda / Markus und Prinsla fuhren solten; nahmen Königes Mnata Geträue / den Agiß / Hyppasus und Amythaon (Mastyes und Deon blieben bey dem Könige) mit sich / und gingen mit gnugsamer schrifftlichen Volmacht fort / da Mnata seinen Stånden zuwissen taht / in was Unglük Dropion und dessen Anhang ihn gesturzet / und das ganze Vaterland krafftloß gemachet hätte / welches sie wol beherzigen / und die begehreten Anfoderungen einwilligen möchten / nicht allein / daß er erlöset und auff freyen Fuß gestellet / sondern auch das ganze Königreich vor algemeiner Verwüstung bewahret würde. Olaff ging mit seinem Heer freudig fort / fand aber die Pannonischen Grenzen mit starker Manschafft besetzet / die sich uber der unsern Ankunfft ganz verzweifelte Gedanken macheten / nicht anders wähnend / es wurde ihr Königreich zur Wüsteney gemacht / und in Grund geschleiffet werden; dann die 500 flüchtige Reuter hatten nicht geseumet / ihr Land zuerreichen / da sie allen Verlauff erzähleten / und des Feindes Völker grösser macheten als sie wahren; daher dann wenig Muht bey ihnen wahr; doch stelleten sie sich anfangs zur Gegenwehr / welches die unsern nicht wenig verdroß / liessen sich aber von Agiß leicht begütigen /welcher dann mit seines Königes Schreiben sich bey den Pannonischen Häuptern angab / dessen Hafft /und des Heers gånzliche Niderlage nach der länge andeutete / und der 500 Feldflüchtigen Anbringen bekräfftigte; daher sie nach kurz gehaltenem Raht sich hin zu Olaff macheten / und ihm die Freiheit in das Land zuzihen / und alle Festungen mit seinen Völkern zubesetzen anbohten. Er nam solches gutwillig an /hieß im Nahmen des Böhmischen und der Teutschen Könige die versamleten Pannonier ihr Gewehr niderlegen / und ging eine Tagereise in ihr Land / legete sich daselbst feste / und ließ ihm und dem Heer nöhtigen Unterhalt zuführen / daß kein einziger Reuter sich des Raubens oder anderer Gewalttåhtigkeit unternehmen durfte. Die LandStände nach gehaltener Berahtschlagung willigten alle Stücke ein schlugen eine grosse Schatzung auff das reiche Land / daß nicht alles aus der Königlichen Schazkammer dürffte genommen werden / und liessen ihren Ernst zu ihres Königes Erlösung gnugsam spuren / da insonderheit durch schnelreitende Bohten im ganzen Königreiche ausgeruffen ward / daß bey höchster Leib- und Lebensstraffe kein Mensch wer der auch seyn möchte / einigen Teutschen oder Böhmischen Leibeigenen oder Gefangenen / weder mit Worten noch in der Taht beleidigen / sondern allen guten Willen / als besten Freunden bezeigen solte. Der Hingerichteten liegende Güter (ausser Dropions) wurden verkaufft / uñ nebest ihren bewäglichen geträulichst eingeliefert / die sich über 40 Tonnen Goldes erstrecketen; das übrige solte inwendig vier Wochen alles folgen; und damit die Völker nur bald aus dem Lande kähmen welche die sechs vornehmste Festungen besezt hielten / macheten sie 300 des vornehmsten Adels aus / welche mit dem Böhmischen Heer 42000 stark (dann 18000 blieben in den Besatzungen) nach Böhmen zihen / und sich als Geisel einstellen solten / biß die Anfoderung ihre Richtigkeit hätte. Sonst erzeigete sich das Pannonische Reich sehr milde / teileten unter Olaffs Heer 8 Tonnen Goldes aus / und schenketen dem FeldHerrn Furst Olaff 3 Tonnen / auch den obgedachten fünff hohen Befehlichshabern jedem eine Tonne Goldes.
    Die Königl. Geselschaft brach des nähesten Tages nach volstrecketem Gerichte auf nach Prag / nachdem sie Markomirs hohe Kriegsbeamten mit Gelde / Geschmeide und Pferden statlich begabet / und dem Heer durch die Bank drey Monat-Sold über ihren anteil der gemeinen Beute ausgezählet hatten / so daß der junge GroßFurst darüber ungehalten wahr / und anzeigete /es würde seinen lieben Eltern solches sehr zu wieder seyn; aber Valiska und Herkules wusten ihm dergestalt zubegegnen / daß er sich zu frieden gab. Ladisla schickete Könige Hilderich gar ein freundliches Dankschreiben vor geschehene statliche Hülffe / und lude ihn nebest seinem Gemahl ein / auff seine künftige Krönung; wobey Markomir an seine Eltern schrieb / und ihnen feine hohe vergnügung über König Herkules und Königin Valisken geträuer Freundschaft nicht gnug rühmen kunte; wie er dann in Warheit von ihnen recht brüder- und schwesterlich geliebet ward /er sich auch gegen dieselbe sehr demühtig und ehrerbietig

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