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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Baldrich nicht von ihm weichen / aber sein Gemahl und Tochter fasseten ihn stets in die Mitte. Sophia und Klara drungen auch herzu / und erkühneten sich die Römischen Herren mit bey der Freude zuseyn / wie auch die Böhmischen Grossen / die mit Thränen beklageten / daß ihres KönigesLeben und Elende ihnen so gar unwissend gewesen / und sie ihm nicht beyspringen können. König Notesterich vergaß nicht / alsbald zubefehlen / daß ja seine Ankunft ausser dem Schlosse nicht erschallen möchte / dann es währen etliche wenige seiner Untertahnen / die ihn in dieses sein bißher geführetes Elende ganz verrähterischer boßhaffter weise gestürzet hätten / wovor ihnen der gebührliche Lohn werden müste; rieff Herkules zu sich / und baht ihn / etliche Teutsche Reuter unter Neklams und Grozemisla Anführung (weil diese am nähesten stunden) auszusenden / und einen Böhmischen Herrn / nahmens Ninisla samt seinen Sohn Urisla / ohn Meldung anderer Ursachen / hohlen zulassen / als daß ihr König Ladisla sie nach Hofe fodern liesse / so daß / wann sie willig mitzihen würde / man ihnen keine Gewalt anlegete / aber doch auff dem ganzen Wege ihrer zum fleissigsten acht hätte / damit sie von keinem Menschen / wegen seiner Wiederkunfft Nachricht bekähmen / noch auszureissen Gelegenheit hätten; würden sie sich aber wegern mitzuzihen / solte man sich ihrer / wie man best könte / lebendig bemächtigen / weil ihm zum allerhöchsten daran gelegen währe. Es wahr schon zimlich weit auff den Tag / aber des zulauffens der Glükwünschenden noch kein Ende / daher befoderte Valiska / daß man sich zu Tische setzete. An einer Seite muste König Notesterich mit seinem Gemahl die Oberstelle nehmen; neben ihm König Henrich / König Haron / Ladisla und Mnata / alle mit ihren Gemahlen; und weil dieser keine hatte / ward ihm Frl. Vanda die Wendin (des ehmaligen Krito Bruders Tochter) an die Seite gesetzet. An der andern Seite des langen Königlichen Tisches sassen die jungen Eheleute / Arbianes und Klara / weil es ihr HochzeitFest wahr / oben an; nähest ihnen König Hilderich / der Dähnische König /und Herkules mit ihren Gemahlen. Oben vor dem Tische muste König Baldrich mit seinem Gemahl den Siz nehmen / und an der andern Setten vor dem Tische Herr Fabius mit seiner Pompejin / als Käyserlicher Stathalter und Böhmischer Schwiegervater. Der andere Tisch ward also besetzet / daß an der langen OberSeite Herr Pompejus / der junge Fabius / Kornelius / Emilius und Zezilius Antenor mit ihren Gemahlen; an der andern Seite / nach langer nöhtigung /Fürst Siegward mit seinem Gemahl / Fürst Olaff mit dem schönen Schwedischen Fräulein / Fürst Markomir mit einem jungen Sikambrischen Fräulein zwölffjähriges Alters / seines Herr Vaters Bruders Tochter / Herr Pribisla / Herr Bretisla der Böhmische Kanzler und Herr Krokus; vorne Stanisla und Mastyes / und gegen über Agis und Opimius ihre Stelle hatten. Am dritten Tische sassen Wolffgang mit seiner Braut / und Reichard mit seiner Adelheid oben an /weil ihre Hochzeit zugleich gehalten ward / und wurden die vornehmsten Franken / Schweden / Dähnen und Wenden gesetzet mit adelichem Böhmischen Frauenzimmer. Die übrigen Tische noch zwölffe an der Zahl wurden alle vol. Leches / Klodius und Neda mit ihren Eheliebesten warteten bey dem Königlichen; Markus / Prinsla und Gallus mit ihren Liebesten bey dem Fürstlichen Tische auff / wie hart ihnen gleich befohlen ward / sich niderzusetzen; und wahr kein Mensch zugegen / der seine Freude über des alten Königes Wiederkunfft hätte recht ausdrücken oder an den Tag geben können / weil man ihn bißher nicht allein vor gewiß tod geschätzet / sondern auch seine vermeynete Leiche schon längst zur Erde bestätiget hatte; welche Gedächtniß algemach bey vielen Anwesenden einen Zweifel verursachete / ob er auch der wahrhaffte König / und nit vielmehr ein Landbetrieger / oder wol gar ein Schwarzkünstler währe / dem vorigen Könige in etwas ähnlich / dessen Untergang er sich etwa erkündiget hätte / und auff den Königlichen Stuel sich setzen wolte. Ja die alte Königin selbst geriet in Argwohn / welches ihre zu unterschiedenen mahlen ausgelassene Seuffzer gnugsam an den Tag legeten / und der König ihr Anliegen leicht merkete /deßwegen er zu ihr sagete: Herzgeliebetes Gemahl /wie auch Kinder und andere ehmahls bekante Herren und Freunde; es nimt mich noch immerzu höchlich wunder / daß kein Mensch zugegen an mir zweifelt /ob ich König

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