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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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tapfferen und geträuen Helden und Dienern obliegen könte / meldete er ihnen an /daß ihnen davor Standes-Erhöhung / und darzu gehörige Güter solten erteilet werden. Worauff König Notesterich die neun erstgedachten zu ReichsGrafen in Böhmen machete / und ihnen auff Königes Mnata Anhalten / die ReichsLehn über die abgetretene Pannonische Landschafften erteilete. Die fünf folgende wurden von König Henrich zu Teutsche Grafen an der Weser gemacht / und ihnen die Herschafften zugeeignet / wo jezt die Fürstlichen Schlösser und Städte /Petershagen / Rinteln (woselbst Herr Ernst / Fürst des heiligen Römischen Reichs Graff zu Holstein /Schaumburg und Sterneberg eine hohe Schuel gestifftet / da diese Geschichte an des TagesLicht kommen ist) Hameln / Holzminden / Höxar und Münden belegen sind. Herkules nam Gallus und Timokles / Ladisla seinen Mardus in den FreyHerrn Stand / zu welcher Ehre der alte Wenzesla schon vorhin erhaben wahr. Nach solcher Verrichtung stelleten König Baldrich und Großfürst Arbianes ein Freystechen an / von daran über zwo Wochen zuhalten / und zwar unten am weissen Berge / und nachgehends ein Ringelrennen und freyschiessen / liessen solches bey schleuniger Bohtschafft außblasen / und macheten auff alles gute Anordnung. Unterdessen begab sich Mnata hin zu Königin Valisken / erinnerte sie der gestrigen Zusage / und zeigete ihr an / daß er schon ins dritte Jahr Witwer gelebet / und keine Erben von seinem Gemahl übrig hätte / würde auch berichtet / daß der gotlose Dropion an ihrem zeitlichen hinsterben Schuld trüge /welcher ihm das heyrahten biß daher gehindert hätte /müste aber dabey bekennen / daß er selbst kein grosses Belieben darzu getragen / ungeachtet er erst das 42ste Jahr hinter sich gelegt hätte. Es währen aber seine fast erloschene liebes Begierden durch die Zucht und Schönheit des Wendischen Fräulein dergestalt entzündet / daß ohn deren Liebe er hinfort nicht würde können glükselig seyn / wiewol er noch zur Zeit unwissend währe / ob dieselbe seine Huld zuersetzen / und ihn vor ihren Gemahl anzunehmen / sich wolle finden lassen. Weil er nun nit zweifelte / sie /Königin Valiska könte ihm deren Gewogenheit sehr wol erwerbe / hätte er die Kühnheit gebrauche / uñ ihre Liebe darüber begrüsse wolle / mit demühtiger Bitte / ihm solches nit abzuschlage uñ allemahl seine hochgewogene volgewaltige Gebieterin zuverbleiben. Valiska vernam sein Begehren mit guter Lust / weil sie ohndz mit Heirahtsachen und freiwerbungen gerne umbging / erboht sich auch / allen möglichen fleiß anzuwenden / nebest guter vertröstung daß alles nach seinem Wunsch ergehen könte / dafern dieses Fräulein annoch unversaget oder unverliebet währe / welches zuerforschen ihre erste Arbeit seyn solte. Solches nun ins Werk zurichten / machte sie sich an Olaf /welchen sie folgender gestalt anredete: Durchl. Herr Oheim / vertrauter Freund / mir zweifelt nicht / eure Liebe werde bißher meine Ehrengewogenheit gegen ihn in etwas verspüret haben / da ich sonst düchtig bin / selbige erscheinen zu lassen; so machet mich überdas seine Auffrichtigkeit dermassen kühn und verwägen / daß ich seiner Liebe mich in einer wichtigen Sache zugebrauchen / unternehmen darf / in dem ich anfangs bitte / da es ihrer Liebe wissend / mich zuberichten / ob das Wendische Fräulein annoch frey und ausser verliebetem Stande lebe / auff welchen fal ich derselben mit einer zweifels ohn angenehmen Heiraht an die Hand gehen wolte. Der Fürst seufzete über dieser Rede / daß er eine Zeitlang gar stille schwieg /daher sie vor gewiß hielt / er würde in sie verliebet seyn / und taht ihr sehr leid / daß sie ihn mit dieser Rede in solche bewägung gestürzet hatte / deswegen tröstete sie ihn also: Ich bitte sehr / mein Oheim wolle mir verzeihen / daß aus blosser unwissenheit / die gar von keiner Arglist begleitet wird / ich ihn in diese traurige schwermühtigkeit setze / da seine Geberden mich fast versichern wollen / daß er an diesem Orte selbst müsse gefesselt seyn / auff welchen fal ich viel mehr helffen werde ihn fester zubestricken / als einen andern an seine stelle zusetze. Olaf bedankete sich des hohen erbietens mit tieffer / ihr unangenehmer Demuht / uñ gab diese Antwort: Unvergleichliche Königin / volwaltige Beherscherin alles meines vermögens; meine weit hervorgehohlete Seufzer gehen nicht aus einiger liebes / sondern tieffster Leidensquelle hervor / welche zu unterdrücken ich nicht vermocht /

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