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Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
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sein Gesicht und er kam auf sie zu, um ihnen die Hände zu schütteln.
    „Mr. Jones!“ rief er aus. „Es ist mir eine Ehre! Kommen Sie doch herein.“
    „Diese … äh … Geräusche …“ Geoffrey sah sich verstört um.
    „Oh, das“, sagte der Hoka bescheiden. „Ich habe gerade eine winzigkleine Eigenkomposition ausprobiert. Ich nenne es Dilettanten-Konzert für Violine und Zymbeln! Es ist etwas experimentell angehaucht, wenn ich das mal so sagen darf.“
    Alex musterte den Meisterdetektiv eingehend. Holmes sah aus wie jeder andere Hoka. Er war vielleicht etwas schlanker, nach menschlichen Maßstäben allerdings immer noch ziemlich rund. „Ah, Lestrade“, sagte er. „Und Watson. – Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich Sie Watson nenne, Mr. Jones? Mir scheint es natürlicher zu klingen.“
    „Oh, aber überhaupt nicht“, sagte Alex schwach. Er nahm an, daß sich der echte Watson – nein, verdammt noch mal, der Hoka-Watson – gerade anderswo aufhielt. Und die eingleisige Denkweise der Eingeborenen verlangte nun einmal …
    „Aber wir ignorieren ja völlig unseren Gast hier, der zweifellos in der gleichen Branche tätig ist wie unser Mr. Lestrade“, sagte Holmes, schloß seine Violine ein und zog eine großköpfige Pfeife hervor.
    Angehörige der IBP zucken natürlich niemals zusammen, aber Geoffreys Verhalten auf diese Worte kam einem solchen Zustand näher als je zuvor im Leben eines Agenten. Obwohl es keinen bestimmten Grund für ihn gab, inkognito zu bleiben, konnte er sich dennoch nicht mit dem Gedanken anfreunden, als stünde ihm sein Beruf im Gesicht geschrieben. „Woher wissen Sie das?“ verlangte er zu wissen.
    Holmes’ Knubbelnäschen vibrierte. „Ganz einfach, mein Verehrtester“, sagte er dann, „Menschen sind nun einmal eine große Seltenheit hier in London. Wenn einer von ihnen hier auftaucht und sich außerdem in der Gesellschaft unseres hochgeehrten Mr. Lestrade befindet, kann man nur den Schluß ziehen, daß das Problem, das ihn hergeführt hat, sich auf polizeidienstliche Ermittlungen bezieht und Sie selbst, mein Verehrtester, auf irgendeine Weise mit der Aufdeckung von Kriminalfällen in Zusammenhang zu bringen sind. Der Wahrscheinlichkeitsgrad dieser Annahme ist zumindest sehr hoch. Ich überlege, ob ich darüber nicht ein Buch schreiben sollte … Aber nehmen Sie doch bitte Platz, Gentlemen; setzen Sie sich und lassen Sie mich nun endlich wissen, um was es eigentlich geht.“
    Den letzten Rest an Würde zusammenkratzend, dessen sie noch fähig waren, nahmen Alex und Geoffrey auf den ihnen zugewiesenen Stühlen Platz. Holmes selbst zwängte sich in einen dermaßen stark gepolsterten Sessel, daß er beinahe aus ihrem Blickfeld verschwand. Die beiden Menschen sahen sich plötzlich einem kurzen Beinpaar, einer leuchtenden Knubbelnase und einer qualmenden Pfeife gegenüber.
    „Zuerst“, sagte Alex, indem er sich zusammenriß, „möchte ich Ihnen Mr. Geoffrey vorstel…“
    „Dz, dz, Watson“, sagte Holmes. „Sparen Sie sich das. Ich kenne den verehrten Mr. Gregson zumindest vom Hörensagen – wenn nicht gar vom Ansehen.“
    „Geoffrey, verdammich!“ schrie der Mann vom IBP.
    Holmes lächelte nachsichtig. „Na gut, Sir, wenn Sie unbedingt auf einem Decknamen bestehen, soll das mein Problem nicht sein. Aber unter uns können wir die Dinge etwas entspannter sehen, oder nicht?“
    „Wo-wo-woher“, stammelte Alex, „wissen Sie denn, daß er Gregson heißt?“
    „Mein lieber Watson“, sagte Holmes, „da er ein Polizeibeamter und Lestrade mir bereits wohlbekannt ist, wer sollte er wohl sonst sein? Ich habe hervorragende Dinge über Sie gehört, Mr. Gregson. Wenn Sie auch in Zukunft damit fortfahren, die von mir entwickelten Methoden anzuwenden, werden Sie es noch weit bringen.“
    „Vielen Dank“, knurrte Geoffrey.
    Holmes legte die Fingerspitzen gegeneinander. „Und nun, Mr. Gregson“, fuhr er fort, „lassen Sie mich Ihr Problem hören. Sie, Watson, werden sich zweifellos Notizen machen wollen. Auf dem Kaminsims liegen Feder und Papier.“
    Alex nahm sie zähneknirschend an sich. Geoffrey begann mit seiner Geschichte, die Holmes hin und wieder mit den Worten „Kommen Sie auch mit, Watson?“ unterbrach. Gelegentlich legte der Meisterdetektiv auch eine Pause ein. Und wenn er der Meinung war, Alex habe den Faden verloren, wiederholte er Wort für Wort und mit langsamer Stimme das, was er kurz zuvor gesagt hatte.
    Als Geoffrey fertig war, blieb Holmes für eine

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