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Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
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Weile schweigend sitzen und paffte an seiner Pfeife. „Ich muß gestehen“, sagte er schließlich, „daß dieser Fall einige interessante Aspekte aufweist. Ich muß allerdings zugeben, daß die Sache mit diesem seltsamen Hund mich verwirrt hat.“
    „Aber ich habe doch gar keinen Hund erwähnt“, sagte Geoffrey wie betäubt.
    „Das ist ja gerade das Sonderbare“, erwiderte Holmes. „Das Gebiet, von dem Sie annehmen, daß es das Versteck dieses Verbrechers birgt, ist das Territorium von Baskerville, und Sie haben den Hund nicht einmal erwähnt.“ Er seufzte und wandte sich an den Hoka von Scotland Yard. „Nun, Lestrade“, meinte er, „ich glaube es wäre besser, wenn wir uns allesamt nach Devonshire hinunterbegäben. Dort können Sie alle notwendigen Maßnahmen zur Unterstützung von Mr. Gregsons Suchaktion ergreifen. Ich glaube, wir können den Zug um acht Uhr fünf von Paddington morgen früh nehmen.“



„Oh, nein“, sagte Geoffrey, der mittlerweile wieder etwas von seiner Direktheit zurückerlangt hatte. „Wir können noch heute abend dort hinunterfliegen.“
    Lestrade schien schockiert zu sein. „Aber das geht doch nicht!“ rief er aus.
    „Unsinn, Lestrade“, sagte Holmes.
    „Jawohl, Mr. Holmes“, sagte Lestrade sanft wie ein Lamm.
     
    Der Ort Wo-der-heilige-Vitus-tanzte bestand aus einem Dutzend strohbedeckter Häuser und Läden, einer Kirche und einem Gasthof, die sich allesamt inmitten einer sie umringenden graugrünen wogenden Moorlandschaft befanden. Nicht weit davon entfernt konnte Alex eine Baumgruppe erkennen, die – wie er erfahren hatte – das Anwesen der Baskervilles umgaben. Vor dem Gasthof hing ein Schild mit der Aufschrift „St. Georg und der Drache“, und darunter befand sich das Bild eines Hokas in eiserner Rüstung, der mit einer Lanze gerade ein obskures Monster aufspießte. Als sie den mit einer niedrigen Decke ausgestatteten Gastraum betraten, wurde Alex’ Gruppe von einem überschwenglich freundlichen Wirt empfangen, der ihnen gleich seine sauberen und ruhigen Zimmer anpries, deren einziger Fehler darin bestand, daß die Betten nur für ein Meter große Hokas konstruiert worden waren.
    Schließlich wurde es Nacht. Holmes trieb sich irgendwo draußen herum, hielt die Ohren offen und unterhielt sich mit den Dörflern. Lestrade ging zu Bett, während Alex und Geoffrey sich in der Gaststube trafen, in der sich ein ganzes Rudel einheimischer Hoka-Bauern und Geschäftsleute versammelt hatte. Einige unterhielten sich mit quäkenden Stimmen, andere wiederum schleuderten Wurfpfeile auf eine Zielscheibe. Verschiedene versammelten sich auch um die Menschen. Schließlich kam ein vierschrötiger, älterer Eingeborener an ihren Tisch, stellte sich als Bauer namens Toowey vor und nahm bei ihnen Platz.
    „Oh, jemineh“, sagte er, „es ist wirklich schrecklich, was man nachts manchmal im Moor sehen kann.“ Er versenkte die Knubbelnase in den Krug, der eigentlich hätte Bier enthalten müssen, aufgrund einer älteren Tradition aber mit dem ätzenden, hochprozentigen Schnaps, den die Eingeborenen seit undenklichen Zeiten tranken, gefüllt war und nahm einen Schluck. Alex, gebranntes Kind, das er nun einmal war, hielt sich mit seinem eigenen Getränk zurück, aber Geoffrey hatte bereits den vor ihm stehenden Krug zur Hälfte geleert und trug einen wilden Blick zur Schau.
    „Sprechen Sie von dem Hund?“ fragte Alex.
    „Ja“, sagte der Bauer Toowey. „Schwarz ist er und größer als ’ne Bulldogge! Und erst seine Zähne! Ein Biß und du bist weg.“
    „Ob dieses Schicksal auch Sir Henry Baskerville ereilt hat?“ horchte Alex ihn aus. „Niemand scheint zu wissen, wo er steckt.“
    „Die Bestie hat ihn mit ’nem einzigen Haps gefressen“, sagte Toowey mit einem finsteren Blick, leerte seinen Krug und rief nach einer neuen Füllung. „Ach, der arme Sir Henry! Er war ’n guter Mann, war er wirklich. Als wie die neuen Namen verteilten, die in dem Menschenbuch standen, schrie er zwar und wehrte sich, da ja jeder weiß, daß der Name der Baskervilles mit ’nem Fluch beladen ist, aber …“
    „Du vergißt deinen Dialekt, Toowey“, mischte sich ein anderer Hoka ein.
    „Tschuldjung“, sagte Toowey, „aber ’ne aide Kääl wie ich vagißt sowat schon mal.“
    Alex fragte sich insgeheim, wie Devonshire wohl in Wirklichkeit ausgesehen haben mochte. Dem Anschein nach hatten die Hokas sich in diesem Fall tatsächlich bemüht, eine originalgetreue Kopie dieser Landschaft

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