Des Kaisers Gespielin
versuchen durfte. Nach weniger als einer ganzen Stunde wünschte ich mir die Tonleitern zurück.
Am Abend speiste ich dann gewöhnlich am Tische Seiner Hoheit, steuerte danach gelegentlich eines von Meisterin Dalias Liedern zur allgemeinen Unterhaltung bei und blieb ansonsten im Hintergrund, von wo ich heimlich Ravenna und den Kaiser beobachtete.
Ab und an blieb Ravenna der abendlichen Veranstaltung fern. Das waren mir die unliebsten aller Abende.
Als sie mir das erste Mal mitteilte, dass sie abends nicht kommen würde, da trug sie mir auf, genau auf das Geschehen acht zu geben und besonders Hella gut im Auge zu behalten. Erstaunt hatte ich sie angesehen.
„Warum gehst du nicht selbst hin und passt auf?“, fragte ich in kühlem Ton.
Ravenna hatte mich eine Weile lang angeschaut und dann laut aufgelacht: „Weil ich blute, du Dummerchen! Eine Frau in ihrer Mondzeit darf doch nicht mit dem Kaiser speisen, hat dir das niemand gesagt?“
Ich schüttelte mit dem Kopf. Auf diesen Gedanken war ich gar nicht gekommen. Ich selbst hatte bereits mehrmals mit blutigen Lappen zwischen den Beinen bei Seiner Majestät gesessen.
Ravenna wurde wieder ernst: „Hella wird sich heute doppelt ins Zeug legen, jetzt wo sie meine Konkurrenz nicht zu fürchten hat.“
Ich war entgeistert. „Aber... aber ich denke, er nimmt sie sich nicht ins Bett.“
Ravenna klang wieder amüsiert: „Glaubst du etwa, Seine Hoheit geht allein zu Bett, nur weil ich ein paar Tage verhindert bin? Nein, seine Gunst wird heute auf jemand anderen fallen. Und wenn ich an Hellas Bemühungen der letzten Wochen denke, dann gehe ich stark davon aus, dass sie die Glückliche sein wird.“
Ich fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen. War ich wirklich so naiv? Ich hatte tatsächlich geglaubt, der Kaiser würde es nur mit einer Frau vorlieb nehmen. Ich hatte geglaubt, dass er Ravenna sein Herz geschenkt hat. Vielleicht hatte er das auch, meinte ich zynisch, aber seine Lenden gehörten wohl immer noch allen Frauen. Vorsichtig versuchte ich in Ravennas Gesicht zu lesen, aber sie schien nicht besonders bekümmert über die gegenwärtige Situation zu sein. Alles was sie wollte, war ein umfassender Bericht über die abendlichen Ereignisse.
Der fragliche Abend war für mich ungewohnt. Ohne Ravenna als schützendes Schild an meiner Seite saß ich recht einsam am Tisch. Doch der Mangel an Konversation gab mir die Gelegenheit, die vor Optimismus strotzende Hella besser im Auge zu behalten. Und was ich an dem Abend sehen sollte, trieb mir noch heute die Schamesröte ins Gesicht.
Hella ging wirklich aggressiver vor als an vorangegangenen Abenden. Äußerst spärlich bekleidet redete sie ununterbrochen auf Seine Majestät ein und ihr affektiertes Gekicher durchdrang den gesamten Raum. Sie schien nicht gewillt irgend einer Anderen auch nur den Hauch einer Chance zu lassen. Ständig berührte sie seinen Arm oder zur Abwechslung sich selbst mit verheißungsvollem Blick. Als der musikalische Teil des Abends begonnen hatte, zog sie ihn in die Nische, in der auch ich schon am ersten Abend mit Ravenna gesessen hatte. Ich stellte mich an eine Säule neben dem Eingang, von wo ich einen guten Blick auf die beiden hatte, aber selbst unbemerkt bleiben konnte.
Der Kaiser saß bequem auf dem Sofa und Hella legte sich wie selbstverständlich auf seinen Schoß, ihr helles Haar fächerte sich anmutig über seine Beine. Sie nahm seine Hand und führte sie in ihren Ausschnitt, wo er hingebungsvoll ihre Brustwarzen zu kneten begann. Bald waren sie groß und standen steif nach oben, an seinen Fingern konnte ich selbst aus dieser Entfernung einen Hauch von Farbe ausmachen, die wie Blut an ihm klebte. Mir stieg die Röte ins Gesicht. Sollte ich mich abwenden oder vielleicht gleich ganz gehen? Ich fühlte mich nicht wohl dabei, die Intimitäten der beiden zu beobachten, obwohl es nicht verboten schien. Wenn ich mich umsah, konnte ich mehr als nur einen Blick ausmachen, der verstohlen das Geschehen beobachtete. Immerhin waren sie nur durch einen dünnen Vorhang von den Anderen getrennt, das musste ihnen doch klar sein. Doch Hella schien es vergessen zu haben oder sie scherte sich einfach nicht darum. Mit einem Satz glitt sie vom Sofa und stellte sich vor Seiner Majestät auf die Knie. Langsam und ausgiebig begann sie nun seine Brustwarzen mit ihrer Zunge zu massieren. Der Kaiser schloss die Augen und lehnte sich entspannt zurück, auf seinem Gesicht lag ein genießerischer Ausdruck. Auch
Weitere Kostenlose Bücher