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Des Koenigs Konterbande

Des Koenigs Konterbande

Titel: Des Koenigs Konterbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Entschuldigung. Er zog den Hut und stammelte: »Leutnant Triscott, Sir, Erster Offizier auf der
Telemachus.«
    Perplex blickte er sich um. »Ich hatte keine Ahnung, daß Sie erwartet wurden, Sir, andernfalls …«
    Bolitho legte ihm die Hand auf den Arm. »Andernfalls hätten Sie die Barkasse des Admirals ausgeliehen und eine Ehrenwache antreten lassen, wie?« Sein Blick schweifte über den Fluß. »So ist es mir lieber.« Er deutete zum Ufer hinauf.
    *
ca. 21 m »Da oben steht meine Seekiste. Wenn Sie die freundlicherweise ins Boot bringen lassen?«
    Immer noch starrte der Leutnant ihn ungläubig an. »Sie wollen schon an Bord bleiben, Sir?«
    »Ich hatte eigentlich die Absicht, ja.« Bolithos graue Augen musterten den Leutnant nachsichtig. »Es sei denn, Sie hätten was dagegen?«
    Allday unterdrückte ein Grinsen. Mr. Triscott war also der Erste. Aber er hatte unerwähnt gelassen, daß er neben dem Kommandanten der einzige Offizier an Bord war.
    Im Boot beobachtete Bolitho, wie die Riemen eingetaucht wurden, wie die Rudergasten schnell wegsahen, wenn sein Blick sie streifte, ihn dann aber wieder verstohlen musterten.
    Erfahrene, kräftige Seeleute waren sie, einer wie der andere.
    Leise sagte er: »Sie haben eine tüchtige Besatzung, Mr.
    Triscott.«
    »Aye, Sir. Die meisten sind Freiwillige. Fischer und so weiter…«
    Bolitho stützte das Kinn auf seinen Degenknauf. Triscott war etwa neunzehn Jahre alt und machte sich wohl große Hoffnungen für die Zukunft, weil er endlich einen Posten ergattert hatte; zwar nur auf einem kleinen Kriegskutter, aber das war besser, als an Land gestrandet zu sein.
    Der mächtige Mast wuchs über ihnen immer höher in den Himmel. Saubere Werftarbeit, stellte Bolitho fest, und ein geschnitztes Schild mit vergoldetem Namenszug am Heckspiegel.
    Das Halbrelief eines Delphins schien den Namen zu tragen: eine Anspielung auf die griechische Sage, wonach Telemach, der Sohn von Odysseus und Penelope, von einem Delphin vor dem Ertrinken gerettet worden war. Für eine stolze Galionsfigur mochte der Kutter zu klein sein, aber der unbekannte Holzschnitzer hatte dafür gesorgt, daß er sich seines Namens trotzdem nicht zu schämen brauchte.
    Als sie an den Großrüsten einhakten, musterte Bolitho die geschlossenen Stückpforten. Vierzehn Kanonen auf jeder Seite, ursprünglich Sechspfünder, und je eine Drehbasse achtern neben der Pinne. Außerdem hatte man auf dem Vorschiff zwei bullige Karronaden montiert, »Smasher«, wie die Matrosen sie nannten: eine ernstzunehmende Bedrohung für jedes Fahrzeug, das dem Kutter im Gefecht zu nahe kam.
    Kommandos wurden gebellt, dann erhob sich Bolitho und packte die kleine Jakobsleiter. Fast hätte er gelächelt. Im Stehen befanden sich seine Augen beinahe auf gleicher Höhe mit der Relingspforte, wo ihn ein hochgewachsener Offizier an der Spitze der Ehrenwache erwartete.
    Einzelheiten fesselten Bolithos Blick: die grimmige Miene des Kommandanten, Alldays Sprungbereitschaft für den Fall, daß Bolitho strauchelte, und das runde junge Gesicht des kleinen Matthew, der mit seinen vierzehn Jahren vor Vorfreude den Mund nicht mehr zubekam.
    Pfeifen trillerten, und dann stand Bolitho an Deck. Während er grüßend den Hut vor der Flagge am Heck lüftete, sagte er kurz: »Tut mir leid, daß Sie nicht vorgewarnt wurden.
    «
    Leutnant Jonas Paice, der Kommandant, verkniff sich jeden Kommentar. »Ich dachte, Sir, daß Sie …« Er verstummte.
    Der Mann war groß und sehr kräftig. Bolitho wußte bereits einiges über ihn. Paice war schon recht alt für einen Leutnant, nur zwei Jahre jünger als er selbst, und Skipper einer Kohlenbrigg aus Sunderland gewesen, bevor er als Steuermann in des Königs Dienste getreten war. Mehr brauchte Bolitho im Augenblick nicht über ihn zu wissen.
    Später, so hatte er sich vorgenommen, wollte er zu jedem der vielen neuen Gesichter den Menschen dahinter kennenlernen.
    »Sie dachten, ich wollte Sie auf dem falschen Fuß ertappen.
    «
    Paice starrte ihn ungläubig an. »So etwa. Jedenfalls daß Sie uns überraschen wollten, Sir.«
    »Freut mich zu hören.« Bolithos Blick hob sich über die Reihe schweigender Köpfe. »Die Flagge auf Beacon Hill weht steif aus, Leutnant. Ich schlage vor, daß Sie ankerauf gehen und ohne großes Aufsehen flußabwärts segeln.« Er lächelte flüchtig. »Und ich verspreche Ihnen, nicht im Weg herumzustehen.«
    Paice bemühte sich, verbindlich zu sein. »Sie ist leider ziemlich unbequem im Vergleich zu

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