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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Truman auch noch da.
    Abe verharrte plötzlich, und die Härchen in seinem Nacken richteten sich auf. War er denn da? Er hatte den Streifenwagen gesehen, aber hatte er auch Truman gesehen?
    Panik verengte ihm plötzlich die Kehle, und er machte mitten auf der Straße eine Kehrtwendung. Ein Wagen hupte, aber Abe war bereits wieder um die nächste Ecke gebogen. Mit quietschenden Bremsen blieb er neben dem Streifenwagen stehen. Sprang heraus und spähte ins Fenster. Das Polizeiauto war finster und leer. Er zog an der Tür, doch sie war verschlossen. Truman war fort.
    Kristen.
    »Verflucht!« Abe rannte die Auffahrt hinauf, rutschte auf dem Eis aus, fing sich wieder, rannte weiter. Sie hatte die Küchentür verriegelt. Mit den Fäusten hämmerte er dagegen.
»Kristen!«
    Er rannte ums Haus herum. Die Tür zum Souterrain war nicht so gut gesichert. Er warf sich dagegen, wieder und wieder, bis der Rahmen krachte und die Tür aufflog. Außer sich vor Angst sprang er, immer vier Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf und stürmte mit gezogener Waffe und hämmerndem Herzen in ihr Schlafzimmer.
    Sie kniete auf dem Boden, den Kopf gesenkt, das schnurlose Telefon von ihrem Nachttisch in der Hand. Er ließ sich neben ihr fallen und fasste ihr Kinn. Ihre Augen waren geweitet und glasig.
    Sie schaute ihn an, dann das Telefon in ihrer Hand, und ironischerweise begann in diesem Moment sein Handy zu klingeln. »Ich habe dich gerade angerufen«, sagte sie mit einer seltsam distanzierten Stimme. »Er ist weg. Aus dem Fenster gesprungen.«
    Abe war mit einem Satz am Fenster und sah gerade noch eine schwarze Gestalt im weißen Schnee, der den Garten überzog. Der Mann setzte mühelos über den Zaun und war einen Sekundenbruchteil später verschwunden.
    »Verdammt!«, knurrte Abe. Er hätte ihn kriegen können, wenn er draußen geblieben wäre. Andererseits war es vermutlich sein Einbruch gewesen, der den Bastard zur Flucht bewegt hatte. Er wandte sich um und sah, dass Kristen auf die Füße zu kommen versuchte. Sofort war er bei ihr und zog sie in die Arme. Er ließ sich mit ihr aufs Bett sinken und hielt ihren zitternden Körper fest. Sie machte sich ganz klein, schmiegte sich an ihn, klammerte sich an die Aufschläge seines Mantels. Sie atmete schnell, zu schnell, und er begann sie behutsam zu wiegen.
    »Es ist gut. Ich bin da.« Er umfasste sie wie ein kleines Kind, legte seine Wange auf ihren Kopf.
Oh, Gott, oh, Gott, ich bin gerade noch rechtzeitig gekommen.
Er holte tief Luft, als er bemerkte, dass sein Atem genau so stoßweise kam wie ihrer. Hastig tastete er nach seinem Handy und wählte. »Officer Truman wird vermisst.«
    Die Vermittlung war nicht beunruhigt. »Officer Truman hat vor zehn Minuten eine Störung gemeldet. Ein junges Mädchen ist zu seinem Wagen gekommen und hat ihm gesagt, dass ihr Großvater bewusstlos im Garten zusammengebrochen ist. Er ist mit ihr gegangen, um dem alten Mann zu helfen. Was ist los, Detective?«
    »Die Frau, die er eigentlich beschützen sollte, ist gerade in ihrem eigenen Schlafzimmer überfallen worden«, presste er hervor. »Funken Sie ihn an. Er soll sofort zurückkommen.« Er drückte das Gespräch weg und wählte Mias Nummer. Sie war beim ersten Klingeln dran.
    »Was ist los?«
    »Kristen ist überfallen worden.«
    Er hörte, wie sie im Zimmer umherlief und Schubladen zuwarf. »Ist sie okay?«
    »Weiß ich nicht. Ruf Jack an. Ich will die Spurensicherung hier haben. Und zwar so schnell wie möglich. Ich gebe Spinelli Bescheid.«
    »Alles klar. Wo ist der Officer, der auf sie aufpassen sollte?«
    »Hat auf einen Notruf reagiert. Er muss gleich wieder hier sein. Beeil dich, Mia.«
    Er legte auf und warf das Handy mit zitternden Händen aufs Bett. Sie hatte noch kein einziges Wort gesagt, seit er sie in die Arme gezogen hatte. »Kristen. Kristen, Liebling, du musst dich jetzt konzentrieren. Hör mir zu, Liebes. Hat er dir etwas getan?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf, und er stieß erleichtert den Atem aus. Sein Herzschlag begann sich wieder zu normalisieren. »Okay. Hat er etwas gesagt?«
    Sie nickte.
    »Was, Liebes? Was hat er gesagt?«
    Ihre Antwort wurde durch seinen Mantel gedämpft. Er löste sie behutsam von seiner Brust, und sie versuchte tapfer, ihren Atem zu kontrollieren. »Wer … ist er?«
    Mist.
»Er wollte wissen, wer der Mörder war?«
    Sie nickte und schloss die Augen. »Er hatte … eine Pistole. Kalt. Er hat … sie mir an … den Kopf … gehalten … und

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