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Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Titel: Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Scheel , Hella von Sinnen
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schreie mindestens zehnmal am Tag: «Mein Handy ist weg!», «Mein Schlüssel ist weg!», «Wo ist das Diktaphon?» Die gute Marion findet das gesuchte Objekt sofort mit einem Griff in irgendeiner Tasche. Oder am Platz, wo es eigentlich hingehört oder wo auch immer. Zu Hause ist es genauso. Alles ist weg. Befördert wird das Ganze dadurch, dass ich zwei Wohnsitze habe, sogar zweieinhalb, wenn ich Berlin dazuzähle. Und wenn ich etwas suche, ist es natürlich immer da, wo ich gerade nicht bin.
     
    War das bei dir schon als junger Mensch so?
     
Ja. Ich erinnere mich daran, dass meine Mutter mir relativ früh einen Schlüsselanhänger geschenkt hat, der auf Pfeifen zurückpfiff. Schon damals habe ich ständig meinen Schlüssel gesucht. Der war immer unauffindbar.
     
    CS: Was für ein sinnvolles Geschenk.
     
Du sagst es.
     
    Jetzt bist du ja eine schlaue Person. Was ist der Grund dafür, dass du in diesen Dingen so chaotisch bist, im Leben aber alles auf die Reihe bekommst?
     
Das weiß ich nicht. Aber ich behaupte ständig, ich habe einen Hang zur Alltagskatastrophe. Ich rechne bei tagtäglichen Verrichtungen immer tendenziell mit dem Schlimmsten. Alles ist weg und nicht mehr auffindbar. Ich bin sehr schusselig, habe immer relativ viele Dinge gleichzeitig im Kopf, was nicht unbedingt für meine Intelligenz spricht. In meinem Innern herrscht ein wildes Durcheinander. Das überträgt sich offensichtlich nach außen. Dazu kommt natürlich, jetzt kommen wir in die tiefenpsychologische Deutungssphäre, dass ich außerordentlich unordentlich bin. Ihr könnt euch jetzt in meinem Büro umgucken. Das ist alles andere als ordentlich. Mein Schreibtisch ist heute in Bestform. Der sieht normalerweise anders aus. Ich möchte nicht darüber sprechen, was in den Schubladen los ist. Hier stehen auch überall Taschen rum. Da ist dann irgendwas drin, was ich vergangenes Jahr verzweifelt gesucht habe. Ich suche permanent das, was ich gerade brauche.
     
    Du bist ständig auf der Suche?
     
Ja.
     
    Wie viel Zeit am Tag verbringst du mit Suchen?
     
    Geschätzt?
     
Das kann ich gar nicht an Stunden festmachen. Das ist bei mir ein Dauerzustand.
     
    Wie viel Zeit verbringst du mit Nicht-Suchen?
     
Wenn ich sitze und lese, dann suche ich dabei nichts. Oder wenn ich konzentriert in einer Besprechung bin.
     
    Du suchst doch bestimmt die Lesebrille?
     
Auch, gerne! Aber dem habe ich vorgebeugt. Ich habe mir mittlerweile fünf angeschafft, obwohl ich erst seit kurzer Zeit eine Brille brauche. Das erspart mir die ständige Sucherei.
     
    Geht dir das nicht unglaublich auf die Nerven?
     
Mir nicht, aber den Menschen in meiner Umgebung.
     
    Hast du mal darüber nachgedacht, auf deinem Schreibtisch kleine Post-it-Zettelchen anzubringen? Da steht dann drauf: «Portemonnaie», «Schlüssel», «Handy», «Lesebrille». Du könntest dann alles auf den jeweils dafür zugewiesenen Platz legen.
     
Das funktioniert nicht. Zu Hause habe ich ein magnetisches Schlüsselbrett, das noch nie einen Schlüssel aus der Nähe gesehen hat. Wenn ich in die Wohnung komme, werden die Schlüssel irgendwo hingelegt. Ich möchte jetzt nicht intim werden, aber wenn ich mich ausziehe, lasse ich meine Sachen ebenfalls einfach fallen.
     
    Hängt das damit zusammen, dass du keine Geschwister hast? Bist du als Einzelkind nicht zur Ordnung erzogen worden?
     
Ja, das kann durchaus sein. In meinem Job oder auch bei Sendungen bin ich allerdings sehr klar strukturiert.
     
    Eben. Ich kenne dich ja.
     
Wenn ich mich konzentriere, bin ich ein sehr strukturierter Mensch und habe auch einigermaßen alles im Griff. Wenn es aber beispielsweise zu Hause ums Sortieren von Papieren geht, bin ich sofort überfordert. Ich habe, und ich schwöre, das ist nicht übertrieben, einmal in meinem Kofferraum unter dem Reservereifen einen Notar-Vertrag gefunden, den ich sehr, sehr lange gesucht habe.
     
    Unter dem Reservereifen?
     
Das ist mein Ernst und überhaupt nicht komisch.
     
    Könntest du am End ein Messie sein?
     
    Ein Messie mit Niveau?
     
Auf das Niveau lege ich Wert! Ja, ich habe eine gewisse Tendenz zum Messietum. Ich kann spontan mit euch dieses Bord in meinem Büro durchgehen, auf dem die unterschiedlichsten Dinge vereint sind. Manche brauche ich aktuell, wie beispielsweise die Flasche Olivenöl, weil ich gelegentlich mittags hier ein Brötchen mit Salat esse. Der andere Kram dient ausschließlich als Staubfänger. Dahinten steht eine Flasche deutscher Landwein, der

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