Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)
habe in den letzten Jahren, bevor meine Mutter gestorben ist, Weihnachten immer als häusliches, übrigens auch als christliches Fest gefeiert. Das finde ich sehr wichtig. Berge von Geschenken dürfen dabei nicht fehlen. Ich liebe es, Geschenke zu bekommen, und schenke auch ausgesprochen gerne. Aber jetzt ist meine Mutter gestorben, und ich kann noch nicht genau sagen, was ich dieses Jahr an Weihnachten machen werde.
Du hast sogar christlich gefeiert. Was genau ist für dich der christliche Aspekt beim Weihnachtsfest?
Der Aspekt, dass Jesus geboren wurde.
Singst du dabei auch Lieder?
Nein, aber ich höre das Weihnachtsoratorium. Dabei beschäftige ich mich gedanklich mit dem christlichen Hintergrund dieses Festes.
Hast du jetzt ein bisschen Manschetten vor dem ersten Weihnachtsfest ohne deine Mutter?
Nein, das letzte Weihnachtsfest habe ich schon ohne sie in Berlin gefeiert. Da war Niki allerdings noch dabei.
Bist du jemand, der gut Abschied von Menschen oder von Tieren nehmen kann? Also, ich kann das ja gar nicht.
Weiß ich nicht. Kann ich jetzt so generell nicht sagen.
Wie feierst du deine Geburtstage? Wenn du so viele Geschenke magst, musst du doch Unmengen von Menschen einladen.
Ich feiere ja immer nur die großen runden Geburtstage, wie ihr wisst. Mittlerweile bin ich aber in dem Alter, wo ich denke: «Sollte ich das nicht besser auf den 5-Jahres-Rhythmus verkürzen?» Sonst erlebt man nicht mehr so viele.
Danke für diese schlaue Idee und hab ganz viel Spaß mit deinem neuen Lebensdackel.
Sollte es mit der Stubenreinheit nicht auf Anhieb klappen, bleib einfach gelassen. Du hast für den Bedarfsfall ja Zeitungen für dreimal rund um die Welt.
Tommy Engel
«Bei ‹Deutschlands schönste Bahnstrecken› fahre ich schon mal mit.»
Tommy Engel ist am 28. November 1949 in Köln geboren und mit neun Geschwistern in Köln aufgewachsen. Er ist Musiker, Texter und Fernsehdarsteller (Jaco Kließ in «Die Anrheiner» im WDR). Von 1970 bis 1994 war er Frontmann der BLÄCK FÖÖSS, danach konzentrierte er sich auf sein Projekt L.S.E. und sich selbst. 2009 feierte er sein 50-jähriges Bühnenjubiläum und seinen 60. Geburtstag. Seitdem fährt ’ne Straßenbahn durch Kölle, mit Tommy Engel drauf.
Wir waren immer schon entfesselte Bläck Fööss-Fans. Als Kölnerin hast du eigentlich keine Wahl. Aber auch ohne diesen Lokalpatriotismus sind Evergreens wie «Drink doch eine met» und «In unsrem Veedel» aus unseren Ohren und Herzen nicht wegzudenken. Und im Übrigen hat man hier ja die Wahl: DE HÖHNER, BRINGS, DE RÄUBER, DE PAVEIER … alles Spitzenkapellen in Köln. Aber «de Fööss» waren die Beatles vom Rhein. Als Tommy die Gruppe damals verlassen hat, lag tiefe Hoffnungslosigkeit über Mutter Colonia. Zum Glück fanden die nackten Füße wieder einen Sänger, und zum noch größeren Glück blieb Tommy uns allen erhalten. Ich ( Hella ) habe Tommy Anfang der 80er mal durch einen Zufall bewirten dürfen, und meine Mutter selig hat damals fast einen Herzinfarkt bekommen, vor lauter Begeisterung, ihm persönlich gegenüberzustehen.
Ich ( Conny ) begegnete dem Interpreten meines Lieblingshits «Dat Wasser vun Kölle» zum ersten Mal persönlich bei den Proben zu der unvergessenen TRUDE HERR REVUE, die 1995 vorm Dom auf dem Roncalliplatz stattfand.
WHAT A NIGHT! Ich ( Hella ) durfte mit den wichtigsten Kölner Musikanten auf der Bühne performen. Jürgen Fritz, der auch «Niemals geht man so ganz» komponiert hat, schrieb mir sogar ein Lied: «Vor der Liebe schützt dich nichts».
Hab grad wieder Gänsehaut, wenn ich an die beiden Abende denke. Wir haben alle einen Hammerjob gemacht, aber als Tommy Trudes Lied «Ich sage, watt ich meine» sang, hat das Publikum getobt. Herr Engel ist schlicht der Beste. Seine Bühnenpräsenz, sein Charme und sein großes Talent reißen jeden mit. Riesig war unsere Freude, als wir ihn auf Samy Orfgens Geburtstagsfest trafen und er uns unter einer – für mein ( Hellas ) empfindliches Geruchsorgan subjektiv empfundenen – stinkenden Zigarrenqualmwolke versprach, er würde gerne unser Beuteopfer. Offensichtlich war ihm meine grünumrandete, gekräuselte Nase in Erinnerung geblieben. Als er uns besucht hat, hat er auf sein Rauchwerk verzichtet.
HvS: Gibt es Rituale vor einem Auftritt? Gibt es etwas, was du immer machen musst, bevor du eine Bühne betrittst?
TE: Ja, ich muss aufs Klo.
Groß oder klein? Also, ich muss
Weitere Kostenlose Bücher