Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)
Zeichnung.
(Bettina zeigt begeistert auf ein Gemälde.)
(Zeigt nachdenklich auf ein Foto von einem verwitterten Raum:) Jaaaaa, mit Einschränkungen.
(Wir betrachten gemeinsam das Bild, und Bettina lacht laut los.)
Bist du ein abergläubischer Mensch?
Nein, nicht besonders. Ich habe allerdings jahrelang zwei kleine Steiff-Tiere mit in die Sendung gebracht und sie irgendwo in der Dekoration versteckt. Das habe ich mir aber inzwischen abgewöhnt, da ich das in meinem Alter doch ein bisschen albern fand. Es geht tatsächlich auch ohne. Aber es war ein schwerer Schritt dahin.
Du hast am Telefon erwähnt, dass du morgen ein neues Hündchen bekommst? Hast du das schon angeguckt, und hat das schon einen Namen?
Finchen.
Heißen nicht alle deine Hunde «Finchen»?
Nein, der erste Dackel hieß Piefke Böttinger, der zweite Dackel hieß Niki Böttinger, der dritte Dackel heißt Finchen Böttinger.
Sie ist offensichtlich ein Weibchen?
Es sind bei mir immer Weibchen, weil ich eine Freundin im Dorf habe, die vier Weibchen besitzt. Wenn ich da mit Rüden ankommen würde, ergäbe das ein ähnliches Chaos wie in meinem Leben. Das möchte ich nicht, und deswegen habe ich mich wieder für ein Weibchen entscheiden müssen.
Aber du hast bezüglich deiner Hunde schon einen Kleinen an der Waffel? Das kann man doch sagen? Es müssen immer Rauhaardackel sein.
Einen an der Waffel würde ich jetzt nicht sagen. Es gibt zu Dackeln keine Alternative. Es sind die intelligentesten, originellsten und sozialkompetentesten Hunde.
Du hast richtig Ahnung von Hunden und achtest darauf, dass sie sich auch wohl fühlen.
Ich habe mir bei meinem leicht chaotischen Lebenswandel, ob meiner relativ vielen Arbeit gesagt, wenn ich nicht in der Lage bin, für einen kleinen Hund zu sorgen, dann läuft irgendwas ganz schief. Für einen Hund zu sorgen, ist ja auch eine soziale Aufgabe. Mir ist es wichtig, dass der Hund ein artgerechtes Leben führt und einen einigermaßen glücklichen Eindruck macht. Das ist mir jetzt zweimal gelungen, und beide Male sind die Dackel 16 Jahre alt geworden.
Leidest du unter Ängsten oder Phobien?
Dass mein Portemonnaie weg ist.
Endgültig.
Endgültig.
Da sind ja auch immer alle EC-Karten gleich mit weg.
Wem sagst du das! Ich habe mir tatsächlich von meiner Lebensgefährtin ein ganz kleines Portemonnaie schenken lassen, damit beim nächsten Mal nicht wieder alles weg ist. Mir ist einmal die komplette Geldbörse im Telekom-Laden gestohlen worden. Ein anderes Mal habe ich mein Portemonnaie auf dem Auto liegen lassen und bin losgefahren. In Berlin habe ich das Portemonnaie ebenfalls oben auf dem Auto liegen lassen, und es war weg. Mit allem Pipapo. In diesem Zusammenhang bin ich jetzt mittlerweile richtig hysterisch. Ich bin wirklich schon in Tränen ausgebrochen, wenn ich dachte: «Es ist weg. Da waren wichtige Sachen drin», weil ich mit den Nerven fertig war – nicht schon wieder!
Wir schenken dir einen Brustbeutel von Steiff in Dackelform. Gibt es etwas, vor dem du dich ekelst? Speisen, Tiere?
Ich bin jetzt nicht unbedingt der Schlangenfreund. Ich möchte keine im Bett haben. Das unterscheidet die Schlange vom Rauhaardackel. Ich könnte keine Ärztin sein. Ich würde dauernd in eine Ohnmacht fallen. Allein der Gedanke an offene Brüche ist für mich schon ein Grund umzukippen. Das könnte ich nicht, und ich möchte das auch nicht.
Wenn du so chaotisch mit deiner Ordnung bist, gibt es dennoch Rituale in deinem Leben? Morgens beim Aufstehen?
Ja, die sind sehr einfach. Ich stehe jeden Morgen auf und schlurfe zum Briefkasten, hole mir die Tageszeitung – geht schon morgens mit «Zeitung» los – und trinke einen Becher heißes Wasser. Ich sitze ganz ruhig vor meinem Wasser und höre den Kultursender mit Barockmusik auf WDR 3. Das ist die einzig ruhige halbe Stunde des Tages.
Herrlich.
Du trinkst heißes Wasser zum Frühstück?
Das ist ayurvedisch, sehr lecker und sehr bekömmlich. Ein tolles Getränk.
Und ist das Leitungswasser?
Heiß abgekochtes Wasser.
Ja, aber aus der Leitung?
Ja, wie beim Tee. Das ist ein Ritual, das habe ich eigentlich jeden Morgen, und das finde ich wunderbar.
Ich freue mich.
Wie zelebrierst du Weihnachten? Gibt es da irgendwas, wo du sagst: «Kinder, ich bin so viel unterwegs, das sind Eckpfeiler, die möchte ich gerne ritualisiert und schön feiern.»
Ich
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