Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)
alles.
Es ist mehr die Darmregion. Wenn dann eine Toilette in der Gegend ist, bin ich immer drauf. Sobald ich auf der Bühne bin, verfliegt alles. Dann gibt der Darm Ruhe. Der kriegt von dem Adrenalin dermaßen eins vor den Latz, dass sich das wieder normalisiert.
Als ich damals mein Solo-Programm gespielt habe, stand im Vertrag, dass ich meine eigene Toilette haben muss. Aus dem Grund. Willkommen im Club!
Ja, das ist Lampenfieber. So könnte man Lampenfieber bezeichnen.
De-fi-ni-tiv!
CS: Hast du Glücksbringer? Toi-toi-toichen?
Ich habe drei Enkel und eine Enkelin, und meine kleine Enkelin Lena hat mir jetzt eine kleine Karte geschenkt. So groß wie eine Scheckkarte. Da steht drauf: «Für den liebsten Opa der Welt!» Und die nehme ich jetzt immer mit. Habe ich immer bei mir.
Wie lieb! Helli will auch Enkel!
Du sitzt hier mit einem Hut auf dem Kopf, hast du einen Hut-Tick?
Nein, ich habe ein paar Hüte. Den hier hab ich vor ein paar Tagen gekauft. Das ist ein sogenannter Panama-Hut. Ich hatte einen schönen Panama-Hut aus Ecuador, weil die ja gar nicht aus Panama kommen, sondern aus Ecuador, die müssten eigentlich Ecuador-Hut heißen, heißen aber Panama-Hut, warum, weiß ich auch nicht, und der ist leider weg. Das ist ein Garten-Hut. Schön leicht geklöppelt.
Du würdest nicht sagen, es hat etwas damit zu tun, dass du gerne behütet bist?
Es gibt eine Zeit im Winter, da ziehe ich gerne Hüte an, weil die Wärme nicht direkt aus dem Kopf rausgeht. Und im Sommer ziehe ich einen Hut an, weil das gegen die Sonne einfach gut ist. Ich bin da eher praktisch veranlagt.
Wenn du ein Stück komponierst, gibt es da bestimmte Rituale? Fängst du mit Musik an oder mit dem Text?
Es muss für mich immer eine Geschichte sein. Eine Geschichte über das, was dir wirklich passiert ist. Oder eine verrückte Geschichte. Wenn die Geschichte das hergibt. Es gibt ja jetzt die Geschichte von unserem Stadtarchiv. Da habe ich mich eine Woche später hingesetzt und einen Text geschrieben.
Das heißt, bei dir kommt immer erst die Geschichte. Grönemeyer sagte mal, er macht immer erst die Melodie und singt dazu ein Ralalalajammpammpamm.
Grönemeyer ist auch ein besserer Musiker als ich. Also, jetzt vom Instrument her. Ich bin ja kein großer Pianist und kein doller Gitarrist. Herbert ist Klavierspieler. Verstehst du? Deshalb bin ich ja auch mit Jürgen Fritz zusammen, weil Jürgen Fritz auch Klavier spielen kann. Deshalb macht auch der Jürgen die Kompositionen. Wir haben das so aufgeteilt. Ich mache die Texte.
Wenn du schreibst, brauchst du dann einen bestimmten Stift? Oder einen speziellen Ort, wo du die richtigen Worte findest?
Nein.
Du kannst überall texten?
Überall würde ich nicht sagen, ich sitze meist zu Hause. Und obwohl ich darauf stehe, einen Füller zu haben oder einen schönen Kugelschreiber, mache ich es am Computer. Da kann ich die Zeilen direkt sehen. Kann auch austauschen. Ich bin ein Mensch der Symmetrie. Das ist ja auch ein Teil des Texteschreibens, dass man metrisch auf der Höhe ist. Es gibt eine gewisse Rhythmik, die man haben muss. Es gibt Texte, da weiß ich von vornherein, das gibt mit Sicherheit eine schöne Ballade, die ruhig gelagert ist. Da haben wir dann eine andere Metrik. Ansonsten versuche ich immer, nicht so komisch zu reimen. Das ist furchtbar. Ich reime nicht so gerne, das ist schrecklich.
Wo du gerade bei Wörtern bist: Wir haben ein Lieblingslied von dir: «Et Hanna hätt et Henna in de Hoor». Da tauchen zwei von uns preisgekrönte Formulierungen auf: «Krokantzänngsche» und «Fleischwurst mit ’nem Brötchen drümerüm». Wobei es natürlich auch auf Kölsch besonders schön klingt. Ist es so, dass du da rumtüftelst und denkst: «So, Tommy, du machst jetzt mal ein paar Knallerpointen! Das wird ein lustiges Lied!»
Das ist Umgangssprache. Was du auf der Straße mitgekriegt hast.
«Fleischwurst mit ’nem Brötchen drümerüm» hat doch kein Mensch vor dir gesagt.
Es ist ja auch die Zusammenarbeit mit dem wunderbaren Arno Steffen und Rolf Lammers. Das war ja L.S.E. Hanna ist L.S.E. Gut, die Idee kam schon von mir, aber den Text haben dann Arno und ich zusammen geschrieben.
Bist du lieber ein Einzelschreiber oder ein Teamschreiber?
Ich komme ja aus der Teamarbeit. Zu Zeiten von Bläck Fööss wurde alles mehr oder weniger im Team gemacht. Hat Vorteile, hat auch Nachteile. Viele Dinge
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