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Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Titel: Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Scheel , Hella von Sinnen
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gehen dann nicht durch, die du gerne haben möchtest, weil immer wieder demokratische Abstimmung angesagt ist – macht einen ja auch krank. Hier, wie jetzt gearbeitet wird, bin ich auf mich alleine gestellt. Das fing mit der ersten Solo-CD an, die hieß «Hundert Prozent Engel». Da habe ich gemerkt, das funktioniert auch alleine.
     
    Ist Lieder zu machen für dich auch anstrengend, sodass du denkst: «Mensch, Kinder, ich muss Flocken verdienen»? Oder ist das immer Liebe und Freude und «Mensch! Geil!»?
     
Ich habe die Meinung: «Ein Künstler hat die Aufgabe, was an der kleinen Welt zu verändern!» Ich will noch nicht mal die große Welt sagen. Aber wir haben die Pflicht und Aufgabe, was zu verändern. Zum Guten hin. Für die Menschen. Und das kann eine Passion sein. Das ist das, was ich für das Allerwichtigste halte. Dass ich damit Geld verdiene, das ist wunderbar.
     
    Beruf und Berufung. Du hast ja auch Hobbys: Du besitzt ein Motorrad, einen Oldtimer und ein Boot.
     
Ja, ich wollte auch mal fliegen. Aber das ist eine andere Geschichte. Autos habe ich als Kind schon gerne gehabt. Meine Mutter hat mir immer gesagt: Das Erste, was ich sagen konnte, war «Auto». Also, nicht «Mama», «Papa», sondern «Auto».
     
    Es müssen aber spezielle Autos sein? Nicht so’n langweiliger Golf?
     
Ich habe einen Oldtimer, den füttere ich durch, seit 35 Jahren. Das ist ein MGA, Baujahr 1960. Ein roter Roadster, ein waschechter Roadster. Ohne Scheiben, der hat nur vorne die Frontscheibe. Mit Steckscheiben, die kannst du reinstecken. Über 30 Jahre fahre ich den schon. Das ist kein protziger Sportwagen. Der ist sehr feminin übrigens.
     
    Der sieht aus wie der Wagen von Donald Duck. Total süß ist der! Hat der einen Namen außer MGA Roadster?
     
Nein, wenn ich sie küsse, dann sag ich «Liebchen» und gehe aus der Garage raus.
     
    Aber, dein Boot hat einen Namen?
     
Ja, Marlen.
     
    Marlene? Wie deine Frau?
     
Nicht Marlene, sondern Marlen. Ich rufe nur «Marlen».
     
    Deine Frau rufst du Marlen? Deswegen heißt dein Boot «Marlen»?
     
Marlen ohne «e», weil ich das schöner finde als «Marlene».
     
    Das rührt mich aber jetzt, das finde ich romantisch.
     
Ist auch romantisch. Das sieht doch auch aus wie Marlen.
     
    Wieso?
     
Es ist ein sehr stabiles Schiff. Marlen ist auch stabil. Nicht unbedingt von der Physis her – im menschlichen Sinn. Eine sehr stabile Frau. Und dann ist sie filigran. Oben sind so schöne Stellen. Vorne am Bug gibt es eine schöne Stelle, wo dann der Glockenhalter ist, mit dieser schönen Bronzeglocke, wo auch nochmal eingraviert ist: «Marlen, Köln». Dann gibt es eine sogenannte Gösch, das ist die Fahne, die vorne am Schiff steht. Und der Fahnenstock ist nicht einfach nur ein runder Stock, sondern, der ist wie ein Flügel geformt. Alles in Mahagoni. Da habe ich die Kölner Fahne dran …

    Das ist eine schöne Liebeserklärung an deine Frau …
     
Ja, das ist auch schön. Der ganze Bug ist aus Mahagoni-Holz. Der verjüngt sich nach hinten weg.
     
    Kannst du es selber warten?
     
Ich gucke nach dem Öl. Die Marlene ist ein viel besserer Maschinist als ich. Marlene geht auch in die Bilge und guckt unten, was da los ist. Kann sie auch. Marlene ist eine ganz hervorragende Skipperfrau, die ist superklasse. Du hast manche Frauen, die sitzen nur mit ’nem Gläschen Sekt an Deck. Marlene kann super anpacken. Wir arbeiten da zusammen, ohne irgendwas sagen zu müssen. Andere sind nervös, und wir sind ganz ruhig. Das liegt auch daran, dass wir schon sehr viel Erfahrungen haben, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir haben uns das alles er-fahren. Daher kommt das ja. Aus der Schifffahrt kommen sehr viele Begriffe «Mach hier mal klar Schiff» – kommt alles daher.
     
    Das habe ich vermutet.
     
Wenn ich mal auf die Toilette muss, dann sage ich: «Marlene, übernimm mal das Ruder!» Dann fährt die weiter.
     
    Bist du empfänglich für Aberglauben in deinem Leben?
     
Ich spanne keinen Schirm im Wohnzimmer auf.
     
    Gibt es denn irgendwelche Ängste, die du nicht in den Griff bekommst?
     
Ich bin vorsichtiger geworden. Einfach vorsichtiger. Vorsichtiger, weil ich immer denke: «Wenn du dir das nicht erarbeitest mit dem siebten Sinn, bist du tot!» Auf dem Motorrad musst du dir das erarbeiten. Ich kucke, wie bei den Autos die Räder eingeschlagen sind. Ich fahr auch nie bei Grün einfach nur über die Kreuzung. Ich gucke immer. Die Leute, die das kapiert haben, die leben auf dem

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