Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)
ich freue mich. Genauso freue ich mich über die Komplementierung von irgendeiner Sammlung. Oder als ich Conny das Gesamtwerk von Ludwig Hirsch bestellen konnte – große Freude! Letztens habe ich André Heller von 1967 bis 2007 gekauft, weil ich mich erinnerte, dass ich mit meinem Freund Werner als Fünfzehnjähriger auf dem Teppichboden lag und wir diese herrlichen Lieder gehört haben: «Ich will, dass es das alles gibt, was es gibt!»
(Mit wienerischer Theatralik:) «Abschied ist ein kleiner Tod … ein kleiner Tod … ein kleiner Tod … was heißt denn das?! Abschied ist was riiiieeeesengroßes …»
Oh ja. Nenn mich André Heller. Ich hatte auch ’ne Doppel-LP.
Das höre ich heute Abend. Ist eben gekommen von Amazon.
Darf ich nochmal nachfragen, ob Einkaufen für den kleinen Jungen Dirk nicht auch eine besondere Bedeutung hatte?
Vielleicht irgendwie Mutterprägung. Ich glaube, meine Mutter ging auch immer gerne einkaufen. Vor allem, wenn wir dann zusammen gingen. Wobei, wir haben dann eigentlich mehr Stoffe gekauft, weil sie für sich alles selber genäht hat.
Kleidung ist dir ja auch sehr wichtig.
Wir nennen dich ja liebevoll «die kleine Label-Schlampe». Du kaufst ja nicht nur gerne Dinge, die origineller und bunter Natur sind. Es ist doch auch schön für dich, dann «Yamamoto» auf dem Papperle zu lesen?
Ja, das ist jetzt nicht mehr so wild. Designer-Klamotten kaufe ich nicht mehr so oft. Man ist ja wieder dicker geworden, dann ist in den Designer-Größen nicht mehr so viel verfügbar. Dafür habe ich mich jetzt auf T-Shirts konzentriert. Da nenne ich auch Tausend mein Eigen. Das ist abstrusest … aber dafür bekomme ich so viel Post! Alle mögen die T-Shirts und fragen, wo es die gibt. Das finde ich süß. Leider sind die meisten auf anderen Kontinenten gekauft worden …
Gehst du lieber in Amerika, Australien und Asien einkaufen, weil dich hier die Leute erkennen und du das anstrengend findest?
Ja. Hier shoppe ich mehr im Internet. Das habe ich so verteilt.
Internetshopping befriedigt dich genauso?
Das befriedigt ungeheuer. Weil die Recherche auch so hübsch ist. Und das Angebot ist so riesig! So leid mir die Ladenbesitzer tun, aber geh mal, wenn du nach Platten und Büchern suchst, in einen Plattenladen oder in einen Buchladen. Die können sich diese Auswahl wie so ein Online-Unternehmen ja gar nicht leisten.
Und wenn du gerade ein Buch liest von irgendjemandem über irgendwas, und darin kommt etwas vor, was du spannend findest … dann machst du «klick» … und kannst das googeln und siehst: «Oh, darüber gibt es noch ein Buch! Oh, darüber gibt es sogar einen Tonträger! Oh, es gibt darüber einen Film!» Und am Ende eines Abends habe ich dann wieder drei CDs, zwei Filme und noch drei zusätzliche Bücher bestellt. Das ist so ein Klassiker.
Ist dir Kleidung bei anderen Menschen eigentlich wichtig? Ist das für dich so ein Entrée, ob dir jemand sympathisch ist?
Nein, ich freue mich daran, wenn ich was witzig und schön finde. Eben habe ich mich gefreut, als die Tür aufging und du das lustige Aristocats-T-Shirt anhattest. Das muss ich gleich mal googeln, vielleicht kann ich es auch bestellen. Nein, aber andere müssen nichts Spezielles haben. Das ist mir völlig gleich, was andere haben.
Ich finde deine Zahlenzille ja besonders putzig. Das war mir nicht klar. Gibt es denn da in deinem Leben andere Situationen mit Zahlen? Beim Herd? Dass du sagst: «Ich muss die Speise auf der 4 köcheln!?»
Nein, das nicht. Aber es könnte sein, dass ich beim Brot schaue, wie ich das belege. Das könnte ich mir vorstellen. Nach Geschmack natürlich, aber auch: Wie viel tue ich da drauf?
Belegen unter Ausschluss der Primzahlen? Lieber vier Scheibchen Käse als drei? Damit die durch Tomätchen teilbar sind??
Ich habe mir darüber wirklich noch keine Gedanken gemacht. Vielleicht ohne dass es mir bewusst ist – aber das Brot muss schön abgedeckt sein. Zuletzt waren die Scheiben irgendwie nicht groß genug, um den Toast abzudecken, da musste dann noch eine dritte Scheibe halbiert werden, die ich dann auf die Ecke legte … aber ich meine, das machen andere Leute auch.
(Lachen.)
Das Auge isst mit.
Das Auge isst mit. Es muss irgendwie hübsch aussehen.
Warst du nicht auch ein Toi-toi-toichen-Fetischist?
Früher ja, bei meinem Soloprogramm «Edgar». Da habe ich mir in der Garderobe alle Karten und alles
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