Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)
schickt …
Und du auch in dem Film «Oben» mitsynchronisieren musstest …
(Lachen.)
… das habe ich meistens auch ganz gut hinbekommen. Dann raube ich mir dazu ein bisschen Zeit. Im Dschungel sind die Brücken ziemlich hoch und nun auch nicht gerade blickdicht, aber das ging dieses Jahr ganz großartig. Ich glaube, das ist wirklich auch eine Trainingssache oder wie es einem geht. Das mit dem Fliegen ist allerdings so eine Geschichte. Das kommt und geht, ist auch nicht steuerbar, kommt dann aus dem Bauch. Gerade bei kurzen Flügen … das Schlimmste ist ja das Starten und das Landen, dazwischen ist ja nicht viel Zeit, wo man sich ausruhen kann, und wenn’s rappelt, sowieso nicht. Früher dachte ich: «Na! Da muss ich mindestens drei Wodka trinken!» Das ist irgendwie besser geworden – ich kann jetzt nüchtern fliegen.
Hast du die Hoffnung, dass nach dem Tod eine andere Form von Leben für dich bereitsteht?
Ich habe nicht die Hoffnung. Ich könnte mir vorstellen, dass das so ist. Aber was soll da für Hoffnung sein? Da ich das nicht weiß und mir da auch nichts ausmalen kann oder will, wäre das nur eine hübsche Überraschung. Wenn die Seele irgendwo anders platziert wird, hätte ich nichts dagegen, das wäre eine sehr schöne Aussicht. Mir reicht es schon, als Blume wiedergeboren zu werden. Obwohl ich ja eigentlich eine lesbische schwarze Soul-Sängerin werden wollte. Ich setze da drauf.
Auf die Blume?
Nein, auf die lesbische schwarze Soul-Sängerin. Aretha Franklin wird ihren Körper ja auch irgendwann mal verlassen, vielleicht –
Dass du da, hopp, schnell reinsteigen kannst?
Nicht in den Körper. Der ist ja dann abgelaufen. Nein, vielleicht treffen wir uns irgendwo.
Ich dachte gerade, dass da oben im Himmelreich ein riesiges Einkaufsparadies ist.
Hast du Angst vor Tieren?
Respekt, aber nicht wirklich Angst. Das hat auch vielleicht was mit Australien zu tun, weil du da anders auf Natur guckst. Als ich in Südafrika in Richard Bransons Ulusaba Lodge …
NEID.
… auf dem Jeep saß, bei der Safari, Foto-Safari natürlich, und diese Gruppe von zehn jungen Löwen, die sich zusammengeschlossen hatten, an uns vorbeizogen – doch, da war ich schon sehr ängstlich. Ich gebe es zu. Ich konnte da dem Ranger, so stattlich er auch war mit seinem Betäubungsgewehr, nicht richtig vertrauen. Was machst du mit zehn Löwen, wenn die sich alle über uns hermachen? Der Ranger hat mir versichert, das machen die nicht, weil Autos nicht in ihr Beuteschema fallen. Aber ich hatte die Vision: Das Auto war wie eine Torte, die man nicht essen will, aber die leckere Marzipanrose obendrauf, in Form eines kleinen, dicken, deutschen Komikers, die will man doch gern naschen. Da hatte ich irgendwie Angst. Aber ich habe sonst keine Angst vor dem Getier, mit dem ich in Australien zusammengekommen bin. Wenn man dahin geht, wo Tiere leben und wir eigentlich nicht hingehören, dann bin ich schon ein bisschen ängstlich.
Aber du hast keine übertriebenen Ängste?
Nein, das wirklich nicht. Nur die üblichen. Wenn es dunkel ist. Obwohl ich auch nicht mehr weiß, ob ich die noch wirklich so habe. Plankton, Thomas und ich sind mal zusammen von Florida bis New York gefahren. Einmal an der Ostküste hoch, und ich hatte, um den beiden eine Freude zu machen, ein kleines Häuschen irgendwo in den Tennessee-Wäldern gemietet. Ganz schön. So ein Blockhaus mit allem Drum und Dran. Erst als wir da waren, bemerkte ich, wie weit es doch von der Zivilisation weg ist. Du musst lange fahren, um etwas zu kaufen. Es ist außerdem ein trockener County gewesen, das bedeutet, es gab keinen Alkohol. Als wir vom Einkauf zurückkamen, war dann auch schon Nacht, und es war sehr, sehr dunkel. Wir fanden die Hütte mit großer Mühe und Fähnlein-Fieselschweif-Intuition wieder und hatten eben keinen Alkohol dabei in diesem sehr, sehr trockenen County. Und dann haben wir auch sehr schön gegessen, die beiden sind ins Bettchen, und ich bin auch schlafen gegangen, war aber natürlich wach und blieb auch wach, bin wieder aufgestanden und saß im Wohnzimmer. Und es gab genau … lass es anderthalb Fernsehsender gewesen sein. Über Antenne, völlig verschneit. Den einen Sender konnte ich schemenhaft erahnen, da waren Nachrichten. Und ungelogen: In einem zehn Meilen entfernten Ort war ein Mörder aus dem Gefängnis ausgebrochen. Ich habe den Rest der Nacht in diesem Blockhaus gesessen und aus dem
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