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Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Titel: Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Scheel , Hella von Sinnen
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wieder umräumen, obwohl eine Ordnung nicht erkennbar ist. Das hat keinen mathematischen, klar erkennbaren Charakter. Es ist die Struktur, die man selber für sich empfindet. Ich habe ja auch einen schweren Kampf bei längeren Aufenthalten in Hotels. Weil ich Hotelzimmer umräume. Und da gibt es natürlich diesen Wettstreit zwischen den Zimmerdamen oder -herren, die das Zimmer machen und die auch einen klaren Plan haben. Den Plan kriegen sie von der Hausdame, was ja auch überprüft wird. Da wird’s manchmal schwierig mit meiner natürlichen Ordnung, weil ich die Lampe in die andere Ecke des Zimmers stelle, wenn’s da ’ne Steckdose gibt. Stühle, Tisch, Sofa – alles wird neu drapiert. Bett ist meistens sehr schwierig. Habe ich auch schon umgebaut, mitsamt dem Fernseher. Das ist dann schwierig, dass das dann so bleibt. Das ist dann ein Kräftemessen, das dauert so drei bis vier Tage bei längerem Aufenthalt. Am fünften Tag resignieren die. Dann geben sie auf. Und dann bleibt das so. In Bern, im Grand Hotel Irgendwas, kam ich ja mal nach drei Monaten zurück, und sie hatten wirklich komplett resigniert. Das Zimmer war immer noch in meiner Ordnung. … das war so gemütlich!
     
    Der Schweizer eben!
     
Jaaa … der Schweizer!
     
    Bei mir fängt das immer mit dem Papierkorb an. Ich muss einen Papierkorb am Bett haben, schnappe mir also den «Büro»-Papierkorb des Hotelzimmers, stelle den ans Bett und kann zehn benutzte Tempos drauf verwetten, dass der wieder unterm Schreibtisch steht, wenn wir zurück sind.
     
Du baust immer komplett um! Das habe ich doch schon gesehen. Habe ich gelacht, als wir in London waren, im «Waldorf». Da hattest du das Zimmer komplett auf den Kopf gestellt. Ich war begeistert.
     
    Wir nehmen auch gerne mal Bilder von der Wand.
     
Das finde ich auch nicht verkehrt. Das habe ich früher auch gemacht. Oder was drüberhängen.
     
    Genau. Oder verhängen. Lustige T-Shirts drüberwerfen, weil die Kunstdrucke so grausig sind.
     
Ja, weil sie so schrecklich sind.
     
    Ja, so bin ich auch. Ich habe auch meine eigene Ordnung. Manchmal sind es nur Millimeter, die der Tweety verrückt werden muss. Aber es muss dann so sein. Von meinem Sessel aus muss ich alle Püppchen im Blick haben. Wenn dann Tom und Jerry im Schatten von Donald stehen, müssen sie verschoben werden.
     
Das stimmt, ja. Du baust dich ja auch im Wohnzimmer auf. Manche haben ja auch diese festen Sitzplätze; ich habe meinen, Thomas hat seinen. Da wird auch nicht gewechselt. Das wurde nie und wird nie gewechselt. Seit dem ersten Tag, an dem wir da reinkamen. Und dann sind Dinge auch so aufgebaut, dass er den Totenschädel sieht, mit den original Kunstblutspuren vom W.A.S.P.-Sänger, und ich wiederum Bart Simpson und all die schönen Sachen. Euer wunderbares Boy-George-Foto hab ich perfekt im Blick, weil er genau in der Einflugschneise zum Fernseher steht. Das ist alles perfekt ausgerichtet.
     
    Ja, so muss es sein.
     
Da kann was dazukommen. Dann muss wieder was verschoben werden. Aber es muss so sein, dass es so ist.
     
    Du besitzt ja Tausende DVDs, Bücher und CDs. Was bedeutet der Akt des Kaufens für dich? Bist du ein Shopaholic?
     
Glaube ich schon. Ist auch ein Sammeltick – ich kann es nie genau sagen. Ich freue mich sehr an diesem Akt des Einkaufens. Ich freue mich schon, wenn ich los muss und muss nur ein Päckchen Hefe kaufen. Wenn ich nur den Supermarkt betrete und mir die schönen Angebote angucken kann. Das finde ich immer sehr, sehr hübsch.
     
    Wir hatten ja als Twens damals beide nicht viel Geld. Glaubst du, dass das heutzutage auch was mit Kompensation zu tun hat? Weil du dir damals vielleicht gerne mehr gekauft hättest?
     
Nein, ich glaube, das ist eher …
     
    Lustgewinn?
     
Ja! Lustgewinn. Ich finde, es ist hoher Lustgewinn. Wenn es dann noch um Dinge geht, für die man sich interessiert, wie jetzt zum Beispiel die Püppchen aus den 90ern, die auch damit verbunden sind, was wir gerne gekuckt, gehört haben … Memorabilien oder Merchandising von Musik oder Film oder Fernsehen oder Theater … dann macht es natürlich noch mehr Spaß. Ob ich jetzt online bin und kann eine Reise buchen oder eine Theaterkarte für Charlie Sheen, um zu sehen, wie sein Solo floppt … wie er mit seinem Tigerblut dann sein 1   ¼-Stunden-Solo versemmelt – wobei es gar nicht floppte, ein nüchterner, höflicher Mann war auf der Bühne zu sehen, und mit der Hilfe einiger Freunde war er auch sehr unterhaltsam –

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