Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)
bester Freund und männlicher Lebensmensch ist. Und für mich ( Conny ) ist er seit 21 Jahren ein guter Freund, der mir gemeinsam mit seinem Schatz Thomas die schönsten Geschenke macht.
Seit einiger Zeit ist er nun auch noch unser «Mäusekönig», da uns Dicki (wie er nicht nur von uns genannt wird) am Telefon, in Hausfluren und vor Garderoben gerne mit dem markerschütternden, tenorisch geknödelten Ausruf «Meeeeineeee Mäuuuuuseeee!!» begrüßt. Dicki besuchte uns am Tag nach Connys Geburtstag. Natürlich nicht mit leeren Händen. Seine Glückwunschkarte mit Amy-Winehouse-Katze zierte noch lange unsere nikotinversaute Küchentapete (Brocki hat inzwischen gestrichen). Die CD von Rumer, «Seasons of my Soul», wurde sofort aufgelegt und mit seiner Solarqueen (Lisbeth II. winkt im rosa Kostümchen dank Handtäschchen, die Sonne in Energie umwandelt) feierten wir noch wochenlang Triumphe. Vor allem natürlich bei der Hochzeit von Kate und Willy.
Dicki bejubelte meinen ( Connys ) Gabentisch (das Motto war «TATORT») und ließ sich ein Stück Kuchen schmecken. Die Torte sah übrigens aus wie eine Dartscheibe, da der Konditor irgendetwas an der Aufgabenstellung «Zielscheibe» nicht verstanden hatte.
HvS: Lieber Dicki, jetzt kenn ich dich doch schon soooo lange, könnte aber nicht sagen, ob du abergläubisch bist.
DB: Ich verweigere mich dem Aberglauben, bin aber natürlich abergläubisch. Ich glaube, das hast du mir eingeredet. Es dürfen keine Schlüssel auf den Tisch gelegt werden! Wenn das passiert, werde ich verrückt. Ich reiße alles runter. Oder mittlerweile, wenn es nicht anders geht, weil der Schlüssel auf den Tisch muss, lege ich ganz viel drunter, weil ich dann denke, der Schlüssel liegt ja nicht auf dem Tisch. Der Schlüssel liegt auf dem Buch, auf noch ’nem anderen Buch, auf ’ner Zeitung, auf Ichweißnichtwas – aber nicht auf dem Tisch.
Liebe Lesenation! Wir werden hier gerade Zeuginnen einer ganz großen Lebenslüge: ICH HAB IN MEINEM GANZEN LEBEN NOCH NIX DAVON GEHÖRT, DASS SCHLÜSSEL NICHT AUF DEM TISCH LIEGEN DÜRFEN! Von mir kommt nichts mit Schlüssel! Von mir kommen SCHUHE. Man darf SCHUHE nicht auf den Tisch stellen. Das bringt Unglück. Und das haben wir vor 25 Jahren gemeinsam in diesem Musical in London gelernt. Die sangen sich doch da Wölfe mit dem Leitmotiv: «Don’t put your shoes on the table!»
Ach? Ich habe immer gedacht, das mit dem Schlüssel hättest du mir auch gesagt. Aber dann war das jemand anders.
(Kichert.)
Wimmer!
Schuhe habe ich seitdem auch nie mehr auf den Tisch gestellt. Aber Schuhe gehören ja eigentlich auch nicht auf den Tisch. Von daher ist es ja auch in Ordnung. Es sind viele solche Dinge. Ich sage immer «Nein!», und ich will mich dem verweigern, aber ich lebe, glaube ich, mit einigen Ticks. Ich habe ja auch das mit den Zahlen: Fernseher und Lautstärke – das darf auf 22 stehen und auf 24, auf 26 aber ungern, lieber auf 28. Es könnte wiederum auf 25 stehen, weil, ich kann’s durch 5 teilen, bei 21, weil ich dann durch 7 teilen kann. Es ist sehr schwierig. Wenn Thomas den Ton leiser macht, lasse ich ihn, versuche dann aber schnell, eine hochzustellen oder eine runter. Solche Dinge.
CS: Moment, dann sind also Primzahlen tabu bei der Lautstärke?
So …
Was sind denn Primzahlen?
Die sind nur durch sich selbst und durch eins teilbar.
Also die Zahl muss durch andere Zahlen teilbar sein?
Ja, irgendwie. Es ist eine reine Gefühlssache. Wobei ich ja auch immer denke, man darf dem nicht völlig verfallen. Man muss sich immer davon lösen können. Also, bei eurem schwarz-weißen PVC-Boden trete ich jetzt nicht nur auf die weißen Vierecke. Oder nur auf die schwarzen.
Das machst du nicht?
Nein, das mache ich nicht, obwohl ich das auch schon mal überlegt habe. Aber das war mir dann doch zu anstrengend. Nein, das mache ich nicht. Das ist unschön. Ich denke, man muss sich auch selber immer wieder überraschen, dass man mal was einfach so stehen lässt. Durchaus auch mal die 23.
Wenn du Gäste hast und deckst den Tisch: Muss eine bestimmte Anzahl Gläser auf dem Tisch stehen?
Nein, wirklich nicht. Aber die Dinge haben ihre eigene Ordnung, die nur mein Auge sieht. Es gibt gerne diesen kleinen Kampf zwischen mir und Menschen, die meine Deko in die Hand nehmen, die Devotionalien woanders hinstellen und denken: «Das steht doch auch schön da!» Aber es muss woanders stehen. Ich muss es
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