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Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Titel: Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Scheel , Hella von Sinnen
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niemals. Das denken nur viele, die oberflächlich sind. Die denken gar nicht weiter nach, was ich wirklich sage.
     
    Gibt es Speisen, bei denen du jubelst: «Das ist mein Essen! Da bin ich glücklich!»
     
In den schlimmsten Krisenzeiten konnte ich immer thailändisch essen. Ach so, ich habe noch so ein Ritual nach meinen Auftritten: Da gibt es diese Tütensuppen aus Thailand, kosten 50 Cent. Da sind Nudeln drin, dann irgendein Fett und ein scharfes Gewürz. Dann lasse ich zur Nacht die Nudeln weg und trinke nur diese Brühe. Die bringt mich wieder nach vorne.
     
    Die bringt mich aber auch auf Toilette. Ich kenne diese Brühe, weil meine Gattin diese Nudeln gerne zu sich nimmt. Sie trinkt die Brühe nicht, ich trinke sie dann und habe zweistündige Toilettengänge vor mir. Das schießt mir in die Därme wie Picoprep.
     
Ja, aber das putzt auch mal durch.
     
    Gibt es denn auch irgendwelche Speisen, vor denen du dich ekelst?
     
Ja, Austern, Lamm. Ich esse nix, was ich auf den Schoß nehmen kann. Ich habe ja mal ein Jahr im Irak gelebt. Da liefen die Lämmer ja rum, die konnte ich auf den Schoß nehmen. Also, ein Lamm würde mir nie in den Mund kommen, niemals. Einen Hasen sowieso nicht, Hamster und Stubenküken, warum? Was ich verachte an allen Menschen: Wenn sie sich im Restaurant ein Milchlamm bestellen. Das wird aus der Vagina rausgezogen und getötet. Allein das schlimme Karma! Und mir dann noch erzählen: «Aber das ist das zarteste Fleisch!» Da möchte ich mich im hohen Strahl übergeben.
     
    Du hast ein gutes Verhältnis zu Tieren. Du hast Tiere lieb? Alle?
     
Ja.
     
    Es gibt kein Tier, wo du Angst vor hast?
     
Na ja, so ein Elefant, wenn der jetzt in meinem Schlafzimmer stünde. Ich würde mich erst mal freuen, dass ich so ein großes Schlafzimmer habe, aber andererseits hätte ich auch ein bisschen Angst. Mit Spinnen habe ich mich arrangiert. Die sind ja nun mal im Erdgeschoss. Deshalb habe ich «Snapy». Habe ich mal bei Neckermann gekauft – das ist so ein Gerät, das stülpt man über die Spinne und schiebt dann einen Deckel unter ihren Arsch mit den pelzigen Augen und acht Beinen, und dann sitzt die da drinnen gefangen: Grrähhneäää – und dann schmeiße ich sie in den Garten.
     
    Hast du Angst vorm Fliegen? Höhenangst? Phobien? Irgendwas?
     
Nein.
     
    Kannst komplett angstfrei durchs Leben rennen? Echt?
     
Bin ich eine Aussätzige?
     
    Nein. Ich finde es beneidenswert. Bist du auf der Kirmes eine Achterbahnfahrerin?
     
Gerne, und auch diese neuen Sachen, wo mir ordentlich schlecht wird. Da kriege ich schon mal Angst, weil, ich weiß ja nicht, was auf mich zukommt. Ich denke, mir machen Dinge Angst, bei denen ich die Kontrolle abgeben muss. Vollnarkose zum Beispiel – finde ich scheiße. Ich weiß dann ja nicht, wie ich mich benehme. Ob ich aussehe wie ein Frosch. Das will ich alles nicht. Und auf dem Rummel ist es auch so. Du gehst in so ein Karussell – neu neu neu – aus Amerika, und dann weißt du nicht, was mit dir passiert. Du hast irre Gestänge um dich herum, und da sackt dir auch schon mal das Herz in die Hose. Da habe ich schon mal Angst, klar.
     
    Du hast jetzt ein paar Mal Amerika erwähnt. Für uns bist ja du die einzig wahre Tina Turner. Du bist eine hervorragende Sängerin, singst perfektes Englisch: Hast du mal drüber nachgedacht, dass du eigentlich lieber in Amerika wohnen würdest?
     
Niemals. Ich möchte immer in Berlin wohnen.
     
    Immer?
     
Ich möchte, wenn möglich, sehr lange in dieser Wohnung bleiben.
     
    Hast du Angst vor Veränderungen?
     
Nein, auch nicht. Wenn sie schön sind.
     
    Amerika könnte ja auch schön sein. Du sagst aber vehement: «Nein, ich will hier bleiben – in Berlin – in der Wohnung!»
     
Es ist so: Mein Vater war ja Bauingenieur, und wir waren öfter mal im Ausland. Das hieß also, Kofferpacken, Kinderzimmer aufgeben und Freunde aufgeben. Und so ist meine Kindheit bis 21 geprägt. Danach konnte ich wählen, wo ich bleibe. Bin dann nach Berlin. Hier habe ich Pflegeeltern gefunden, hier habe ich meine Freunde, die ich 20, 30 Jahre kenne. Hier bin ich auch nur zweimal umgezogen. Ich brauche einen festen Standort.
     
    Eine Geborgenheit?
     
Eine Geborgenheit. Einen festen Standort. Gerne kleine Reisen, ich weigere mich aber seit 16 Jahren auf Tournee zu gehen.
     
    Warum?
     
Weil ich das doof finde. Die Servicewüste Deutschland zeigt da ihr schlimmstes Antlitz. Du kriegst kein Frühstück mehr um 11 Uhr, du musst

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