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Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Titel: Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Scheel , Hella von Sinnen
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Beine. Ist es wichtig für dich, dass du immer kurze Röcke trägst?
     
Nein. Wenn ich dann mal rausgehe, ziehe ich meistens schon ein Kleid an und keine Stiefel.
     
    Aber in Hose sehe ich dich nur am Wohnzimmertisch. Draußen in freier Wildbahn sehe ich dich nur in Kleidern oder Röcken.
     
Wir sehen uns in freier Wildbahn meistens nur, wenn es ums Fernsehen geht. Da trage ich Kleider und Röcke. Sonst trage ich Jeans und Turnschuhe.
     
    Du schneiderst deine Garderobe selber?
     
Ja, überwiegend mache ich meine Bühnengarderobe selber und auch meine Tagesgarderobe, auch Blusen und so.
     
    Und wieso kannst du das?
     
Ja, ich frage mich auch täglich, warum ich das alles kann. Nein, weiß ich nicht, ich habe es mal mit 15 angefangen.
     
    Hast aber keine Schneiderlehre gemacht?
     
Nein.
     
    Konnte deine Mutter auch nähen? Hast du es von ihr gelernt?
     
Nein.
     
    Selber beigebracht? Nähmaschine auf dem Flohmarkt gekauft und losgelegt?
     
Ja.
     
    Finde ich toll. Bist du auch eine, die sonst alles selber macht zu Hause?
     
Ja. Leidenschaftlich Gartenarbeit.
     
    Renovieren? Anstreichen?
     
Nein, das mache ich jetzt nicht mehr, weil ich auch in ein Alter gekommen bin …
     
    (Es maunzt schlechtgelaunt neben dem Tisch.)
     
    Die Katze hat die richtige Klappe gefunden! Mittlerweile stürmt und regnet es in Berlin, aber die Katze hat die richtige Klappe gefunden! JIPPIEH!
     
    Wo wir eben bei den Glücksbringern waren, würdest du sagen, du bist ein abergläubischer Mensch?
     
Nein.
     
    Gar nicht?
     
Überhaupt nicht. Obwohl … ich habe meine Rituale auf der Bühne. Ich rufe vorher all die Verstorbenen, die ich mal gekannt habe.
     
    Mit einer Kerze?
     
Nein. Ungefähr so zehn bis fünf Minuten vorher gehe ich schon mal hinter den Vorhang, eigentlich trennen mich nur noch drei Schritte von der Bühne. Da stehe ich dann und sage: «In dienender Liebe.» Dann möchte ich, dass alle guten Geister bei mir sind. Das sind meine Mutter, mein Vater, alle, die schon verstorben sind. Und gute Menschen, die ich kannte, die schon unter der Erde sind. Dann sehe ich die oft vor mir. Bei einem Namen muss ich immer lächeln. Ich werde mal, wenn ich da oben ankomme, fragen, was das bedeutet hat. Dann gehe ich raus auf die Bühne.
     
    Und wie kommt es zu den Worten «In dienender Liebe»? Ist dir das irgendwann mal in den Sinn gekommen? Hast du das in einem Buch gelesen?
     
Ich habe mal ein Seminar bei Kurt Tepperwein gemacht, von dem ich heute noch zehre. Es ging um Mentaltraining. Themen wie positives Denken waren eine Beigabe. Interessant war: «Was strahle ich aus?», «Was kriege ich zurück?», «Wie sortiere ich mich?» Also Ursache und Wirkung. «Welche Ziele habe ich?» Die Menschen heutzutage wundern sich, wenn sie keinen Erfolg haben. Dann haben sie auch kein Ziel. Das Universum kann nur wirken, wenn du ein Ziel hast. Und zwar mit Wort, Bild und Gefühl. Wenn dein Ziel ist: «Ich möchte gerne eine Schneiderei-Werkstatt aufmachen.» Da musst du dich jeden Tag in der Werkstatt sehen. Oder in meinem Fall: «Ich möchte gerne zum Fernsehen.» Das war der Satz dazu. Dann habe ich mir als Bild nach diesem Mentaltraining den Abspann im Fernsehen vorgestellt. Dort habe ich alle Komiker reingeschrieben: Mike Krüger, Hape Kerkeling, Karl Dall, Jürgen von der Lippe, und meinen Namen habe ich mir dazwischen vorgestellt. Und mein freudiges Gefühl dazu, wie mich jemand vom Fernsehen anruft und mich bucht. Jeden Abend vor dem Einschlafen habe ich mir das vorgestellt. Und drei Wochen später rief Mike Krüger an, mit dem hatte ich am wenigsten gerechnet, der mich dann zusammen mit Hans-Werner Olm zu dieser SAT1-Show eingeladen hat.
     
    Wie praktisch.
     
    «In dienender Liebe.» Wie habe ich diese Wörter zu verstehen? Heißt das, wenn du dein zweistündiges Soloprogramm spielst, dienst du dem Publikum, um dann ihre Liebe im Applaus zu bekommen?
     
Nein, ich diene mit Liebe.
     
    Du dienst mit deiner Liebe?
     
Ich diene denen mit meiner Liebe zu den Menschen. Weil ich ein Menschenfreund bin. Ich liebe die Menschen mit all ihren Facetten. Sicher kann ich nicht alles billigen, das ist ja ganz klar. Aber grundsätzlich liebe ich die Menschen. Und so versuche ich all meine Texte auch mit Liebe zu machen. Auch wenn ich auf der Bühne mit großem Sarkasmus und Ironie drangehe.
Jeder Gag, den ich da ablasse, ist mit großer Liebe am Schreibtisch erfunden. Ich brüskiere niemanden, ich habe noch nie jemanden beleidigt,

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