Des widerspanstigen Zaehmung
vorstelle. Ich nehme an, Gray, du möchtest auch ein paar Worte beisteuern. Sollen wir Drake ebenfalls dazuholen?"
Grayson sah kurz zu Jane, dann machte er sich mit seinem Bruder auf den Weg. „Nein, einer von uns muss hier bleiben, um meine Königin zu bewachen. Jane, entschuldige uns bitte bei unseren Gastgebern."
„Jetzt bin ich schon eure Königin? Schön, dann hört mir jetzt gut zu. Ich gebe euch den Befehl, eure Schwester nicht noch einmal in Verlegenheit zu bringen ... "
„Ich bin die Zurückhaltung in Person", meinte Heath lachend.
„Aber für Ihren Bruder ist ,Zurückhaltung' ein Fremdwort", rief sie ihm nach, dann musste sie tatenlos zusehen, wie die beiden davoneilten, um ihrer Schwester einmal mehr das Leben schwer zu machen. Das war also Janes Schicksal. Alles, was sie tun wollte, hing von Graysons Zustimmung ab, und die Sorgen seiner Familie waren auch ihre Sorgen. Sie wandte sich zu der Amor-Statue um und versuchte sich vorzustellen, was die Zukunft ihr wohl bringen würde. Wenn Amors Pfeil erst einmal getroffen hatte, konnte niemand mehr helfen. Ihre einzige Hoffnung war, dass Chloe eines Tages die Liebe fand, die sie so verzweifelt suchte, und dass ihr Auserwählter diese Liebe erwiderte.
Nach dem Ende des Hochzeitsballs gaben Grayson und Jane ihre Verlobung bekannt. Lord Belshire war so erleichtert, dass er einen Toast ausbrachte und das Ereignis feierte, indem er eine ganze Flasche Champagner trank. Entsprechend den ganz eigenen Maßstäben der Gesellschaft waren durch die Verlobung sofort alle Skandale der letzten Wochen vergessen. Graysons Verhalten, über das man sich zuvor noch ereifert hatte, wurde mit einem Mal als ein romantisches Werben angesehen, und genauso plötzlich gehörte es zum guten Ton, so zu tun, als heiße man die Eskapaden des Paars gut. „Der Schurke muss es von Anfang an so geplant haben", flüsterte eine Witwe ihrer Nichte zu. „Geh und unterhalte dich mit Heath, meine Kleine. Er wird der Nächste sein, der nach einer Braut Ausschau hält."
„Sind die beiden nicht das perfekte Paar?", schwärmten derweil die Leute, die noch vor wenigen Tagen prophezeit hatten, mit den beiden werde es noch ein schlimmes Ende nehmen.
„Also kommt es letzten Endes doch zu einer Verbindung zwischen den Boscastles und den Weishams."
„Allerdings hat Jane einen gewöhnlichen Baronet gegen einen Marquess eingetauscht."
„Er konnte den ganzen Abend lang nicht den Blick von ihr wenden", seufzte eine glücklich verheiratete Dame. „Aus seiner Liebe zu ihr macht er keinen Hehl."
Jane fand sich von einer Schar Frauen umringt, die ihr alles Gute wünschten, allen voran Cecily.
„Wie es scheint, habe ich mich doch in ihm getäuscht", flüsterte sie Jane verlegen zu. „Er ist gar nicht der Halunke, für den ihn jeder gehalten hat."
Jane nahm ihre Freundin in die Arme, nun da sie beide ihr Glück gefunden hatten. Cecilys Brautkranz saß vom Tanzen ein wenig schief, und an ihrem hübschen weißen Satinkleid fehlte die eine oder andere Seidenschleife. „Ein Heiliger ist er allerdings auch nicht - doch das kann ich von mir wohl auch nicht behaupten."
Cecily versuchte gar nicht erst so zu tun, als wolle sie ihr widersprechen. „Wenigstens scheint dein Papa sehr glücklich über eure Verlobung zu sein. Er benahm sich, als hätte er die Verbindung selbst arrangiert."
„Apropos arrangieren", gab Jane leise zurück. „Ich kann wohl nicht annehmen, dass du weißt, was sich heute zwischen Chloe, ihren Brüdern und Brentford abgespielt hat, oder?"
„Mein Dienstmädchen sagte, Brentford habe das Haus kurz nach deren Zusammenkunft verlassen. Er soll ziemlich mitgenommen ausgesehen haben. Chloe spielt derzeit Karten mit Drake."
„Vermutlich hat Grayson ihn zu Tode erschreckt." Jane sah sich um. „Wo sind er und mein Vater eigentlich?"
Die beiden Männer hatten sich in den Billardsaal davongestohlen, wo Lord Belshire eine Zigarre rauchte und seinem zukünftigen Schwiegersohn zur Verlobung gratulierte.
„Endlich haben Sie es geschafft, Sedgecroft." Er musste sich zusammenreißen, damit er nicht um den Tisch herumtanzte.
Grayson richtete das Queue aus. „Ich muss sie erst noch zum Altar bringen."
„Sie wird da sein, ganz sicher. Sonst werde ich Sie heiraten. Ähm ... Sie werden doch auch da sein, oder? Die Geschichte sollte sich nicht wiederholen."
Nach einem kurzen Blick zu Lord Belshire stieß Grayson grinsend die weiße Kugel an. „Ich war schon beim ersten Mal da, wie Sie
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