Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deserteure (Orion 04)

Deserteure (Orion 04)

Titel: Deserteure (Orion 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
aber die Bewegung fiel etwas unsicher aus.
    »Ich werde mich später um Sie kümmern!« erwiderte Cliff.
    Sie stellten sich in den Lift und fuhren hinunter in den anderen Teil des Schiffes. Sie verteilten sich in ihre Kabinen und nahmen die gewarteten und frisch durchgesehenen Raumanzüge, eine besonders leichte Konstruktion, aus den Spezialschränken.
    Minuten später gingen sechs Personen, in die hellen Anzüge gekleidet und mit Werkzeugkoffern in den Händen, in die Kabine des Lifts hinein. Die Besatzungsmitglieder und auch Tamara trugen außerdem noch die schwere HM 4, den Strahler, an den Gürteln. Endlich schloß Atan als letzter die Lifttür und drehte den Riegel.
    Cliff drückte den Abwärtsknopf.
    Die teleskopischen Elemente des Lifts, der wie ein wuchtiges Periskop wirkte, fuhren auseinander. Die Bodenfläche der Kabine wurde dem Asteroiden entgegengedrückt, schließlich berührten die Kontakte den Felsen genau am Rand der Einstiegsluke.
    »Haben wir dort draußen künstliche Schwerkraft?« fragte Cliff über Helmfunk.
    Sherkoff lachte; diese ungewohnte Verständigungsart schien ihm Spaß zu bereiten.
    »In dem unmittelbaren Bereich der Schleuse, ja«, erwiderte Mario. »Das besorgt eine von den Maschinen unabhängige Servoautomatik.«
    Die Kabine hielt endgültig an.
    Cliff löste die Arretierung und ließ die Tür aufschwingen. Sie standen vor dem Vakuum des Weltraums, direkt im All, in der lichtlosen Dunkelheit voller nadelfeiner Pünktchen ... und sie standen nach wenigen Schritten im Bann der künstlichen Schwerkraft.
    Von oben stach das Licht des Scheinwerfers.
    »Los!« sagte Cliff.
    Er fühlte, wie sein Körper in der trügerischen Waagrechten des Asteroidenbodens angezogen wurde und ging die wenigen Meter bis zu der schrägen Rampe, die jetzt hinter der obersten Schleusendecke aufgetaucht war. Mildes Licht drang aus Leuchtkörpern an den Wänden. Die anderen fünf Besatzungsmitglieder folgten dem Commander.
    Dann schloß sich, von Hasso ferngesteuert, die Lifttür, und das Teleskop zog sich zusammen und verschwand im Schiffsbauch. Statt dessen öffnete sich die Luke des Frachtraumes.
    Hasso stand im Raumanzug drinnen und hantierte mit den Kisten.
    Cliff und seine Leute kamen an die zweite Schleusentür. Sie schob sich seitlich weg, dann fuhr sie wieder zurück. Sobald sie die Magnetlager berührte, begann sich die innere Tür zu öffnen. Die Außenmikrophone übertrugen das Fauchen eindringender Luft.
    »Sie haben gehorcht!« sagte Cliff leise. »Wir gehen hinein!«
    Zwischen zwei wartenden Worker-Modellen hindurch bewegten sich die sechs Menschen einen langen, leicht schräg abwärts führenden Korridor hinunter. Die Anziehungskraft war noch immer wirksam; sie betrug 0,8 der irdischen.
    »Hier müßte der Kontrollraum sein!« sagte Mario und deutete nach vorn.
     
    *
     
    Cliff McLane kannte die Symptome; er spürte förmlich, daß es in dieser Station etwas Geheimnisvolles gab. Vorsichtig legte er mit seinen Besatzungsmitgliedern zusammen den Raumanzug ab und verstaute ihn an einem der Haken des kleinen Raumes hinter der Schleuse. Die Luft war rein und atembar und etwas erwärmt.
    Das merkwürdige Verhalten der Robots kam dazu.
    Die Stille ...
    Irgendwo war Gefahr. Das wußte Cliff, aber er erkannte sie nicht. Er gab Mario einen Wink.
    »Los!« sagte er und legte die rechte Hand auf den Griff der Waffe. »Sehen wir nach.«
    Helga, Mario, Atan und Cliff trugen die Koffer mit den Präzisionswerkzeugen, die für die Montagearbeiten benötigt wurden. Ihre Schritte, als sie auf den Mittelraum der Station zugingen, klangen hart und scharf.
    Dann sahen sie die bewegungslosen Maschinen.
     
    *
     
    Vor dem Schalttisch schwebten bewegungslos zwei Supervisor-Robots.
    Die sechs Personen betraten den Raum und verteilten sich. Sie betrachteten die Uhren und die Skalen; Atan Shubashi kontrollierte die Einstellung der Luftversorgungsanlage. Sämtliche Räume der Station waren ordnungsgemäß geflutet worden und wurden jetzt erwärmt. Man hörte das Knacken der Heizkörper.
    Dann ging Atan auf einen der Robots zu und blieb vor ihm stehen. Dicht hinter ihm fragte Cliff halblaut:
    »Nun, Atan, woran liegt es?«
    Shubashi zog die Schultern hoch und beugte sich nach vorn, um die Kontrollampen der Maschine ansehen zu können.
    »Wahrscheinlich sind sie reaktionsmüde«, sagte er.
    »Diese neuen Modelle? Unwahrscheinlich.«
    Atan deutete auf die Schalter in der Nähe der Maschine. Sie waren seit langer Zeit nicht

Weitere Kostenlose Bücher