Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)
wunderte ich mich darüber, dass sie sich immer noch Sorgen machte.
»Das ist so süß«, sagte Jan. »Was, wart ihr Highschool-Sweethearts oder so was?«
»Was ist mit Sebastard?«, rief ich von hinter der Theke. Erst nachdem mir sein Name herausgeplatzt war, fiel mir ein, dass sie vielleicht nicht wollte, dass dieser kleine Teil an Information herauskam. Sie drehte sich im Sessel herum, sah mich an, neigte den Kopf, sodass ihre Augen über den Rand ihrer Hornbrille schauen konnten, und warf mir einen tödlichen Blick zu. Ich zuckte kleinlaut die Achseln und duckte mich hinter die Cappuccino-Maschine. Ich war rot geworden vor so viel Dummheit.
»Wer?«, fragten die anderen. »Spuck’s aus!« »Sebastian«, korrigierte sie. »Nur so ein Typ, mit dem ich in der Highschool ausgegangen bin, bevor ich Jay kennengelernt habe.«
»Fallen gelassen für Jay, hm?«, fragte Dean.
»Ehrlich gesagt, hat er mit mir Schluss gemacht«, sagte Minerva. »Versteht mich nicht falsch – ich dachte, ich liebte ihn. Aber Jay ist das einzig Wahre. Deswegen nenne ich ihn auch meine erste Liebe. Nichts, was vor ihm war, zählt wirklich.«
Die Frauen machten Ohhh und Ahhh, während die Jungs mit den Augen rollten und Norman erklärten, dass er der Nächste sei.
Norman schrie von der Cappuccino-Maschine rüber: »Ich hab’s nicht so mit Küssen und drüber Reden, aber ich werde euch so viel sagen: Ich habe das Versprechen abgegeben, mein erstgeborenesKind nach ihr zu nennen. Auch wenn es ein Junge wird.« Er drehte sich zu mir. »Eva?«
Endlich ergriff ich das Wort. »Ihr meint, abgesehen von Nicky Bates, meinem Freund aus dem Kindergarten, der in der Pause immer seine Kekse mit mir geteilt hat?«
»So fing also die Sache mit der ganzen Backerei an …«, unterbrach mich Dean.
»Acht Jahre alt. Kevin, der Freund meiner Schwester Olivia. Er hatte einen Vokuhila. Später ist er ein Kiffer geworden, wie ich herausfand«, sagte ich, während ich einen frisch gebackenen, noch warmen Riesenmuffin mit Schokoladenstückchen auf einen weißen Teller legte und roten Kristallzucker in Form eines Herzens drumherum streute. Sehr zufrieden mit meiner Kreation, kam ich lächelnd hinter der Theke hervor und präsentierte ihn Spencer und Tracy.
»Der zweite Jahrestag verdient einen Muffin vom Haus«, sagte ich zu ihnen.
»Oh, danke, Eva«, sagte Tracy. Sie trennte den oberen Teil des Muffins vom Unterteil, teilte diesen dann in zwei Stücke, bevor sie ihn an Spencer weiterreichte, nahm einen Bissen und streckte den Daumen nach oben, während sie langsam kaute. Ich strahlte. Der erste Bissen, der erste Schluck, die erste Ladung aus dem Ofen sind ziemlich genauso wie die erste Liebe – so gut schmeckend und ein so genussvoller Moment, dass man sich wünscht, er möge für alle Ewigkeiten andauern. Komplimente und Talent waren zwar nett, aber nichts war besser als Leuten zuzusehen, die etwas genossen, das ich gemacht hatte, besonders wenn es extra für sie war.
»Tja, Eva, wird es nicht langsam Zeit, dass du auch einen dieser Muffins mit jemandem teilst?«, fragte Tracy.
Ich stockte kurz, unsicher, was ich antworten sollte. »Nöhhh«, wehrte ich dann ab, »ich schaff das ganze Ding alleine.«
»Ach, komm«, bettelte Spencer. »Hör auf, uns auf die Folter zu spannen. Im Ernst, wann nimmst du dir endlich einen Typen, den du herumscheuchen kannst?«
»Ich habe doch Norman.«
»Das hab ich gehört!«, rief Norman von der Theke.
»Im Ernst jetzt«, sagte Spencer.
»Wer sagt denn, dass ich nicht schon jemanden habe?«, entgegnete ich.
»Das wüssten wir doch«, sagte Tracy. »Oder wir hätten ihn hier gesehen.«
»Was soll ich sagen? Ich bin gerne Single.«
Spencer und Tracy tauschten skeptische Blicke aus, bevor sie mich wieder anschauten.
»
Wirklich
?«, fagten sie gleichzeitig, und dann: »Warum?«, während jemand anderes fragte: »Wer ist
gerne
Single?«
»Das ist keine grauenvolle Krankheit«, sagte Schwester Beulah, die Nonne vom Heiligen Irgendjemand oder irgendjemand anderem, die hereingeschlüpft war, als die Turteltäubchen gegangen waren. Sie machte ihre übliche Bestellung bei Norman, setzte sich an Minervas Tisch und stellte die Rosen einfach wieder an ihren alten Platz.
»Ich gebe natürlich zu, dass mein Liebster mir zum Valentinstag keine Karte schickt, aber dafür vermisse ich ganz sicher keine Verabredungen.«
»Los, überleg doch mal, wann war das letzte Mal, dass du überhaupt mit jemandem ausgegangen bist?«,
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