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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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hatten stehen lassen.
    Wäre es zu klischeehaft, wenn ich Norman mit einem Nudelholz erschlagen würde? Wie wäre es, wenn ich an der Mikrowelle rumfummeln und sie explodieren würde, wenn er den Muffin eines Gastes warm machen wollte?
    Ich verschmierte den Matsch mit meinen Turnschuhen auf dem Linoleum. Soll Norman es doch aufwischen. Oder vielleicht sollte ich die komplette Lieferung stehen lassen für den Gott der Romantik, damit er sie ins Lager schaffen und verbuchen konnte, wenn er kam, was ja ohnehin seine Aufgabe gestern Abend gewesen wäre. Oder vielleicht würde Samurai kommen und er würde sich den ganzen Tag hinter der Theke festketten – in Anstarr-Abstandnatürlich – und dadurch seine Pflichten vernachlässigen, was wahrscheinlich gestern so geschehen ist. Worauf ich wetten könnte.
    Gut.
    Blödmann.
    Ich ließ mich gegen die Theke sinken und untersuchte den Schaden.
    Wen wollte ich hier veräppeln?
    Es war ja nicht Normans fehlende Motivation gestern Abend, die mir so unter die Haut ging. Es war noch nicht mal Samurais Frisur, bei der jedes einzelne Haar an seinem festen Platz zu sein schien, oder die Art, wie die Farbe ihrer lackierten Nägel immer zu der ihrer Schuhe passte.
    Es war, Norman dabei zu beobachten, wie er für eine Person schwärmte, die den ganzen Tag damit verbrachte, in der Öffentlichkeit auf dem Handy mit einer Freundin namens Kiki zu quatschen (oder Gigi oder wie sie verdammt noch mal hieß), und die Norman dazu überredet hatte, seine Chucks nicht mehr zu tragen, einfach weil sie sie nicht mochte. Jemand, der ganz einfach keinen zweiten Blick von ihm verdiente.
    Und ihn dabei zu beobachten, wie offen er ihr seine Aufmerksamkeit schenkte, während sie völlig unbeeindruckt blieb und Scott und ich immer noch wie Teenager umeinander herumschlichen, als wäre es uns nicht erlaubt, uns zu sehen.
    Auf einmal fragte ich mich, wer von uns die größeren Idioten waren.
    Dieser Gedanke nagte immer noch an mir, als Norman kurz vor Mittag reinkam. Er fand mich hinter der Theke.
    »Du bist früh«, sagte ich.
    »Ich fühlte mich schlecht, weil ich dich mit den Kisten allein gelassen habe.«
    Ahh, Norman – in einer Minute wollte ich ihn umbringen, in der nächsten ihn umarmen. Meine miese Stimme verschwand langsam.
    »Ist schon in Ordnung. Vergiss es einfach. Wie war deine Verabredung?«, fragte ich.
    Er drehte sich zum Waschbecken um und wusch sich die Hände. »Willst du nicht wissen.«
    Ich atmete tief ein. »Ich erzähle dir von meiner, wenn du mir von deiner erzählst.« Das war das erste Mal, dass ich in der Öffentlichkeit etwas über Scott gesagt hatte, geschweige denn zu Norman. Ich zuckte mit den Achseln, als wollte ich sagen:
Warum denn nicht?
    »Wird auch langsam Zeit, dass du das tust. Nicht, dass es ein gut gehütetes Geheimnis gewesen wäre. Genauso offensichtlich wie ein Typ mit Glatze, der ein Toupet trägt.«
    »Ich dachte irgendwie, dass Scott sich dir bereits anvertraut hätte.«
    »Ja, er ist eingeknickt. Scott ist ein ganz schlechter Lügner. Er hat aber alles versucht, um dem Ganzen auszuweichen. Wann wollt ihr beide denn endlich mal alles sagen?«
    »Ich weiß nicht. Ich denke, es jetzt noch geheim zu halten, ist mittlerweile ziemlich sinnlos.«
    »Kannst es ja auf WILS posten«, schlug er vor.
    »Vielleicht«, sagte ich.
    Wie auf Knopfdruck erschien Scott.
    »Oder ihr könnt es jetzt gleich gemeinsam verkünden.«
    Ich schaute Norman drohend an.
    Scott kam zur Theke. »Was gibt’s Neues?«, sagte er gleichgültig, schaute mich dabei aber mit einem Blick an, der sagte:
Ich will dich jetzt unbedingt küssen
. Ich guckte zurück mit einem koketten Grinsen – ich konnte einfach nicht anders. Trotzdem wurde mir auf einmal bewusst, wie dumm es war anzunehmen, ich könnte irgendjemandem was vormachen, wenn mein Gesicht doch alles verriet.
    »So«, sagte ich zu Scott, ein bisschen lauter als nötig, »was darf’s denn sein?«
    »Überrasch mich«, sagte er und legte augenzwinkernd einen Zehner auf die Theke, »und behalt den Rest.«
    Als Norman schnaubte, drehte ich mich weg, um mein dämliches Grinsen zu verbergen. Ich wollte nicht, dass er sah, wie sehrich Scotts witzige Verspieltheit mochte, wo es doch eines der wenigen Dinge war, mit denen Norman ihn aufzog.
    Ich legte einen Puten-Chipotle-Wrap und einen Apfelmuffin auf einen Teller, dazu kam ein Extra-Extra-Eiskaffee für Scott, dabei warf ich einen Blick auf Norman. Er starrte auf den Parkplatz draußen.

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