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Desperado der Liebe

Titel: Desperado der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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vermuteten - nämlich daß sie den General bei seiner Armee fanden? Konnten vier Gringos, selbst wenn es Kopfgeldjäger waren, wirklich hoffen, Araminta aus der Mitte von viertausend mexikanischen Rebellensoldaten zu befreien? Ihr Auftrag, so hatten die vier Noble gekabelt, sei dadurch zwar nicht unmöglich, nur schwieriger. Sie würden warten und den günstigsten Zeitpunkt abpassen müssen, aber sie würden ihren Auftrag ausführen.
    Das war das letzte, was Noble von ihnen gehört hatte. Er hatte es so gewollt, hatte die Hunde von der Kette gelassen, und nun konnte er sie nicht mehr zurückrufen. Entscheide dich; es liegt an dir. Nein, dachte Noble, nun würde das Schicksal entscheiden.
    Einen Monat nachdem Ciudad Juárez an die Villistas gefallen gefallen war, eroberten diese auch Chihuahua City und vertrieben die restlichen Truppenteile der Föderalisten unter dem Kommando von General Salvador Mercado, der sich in die Grenzstadt Ojinaga flüchtete, von wo aus er sich über die Grenze nach El Presidio in Texas absetzen wollte, da alle Straßen Richtung Süden von den Rebellen kontrolliert wurden. Derweil feierten in Chihuahua City die Revolutionäre mit den Einwohnern der Stadt die Befreiung der gesamten Provinz Chihuahua durch die Villistas; es war, als wäre der ganze Ort ein einziges riesiges Freudenfest. Dies war das beste Weihnachten der Revolution. Die Divisón del Norte und ihr Befehlshaber, Pancho Villa, triumphierten; sie hatten die Föderalisten besiegt und vertrieben. Dies war auch die Gelegenheit, auf die die vier von Noble Winthrop angeheuerten Kopfgeldjäger gewartet hatten. Und am Ende gelang ihnen Aramintas Befreiung so spielend leicht, daß sie es kaum glauben konnten.
    In Chihuahua City gab es einen noblen Spielsalon, El Cosmopolita. Dieses Etablissement hatte Jacob La Touche gehört, der den Spitznamen »Der Türke« trug. Als feister Mann mit schlurfendem Gang war er vor fünfundzwanzig Jahren nach Chihuahua City gekommen, ohne Schuhe an den Füßen, nur von einem Tanzbären begleitet, und hatte sich über die Jahre zum mehrfachen Millionär gemausert, dessen unbekanntester Spielsalon El Cosmopolita war. Ein prachtvolles Anwesen am Paseo Bolivar gehörte ihm ebenfalls. Es wurde »Palast der Tränen« genannt, weil es mit den Gewinnen jener Spielhölle bezahlt worden war, die so manche Familie in Chihuahua City in den Ruin getrieben hatte. Doch Villas Triumph war der Untergang des »Türken«, der die Zeichen an der Wand erkannte und sich, weil ihm sein Leben lieb war, zusammen mit Mercado Richtung Ojinaga aus dem Staub machte. Als Villa in Chihuahua City einmarschierte, beschlagnahmte er als erstes sowohl das El Cosmopolita wie auch den Palast der Tränen. Das Anwesen vermachte er einem seinem Generäle als Weihnachtsgeschenk, die Spielhölle behielt er selbst. Und hier, im El Cosmopolita, sollte auch die offizielle Siegesfeier stattfinden, zu der Villa etliche seiner Offiziere und Soldaten zum Roulette- und Pokerspiel eingeladen hatte.
    »Ich werde nicht lange fort sein, querida «, versprach Rigo Araminta, im Begriff aufzubrechen. »Denn die Roulettetische sind präpariert, und aus einem mir unerfindlichen Grund spielen wir Mexikaner Poker ohne die Sieben, Acht und Neun, was das Spiel nicht annähernd so interessant macht, als wenn es mit einem amerikanischen Blatt gespielt wird. Ich bringe dir vom Chinesen was zu essen mit, wenn der alte Chee Lee was Genießbares gekocht hat! Ruh dich inzwischen ein wenig aus. Ich weiß, wie anstrengend der letzte Monat für dich gewesen  ist.« Sein Blick verdüsterte sich einen Moment vor Sorge, ehe er Araminta zärtlich küßte.
    Sie war nun im fünften Monat schwanger, und auch wenn Rigo sie schöner denn je fand, war ihr Gesicht blaß von den Strapazen der Reise, und sie hatte Schatten unter den Augen, was Rigo daran erinnerte, wie sie am Tag ihrer ersten Begegnung, damals im Hotel von El Paso, ausgesehen hatte. Ihr Bauch unter dem weiten schlichten Kleid, das sie trug, war nun leicht, aber sichtbar angeschwollen ; und in diesem Moment fand Rigo, daß sie im Schein der Lampe wie eine Madonna aussah, und er verspürte einen Stich im Herzen aus Liebe zu ihr.
    »Ich bin wirklich ein wenig müde.« Araminta seufzte und schloß kurz die Augen. »Ich denke, ich werde mich ein bißchen hinlegen und lesen, bis du zurückkommst. Viel Spaß, Rigo, und falls ich schon schlafen sollte, dann weck mich ruhig. Ich möchte für meinen Artikel, den ich darüber

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