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Desperado der Liebe

Titel: Desperado der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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doch sein breites Grinsen geriet gequält.
    »Und dieses Messer«, Rigo hob das teuflische Messer in seiner Hand, »hat schon eine Menge Leute in die Hölle geschickt, Urbino. Sprich dein letztes Gebet, amigo .«
    Die beiden begannen einander lauernd zu umkreisen. Leicht vorgebeugt, um Brust und Bauch vor der Klinge des anderen zu schützen, die Arme ausgestreckt, als würden sie so die Balance halten, tanzten sie ihren tödlichen Tanz. Wie die makabre Parodie eines Balletts, das sie einmal gesehen hatte, erschien Araminta, die sich mühsam hochgerappelt hatte, der Anblick der beiden Männer. Mit einem Sirren und Zischen durchtrennten die Messer die Luft, ein Geräusch, als würde ein Lasso oder eine Bola geschwungen werden, als die beiden Männer die ersten Attacken versuchten. Auf Urbinos häßlichem Gesicht glänzte der Schweiß; wahrscheinlich Angstschweiß, dachte Araminta im stillen, denn Rigo sah wirklich wie der Leibhaftige aus, als er sein Messer von einer Hand in die andere wechselte, es vorschnellen ließ, so daß Urbino nie wußte, ob Rigo nun mit der Linken oder der Rechten zustoßen würde. Araminta hatte ihn dieses Vorgehen schon dann und wann üben sehen, doch nie mit solcher Geschwindigkeit, und sein unglaubliches Können wirkte übermenschlich. Sie rechnete fast damit, daß ihm das Messer entglitt, doch als das nicht geschah, bekam Urbino es allmählich mit der Angst zu tun.
    Dieses Belauern zerrte an seinen Nerven. Nicht mehr lange, und ihn würde der Mut verlassen. Also wollte er es endlich hinter sich bringen. Er verfluchte sich längst für das, was er getan hatte, und wünschte nur, seine Gier auf die verfluchte Belohnung wäre nicht größer gewesen als seine Angst vor El Salvaje. Niemals hätte er die Gringa entführen dürfen, denn selbst ein Blinder sah doch, daß der General von ihr besessen war, daß es an Wahnsinn grenzte. Und er würde zu allem fähig sein. Nun waren nicht nur die fünftausend Gringo-Dollar verloren, sondern vielleicht verlor er, Urbino, gar sein Leben! Er mußte rasch handeln, jetzt oder nie, ehe der verrückte General es tat und es zu spät war.
    Urbino benetzte seine trockenen Lippen und schnellte vor, das Messer auf Rigos Bauch gerichtet. Doch Rigo wich geschmeidig wie ein Panther aus, leicht auf den Fußballen wippend; Urbinos Stoß ging ins Leere, und er verlor wegen seines Schwungs die Balance, stolperte und taumelte an Rigo vorbei. Im selben Moment stieß dessen Klinge zu und erwischte Urbino an der Seite. Urbino ließ den Arm sinken, als er das Blut sah, erstaunt, daß Rigo ihn getroffen hatte. Das Blut auf seiner Hand gab ihm den Rest. Wutentbrannt ging er erneut auf Rigo los, doch wieder nicht schnell genug, und Rigo erwischte ihn ein weiteres Mal. Wieder und wieder schlitzte Rigos Messer Urbinos Haut auf, bis dessen Bauch und Seiten mit einem heftig blutenden Muster gezeichnet waren, sein Hemd zerfetzt und blutgetränkt unter den Patronengurten, die er quer über die Brust trug.
    Araminta war inzwischen wieder auf den Beinen. Ihr Kopf und ihr Magen schmerzten von dem unsanften Ritt; ihr Handgelenk, wo Urbino sie gepackt hatte, war blau angelaufen, und ihr Gesicht brannte von seinen brutalen Schlägen. Mit zittrigen Fingern hielt sie ihre zerrissene camisa zusammen und betete still, daß Rigo gewinnen möge. Sie sah, wie seine satanische Klinge erneut zustieß und traf. Wie Spiegelglas glitzerte sie in der Sonne, als sie zischend durch die Luft fuhr und Urbino die Kehle aufschlitzte. Blut spritzte warm und klebrig auf Rigos Haut und Kleidung, als Urbino mit durchtrennter Halsschlagader röchelnd und gurgelnd zu Boden sank, dann nach vorn fiel und tot im Staub liegenblieb.
    Einen Moment lang stand Rigo reglos da, heftig atmend, noch immer das blutverschmierte Messer erhoben. Dann kniete er sich neben den toten Urbino und wischte die Klinge an dessen Hemdrücken ab, ehe er das Messer wieder in seinem  Stiefel verschwinden ließ. Er erhob sich, ging zu Araminta und schloß sie in die Arme, hielt sie ganz fest und strich ihr sanft über das Haar, als sie an seine Brust geschmiegt zitterte und schluchzte.
    »Bist du verletzt? Querida, bist du verletzt? Laß mich sehen«, sagte er, als sie stumm den Kopf schüttelte und weiterhin den Blick abwandte. Er umfaßte ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich, wüst auf spanisch fluchend, als er die blauen Flecken auf ihrer Haut sah. » Sangre de Cristo! Qué bastardo! Qué hijo de la puta! Maldito sea! Maldito sea al

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