Desperado der Liebe
diablo! Espero que su alma miserable se pudra en infierno!« Doch dann wurde sein Ton sanfter, als er fortfuhr: »Ay, pobre niña. Lo siento, lo siento. Está bien, está bien. Él es muerto.« Zärtlich küßte er ihr die Tränen von den Wangen und hielt sie so lange in den Armen, bis sie sich wieder ein wenig beruhigt hatte. Dann legte er ihr die Hand auf den Bauch. »El niño... está bien!« Das Kind... ist ihm auch nichts geschehen?
»Du - du weißt von dem Baby?« flüsterte Araminta und fürchtete fast, er werde jetzt böse auf sie sein, weil sie ihm nicht gesagt hatte, daß sie ein Kind von ihm erwartete. Doch als sie zu ihm hochschaute und sich ihre Blicke trafen, sah sie in seinen Augen die sonderbar zärtliche Flamme des Begehrens, des Bewunderns und der Ehrfurcht.
»Hast du denn wirklich geglaubt, ich würde es nicht wissen, querida ? Ich... der ich deinen Körper so gut kenne wie meinen eigenen? So manche Nacht habe ich neben dir gelegen und auf ein Wort von dir gewartet, habe darauf gewartet, daß du diese gute Nachricht mit mir teilst. Sag, warum hast du geschwiegen? Kann es sein, daß - auch wenn du mich liebst - ein Teil von dir mich immer noch haßt? Kann es sein, daß du... daß du kein Kind von mir haben willst, Araminta? Schämst du dich, Gringuita, weil es ein Halbblut sein wird? Ein uneheliches Kind, ein Bastard - so wie ich?« Araminta konnte sehen, wie sehr ihn dies schmerzte, als sich plötzlich ein finsterer Schatten auf seine Augen legte.
»Nein, o nein, Rigo. Nichts davon. Über all das habe ich gar nicht nachgedacht, bitte glaub mir. Ich liebe dich! Natürlich will ich dein Kind! Unser Kind! Wie kannst du nur annehmen, es sei nicht so? Ich hatte nur Angst, daß... daß du mich wegschickst ... auf die Casa Grande und -«
»Auf die Casa Grande? Das hast du gedacht? Ay, caramba! Mein kleiner, geliebter Dummkopf...« Er schüttelte lächelnd den Kopf. »Warum in Gottes Namen sollte ich so etwas tun wollen? Die Casa Grande ist schon vor Monaten von den Föderalisten beschlagnahmt worden und wird selbst jetzt noch, soweit ich informiert bin, als Hauptquartier von ihnen benutzt. Wenn ich die Casa Blanca nicht hätte, dann wäre ich so arm wie eine Kirchenmaus, fürchte ich.«
»Oh.« Araminta war überrascht und beschämt. »Das... das wußte ich nicht. Es tut mir leid.«
«Sí, das sollte es auch, niña. Nun ja, ich muß zugeben, ich hatte schon vor, dir eine Tracht Prügel zu verpassen, dafür daß du mir im Telegrafenamt davongelaufen bist -« Doch als er sah, wie sich ihre Augen plötzlich weiteten und ihr Gesicht alle Farbe verlor - denn sie hatte in der Tat ihren heftigen Streit ganz vergessen -, hielt er inne und runzelte die Stirn. »Ich habe nur einen Scherz gemacht, querida. Auch wenn ich jetzt wirklich versucht bin, dich übers Knie zu legen, weil du angenommen hast, ich könnte es tatsächlich tun! Besonders wo du schwanger bist! Ich mag ja so manches sein — und vielleicht auch nicht immer der Netteste —, aber so brutal bin ich nun wirklich nicht!
Dios mío! Wie kommst du nur darauf, daß ich jemals so etwas tun würde? Ich hatte eine Angst wie noch nie in meinem Leben, als ich Urbino mit dir davonreiten sah! Aber sicher verstehst du jetzt, warum du nie mehr so dumm sein darfst, mir davonzulaufen, ganz egal, wie wütend oder ängstlich du auch sein magst. Ich denke nicht, daß ich dir jemals einen echten Grund gegeben habe, dich vor mir zu fürchten, und ich verspreche dir hier und jetzt, daß es nur einen einzigen Grund gibt, Angst vor mir zu haben: wenn ich herausfinden sollte, daß du mir untreu gewesen bist. Und was das Telegramm an deinen Großvater angeht... nun, verstehst du jetzt, warum ich diese Anmerkung machen mußte? Es ist doch nur zu deinem Schutz, Araminta. Deshalb gebe ich so sehr auf dich acht. Urbino war und ist nicht der einzige in Mexiko, der angesichts der hohen Belohnung versucht sein könnte, dich mir wegzunehmen. Und falls du nicht das heimliche brennende Verlangen hast, zu Judd Hobart zurückzukehren, wirst du dich gefälligst an meine Anweisungen halten, wenn nicht deinetwegen, dann wenigstens dem Kind zuliebe. Wahrscheinlich ist es nur der Gnade des Himmels zu verdanken, daß du es nicht verloren hast!«
»Ja, ich weiß«, antwortete sie niedergeschlagen, denn in ihrem Herzen wußte sie, daß es ihre eigene Dummheit gewesen war, die es Urbino ermöglicht hatte, sie zu entführen.
»Dann komm. Es ist spät, und wir müssen zurück ins
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