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Desperado der Liebe

Titel: Desperado der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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heraus erfolgt war, hatte Araminta das unbehagliche Gefühl, ihm zu Dank verpflichtet zu sein.
    »Ich... ich möchte Ihnen danken«, sagte sie zu ihm, nachdem er seine eigenen Angelegenheiten erledigt hatte und sich vom Schalter abkehrte.
    »Por nada." Er zuckte beiläufig mit den Achseln. »Es gehört sich doch für einen Mann, einer Dame in Not beizustehen, hab ich nicht recht? Allerdings muß ich gestehen, daß ich schon gern wüßte, warum Sie ein Postfach unter einem falschen Namen eröffnet haben, Señorita Winthrop.«
    »Ach du liebe Güte, war das so offensichtlich?« Sie klang reuevoll. »Genau das hatte ich befürchtet. Ich... ich versichere Ihnen, daß es nichts Verwerfliches ist. Ich habe nur einen von mir verfaßten Artikel an eine Zeitung geschickt, und ich möchte nicht, daß mein Großvater davon erfährt», erklärte Araminta und hätte sich im selben Moment am liebsten die Zunge abgebissen aus Ärger über ihre Offenheit. Doch war es höchst unwahrscheinlich, daß der General diese Information an ihren Großvater weitergab.
    »Ah... verstehe. Si, sicherlich gefiele es Noble Winthrop nicht zu sehen, daß seine Enkeltochter mehr ist als nur eine Lilie auf dem Felde.«
    »Die immer nur schön anzusehen ist und brav?«
    »Ihre Schlagfertigkeit steht Ihrer Schönheit in nichts nach, Señorita. Es ist höchst erfrischend, einer Frau mit Ihren Vorzügen zu begegnen. Es gibt nur sehr wenige davon, das können Sie mir glauben.« Seine Stimme klang warm und weich. Sein Blick schien sie zu hypnotisieren, seine dunkelbraunen Augen verführerisch und unendlich tief; Araminta fühlte sich, als würde sie darin versinken.
    Wie konnte er nur so gutaussehend, so charmant und doch so gefährlich sein? wunderte sie sich. Hatte er wirklich seine Frau umgebracht? Sicher nicht. Die Geschichten über ihn waren vermutlich nichts als Lügen. Aber warum sonst hatte Pimby so vor ihm gekuscht? Nackte Furcht hatte aus dem Gesicht des Postbeamten gestanden, als stünde vor ihm kein Mann, sondern ein bedrohliches, wildes Raubtier aus den Bergen. Denselben Ausdruck der Angst hatte sie auf den Gesichtern derer gesehen, die einen Wutanfall ihres Großvaters über sich ergehen lassen mußten. Doch anders als ihr Großvater war Rigo del Castillo nicht laut geworden und hatte auf jegliche Drohgebärde verzichtet. Anscheinend reichte allein schon sein schlechter Ruf als Einschüchterung aus. Doch das würde bedeuten, daß an den Gerüchten über ihn etwas Wahres dran war.
    Unweigerlich erschauderte Araminta bei diesem Gedanken. Sie wagte es nicht, ihre sonderbare Faszination für diesen Mann zuzulassen. Den Erzählungen zufolge war er ein gewissenloser Verbrecher, ein Mann, der kaltblütig seine Frau umgebracht und jede Ranch nördlich des Rio Grande überfallen hatte, der gestohlen, gebrandschatzt und gemordet hatte. Das durfte sie niemals vergessen, ungeachtet, wie sehr sie sich von ihm geschmeichelt und angezogen fühlte.
    »Ich... ich muß jetzt gehen«, sagte sie atemlos, als wäre sie ein gutes Stück gelaufen. »Nochmals vielen Dank.« Dann eilte sie, ohne auf seine Antwort zu warten, aus dem Postgebäude, spürend, daß er noch immer dastand und ihr nachsah, bis sie aus seinem Blickfeld verschwunden war.
    In dieser Nacht träumte Araminta von einem Teufel, der auf einem Hengst aus einem Sandsturm hervorgestoben kam, sie packte und mit sich in sein Reich in der Hölle nahm. Und als sie aufschaute und ihm ins Gesicht sah, blickte sie in das Antlitz von Rigo del Castillo.

7. Kapitel
    Der lange Sommer neigte sich schließlich dem Ende zu ; und mit dem Herbst kamen die ersten kühlen Tage, an denen sich die gleißende Hitze zu einer willkommenen goldenen Wärme wandelte. Der Wind von den Bergen jenseits der Prärie brachte nun die Frische der höheren Regionen mit sich und nicht mehr den heißen Atem der Ebenen und Wüsten; und die Luft war erfüllt vom feuchten und kräftigen Aroma des Rio Grande. Die wilden Herbstblumen blühten, und das Laub an den Bäumen verwandelte sich in die Farbe der entfernten Hänge und Felsvorsprünge. Nur der Himmel war wie immer so türkis wie jene Steine, die die Indianer »Teile des Himmels« nannten. Auch wenn Araminta es besser wußte, gefiel ihr die romantische Legende von den Steinen, die vom Himmel zur Erde gefallen waren, und wenn sie malte, gab sie sich die größte Mühe, diese Himmelsstücke so farbgetreu wie nur möglich zu treffen.
    An diesem Morgen hatte sie sich für Ölfarben statt für

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