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Desperation

Desperation

Titel: Desperation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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mich den Rest meines
Lebens daran erinnern. Aber es ist…«
»… unheimlich«, beendete er ihren Satz. »Jedenfalls, wenn
man aus New York stammt.«
»Verdammt richtig«, sagte sie. »Wir sind eben Großstadtkinder. Und selbst wenn wir die I-8o genommen hätten, die
führt mitten durch die Wüste.«
»Jawoll. Rollende Windhexen.« Er sah wieder in den Rückspiegel, und die Gläser der Sonnenbrille, die er zum Fahren
trug, funkelten im Sonnenschein. Das Auto hinter ihnen war
ein Polizeiauto, das mindestens achtzig Sachen fuhr. Wahrscheinlich schneller. Er fuhr an den Straßenrand, bis die rechten Reifen über den Sand rollten und Staub aufwirbelten.
»Pete? Was machst du?«
Ein weiterer Blick in den Rückspiegel. Großer verchromter
Kühler, der rasch näher kam und die Sonne so grell widerspiegelte, daß Peter die Augen zukneifen mußte … aber er glaubte,
daß es ein weißes Auto war, also nicht die State Police.
»Ich mache mich klein«, sagte Peter. »Kleines verängstigtes
Tierchen. Hinter uns fährt ein Cop, und der hat es eilig. Vielleicht ist er hinter -«
Das Polizeiauto raste vorbei, so daß der Acura, der Peters
Schwester gehörte, in seinem Windsog schwankte. Es war tatsächlich weiß, und von den Türgriffen abwärts staubig. Ein Emblem schmückte die Tür, aber das Auto war vorbei, bevor Pete
mehr als einen flüchtigen Blick darauf werfen konnte. DESirgendwas. Möglicherweise Destry. Das war ein guter Name für
eine Stadt in Nevada, hier draußen in der großen Einsamkeit.
»- dem Typen her, der die Katze an das Verkehrsschild
genagelt hat«, setzte Peter den Satz fort.
»Sein Blaulicht ist nicht an. Warum fährt er so schnell ohne
Blaulicht?«
»Für wen sollte er es hier draußen einschalten?«
»Nun«, sagte sie und sah ihn wieder mit dem merkwürdigen Ausdruck an, »für uns.«
Er machte den Mund auf, um zu antworten, und machte
ihn wieder zu. Sie hatte recht. Der Cop mußte sie gesehen haben, seit sie ihn sahen, möglicherweise länger, also warum
hatte er nicht tatsächlich das Blaulicht eingeschaltet, nur für
alle Fälle? Natürlich war Peter geistesgegenwärtig genug
gewesen, von sich aus rechts ranzufahren und dem Cop soviel
Platz zu machen wie möglich, aber trotzdem
Plötzlich leuchteten die Bremslichter des Polizeiautos auf.
Peter trat selbst auf die Bremse, ohne darüber nachzudenken,
obwohl er bereits auf sechzig abgebremst hatte und der Streifenwagen so weit vor ihnen fuhr, daß sie unmöglich auffahren
konnten. Dann schwenkte der Streifenwagen auf die Fahrspur nach Westen.
»Was macht der denn?« fragte Mary.
»Ich weiß es nicht genau.«
Aber selbstverständlich wußte Peter es: Er bremste ab. Von
seinen »Schneid-ihnen-am-Paß-den-Weg-ab!«-fünfundachtzig oder
-neunzig Meilen hatte er auf etwa fünfzig abgebremst. Peter, der die Stirn runzelte und ihn, ohne zu wissen
warum, nicht einholen wollte, bremste noch mehr. Die Tachonadel von Deirdres Auto näherte sic h vierzig.
»Peter?« Mary hörte sich beunruhigt an. »Peter, das gefällt
mir nicht.«
»Alles in Ordnung«, sagte er, aber stimmte das? Er betrachtete das Polizeiauto, das langsam links von ihm auf der nach
Westen führenden Fahrspur entlangtuckerte, und machte sich
seine Gedanken. Er versuchte, die Person am Steuer zu sehen,
aber es gelang ihm nicht. Die Heckscheibe des Streifenwagens
war staubverkrustet.
Die Bremslichter, ebenfalls staubverkrustet, leuchteten
kurz auf, als das Auto noch weiter abbremste. Jetzt fuhr es
kaum noch dreißig. Eine Windhexe rollte über die Straße und
kam unter die Räder des Streifenwagens, die selbstverständlich schwarz waren. Als sie hinten wieder zum Vorschein
-kam, sah sie wie zerquetschte Finger aus, fand Peter. Plötzlich
hatte er Angst, fast Todesangst, und hatte nicht den leisesten
Schimmer, warum.
Weil Nevada voll von eindringlichen Menschen ist, das hat Marielle gesagt, und Gary hat zugestimmt, und so benehmen sich eindringliche Menschen. Mit einem Wort, unheimlich.
Das war selbstverständlich Quatsch, das hier war wirklich
nicht unheimlich, jedenfalls nicht sehr, obwohl
Die Bremslichter des Polizeiautos flackerten wieder auf. Peter trat selbst kurz auf die Bremse, ohne recht zu wissen, was
er tat, dann warf er einen Blick auf den Tacho und stellte fest,
daß er nur noch fünfundzwanzig fuhr.
»Was will er, Peter?«
Das war inzwischen überdeutlich.
»Wieder hinter uns fahren.«
»Warum?«
»Ich weiß nicht.«
»Warum ist er nicht einfach rechts rangefahren und hat

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