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Deus Ex Machina - Teil 2: Thriller

Deus Ex Machina - Teil 2: Thriller

Titel: Deus Ex Machina - Teil 2: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Lütke-Bohmert
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Laurenz und knetete sein Taschentuch in den Händen. „Alles hat darauf hingedeutet, dass -“
    „Sie lügen!“, schrie Rensing ihn an. „Was sind Sie nur für ein Vater?“
    „Wie können Sie es wagen?“, brüllte Laurenz auf. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. „Ich habe Frank geliebt. Ich hätte alles für ihn getan. Ich würde mich selbst in seinen Sarg legen, wenn er dadurch wieder lebendig würde.“
    Seine Stimme bebte. Sein ganzer Körper zitterte.
    „Warum haben Sie eine Obduktion verhindert? Warum haben Sie zugelassen -?“
    „Weil er es so gewollt hat!“ Laurenz schlug die Hände vors Gesicht und fiel wie ein nasser Sack auf seinen Stuhl zurück. „Ich musste es ihm versprechen“, schluchzte er. „Frank hat mich angefleht. ‚Lass nicht zu, dass sie mich wieder aufschneiden‘, hat er gesagt. ‚Bitte, lass es nicht zu, dass sie mir wieder alle Haare abschneiden. Ganz gleich, was auch passiert. Lass es nicht zu. Bitte, Dad.‘“
    „Wann?“, bohrte Rensing nach. „Herr Laurenz, wann hat Ihr Sohn das gesagt?“
    Jeder Muskel seines Gegenübers schien zu erschlaffen. Wie eine Luftmatratze, aus der man den Stöpsel gezogen hat. Bernhard Laurenz war ein gebrochener Mann.
    „In der Nacht von Papes Tod.“
    „Hat Frank Sie angerufen?“
    „Aus Papes Wohnung.“
    „Was hat er gesagt?“
    „Er hat gesagt: ‚Hilf mir, Dad. Er bewegt sich nicht mehr.‘“ Laurenz ließ einige Sekunden verstreichen. „Ich möchte ein Geständnis ablegen, Herr Rensing.“
    Rensing nickte. „Bitte rufen Sie einen Kollegen an, Herr Laurenz. Wir machen eine kurze Pause. Kann ich Ihnen irgendetwas bringen lassen?“
    Bernhard Laurenz hielt sein Taschentuch umklammert. „Ein Glas Wasser, wenn es Ihnen keine Umstände macht.“
     
    Eine halbe Stunde später konnte die Vernehmung beginnen. Das Tonbandgerät lief. Auf der einen Seite des Tisches saßen Rensing und Karl Hagner, auf der anderen Bernhard Laurenz und ein Anwalt in zerknittertem schwarzen Anzug, der sich als Ferdinand Giebel vorgestellt hatte. Rensing hatte ihnen ein paar Minuten der Beratung zugestanden, aber offenbar gab es nicht viel zu bereden. Laurenz setzte seinen Anwalt nur kurz über die Sachlage in Kenntnis. Rensing sah ihn auf Nachfragen von Giebel mehrmals den Kopf schütteln.
    „Können wir anfangen?“, fragte Rensing. „Erzählen Sie mir bitte, was am Dienstag, den 12.06.2012 in der Wohnung von Dr. Pape geschehen ist.“
    Bernhard Laurenz faltete die Hände. Wie zum Gebet. „Mein Sohn Frank hat die Wohnung gegen 21 Uhr betreten. Er wollte -“
    „Woher wissen Sie das, Herr Laurenz?“, unterbrach ihn Rensing.
    „Frank hat es mir erzählt.“
    „Fürs Protokoll: Wann hat Ihr Sohn Ihnen von den Ereignissen dieses Tages erzählt?“
    „Noch in derselben Nacht.“
    „Danke. Fahren Sie bitte fort.“
    „Frank wollte mit Pape reden. Wollte ihn aushorchen. So hat er es mir gegenüber beschrieben. Er wollte sehen, ob Pape sich an ihn erinnern würde.“
    „Warum hätte Dr. Pape ihn wiedererkennen sollen?“
    Laurenz zögerte. „Frank ist als Kind ... man hat sich an ihm vergangen.“
    „Woher wissen Sie das, Herr Laurenz? Hat er es Ihnen erzählt?“
    „Nein. Frank hat nie darüber geredet. Auch als Kind nicht.“
    „Woher wissen Sie dann davon?“
    „Meine Frau Annette und ich, wir haben es uns zusammengereimt. Unser Sohn hatte schreckliche Albträume. Er hat im Schlaf geredet und geschrien.“
    „Haben Sie nie über eine Behandlung nachgedacht? Warum haben Sie keinen Kinderpsychologen zurate gezogen?“
    „Frank hatte panische Angst vor Ärzten. Wir haben damals den Zusammenhang nicht erkannt. Wir haben uns das Hirn zermartert, was passiert sein könnte.“
    „Sie hätten Anzeige gegen Unbekannt erstatten können.“
    „Wem hätte das denn genutzt? Wir wollten Frank die Qual ersparen, vor wildfremden Menschen über diese Erinnerungen reden zu müssen. Ist das so schwer zu verstehen, Herr Rensing?“
    „Nein“, entgegnete Rensing. „Ich kann Sie gut verstehen. Was ist in der Wohnung geschehen? Wieso hat Dr. Pape Frank überhaupt herein gelassen?“
    „Mein Sohn hat sich als interessierter Kunde ausgegeben. Er wusste von einem Freund von Papes einträglichem Nebenjob.“
    „Wer war dieser Freund?“
    „Das weiß ich nicht. Ich habe nicht danach gefragt.“
    „Was ist dann passiert?“
    „Dieses Schwein hat meinen Sohn zunächst nicht wiedererkannt. Anscheinend war Frank nicht das einzige Kind, an dem er sich vergangen

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