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Deutschland macht dicht (German Edition)

Deutschland macht dicht (German Edition)

Titel: Deutschland macht dicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Dath
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SUMSILATIPAK!«
    »Sumsi...«
    »Sumsilatipak! Und ich werde euch Unterricht in Gehorsam erteilen! Buuuhh!«
    Der Käse war drauf und dran, die dickste Ladung Dynamit, von der er sich je getrennt hatte, dem Ungeheuer in den Schlund zu werfen. Die Bestie Sumsilatipak aber schnappte nicht nach ihm, schlug nicht mit Fäusten und stampfte auch nicht mit dem Fuß auf, um die Eindringlinge zu zertreten. Statt dessen öffnete sie weit ihr Maul, in dem unlöschbare Feuer brannten, und fing an, mit den Augen zu rollen, daß Hilde Pinguin und dem Kamikäse zuerst schwummerig wurde und dann ganz anders. Wie nannte man diesen Zustand? Geborgen?
    Glücksbehaucht?
    Das Monstrum hatte sie in seinen Bann gezogen.
    Es gab kein Entrinnen.

33.
Anschleichen
     
    »Brrr!« machte Rosalie und schlang beide Arme um ihren Leib.
    »Was ist denn?« fragte Hendrik.
    »Ich bin ... mir ist kalt, und ich bin naß hier im ... Meerwasser?« Rosalie stutzte. Sie befand sich mit Hendrik, der die bewußtlose Clea auf den Armen trug, und Mandelbaum, der auf Rosalies Schulter saß, in einer kleinen Kammer mit metallenen Wänden und greller Deckenbeleuchtung. Nirgends war Meerwasser.
    »Wovon redest du?« wollte Hendrik wissen.
    Rosalie schüttelte den Kopf: »Mir war grad, als ob ich ... schwimmen gehen würd’. Als ob das Meer braust.«
    »Wir kommen nicht vom Meer, sondern vom Frankfurter Hauptbahnhof, Röschen«, sagte Hendrik. Er fragte sich, ob Rosalie vielleicht noch von der Übergangstrance benommen war. Er selbst hatte eben erst die Augen geöffnet. Ihm war das Licht im verwunschenen Hüben tausendmal greller vorgekommen als eben noch am Fuß der Rolltreppe.
    »Wo genau sind wir jetzt? Oder weißt du das gar nicht?« erkundigte sich Hendrik.
    Mandelbaum antwortete: »Doch, das weiß ich. Wir sind an einem Ort, an dem eigentlich alle Gebrechen, die uns in der äußeren Welt hemmen und lähmen, aufgehoben sind – nur eben nicht diejenigen, die mit der Verbindung zwischen dieser inneren und jener äußeren Welt zu tun haben.«
    »Deshalb ist Clea immer noch futsch!« rief Rosalie, und Hendrik setzte säuerlich hinzu: »Meine Hand spür’ ich auch nicht mehr. Es zieht langsam in den Arm rein. Wär’ schön, wenn man bald was dagegen machen könnte, Mister Hase.«
    Der Angeredete piepste entschlossen: »Darum habe ich uns in den Turm verbracht, in dem das Geld lebt. Nicht direkt in seine Gemächer freilich, und auch nicht in die große Empfangshalle. Man müßte tollkühn sein, dort einzudringen. Beide sind mit Sicherheit bewacht, geschützt ...«
    »Du meinst, da hängen Kameras? Und in diesem Fahrstuhl nicht?« zweifelte Hendrik.
    »Kameras kaum. So plump arbeitet das Geld nicht. Der Fahrstuhl hat andere Vorzüge.«
    Rosalie und Hendrik wechselten skeptische Blicke.
    Mandelbaum schaute zum oberen Rand des Aufzugtürrahmens, wo eine Anzeige rasch wechselnder Ziffern verriet, in welchem Stockwerk sich die Kabine befand:
    23 ... 24 ... 25 ...
    »Wohin fahren wir?« fragte Rosalie.
    »Zur Empfangshalle.«
    »Aber du hast doch eben gesagt ...«
    »Anschleichen. Die Aufzugtür wird sich, wenn wir anhalten, erst öffnen, wenn ich es sage, weil ich das Codewort weiß. Dann linse ich raus. Ich bin klein. Ich falle nicht auf. Und wenn es mir da nicht gefällt ...«
    »Hauen wir wieder ab. Anderes Stockwerk«, Hendrik hatte den Plan verstanden.
    »Oder wir verlassen das Gebäude ganz und gehen auf die Brücken, obwohl dort Aktuatoren unterwegs sind, gewöhnliche und gefiederte, sowie Sendboten von Sumsilatipak.«
    »Susisa...? Wer ist Susi?« fragte Rosalie, aber Mandelbaum zischte »Pssst!«, weil er wußte, daß der Fahrstuhl gleich anhalten würde.
    Es gab einen Ruck. Das Zifferblinken erlosch.
    Die drei hielten die Luft an, weil der Halt zwar abrupt, aber sanft war und sie nicht wie erwartet zusammenstauchte. Dann sagte überraschenderweise Clea das erste Wort, wenn auch, ohne aus ihrer Bewußtlosigkeit zu erwachen: »Erdbeer ... dinger.«

    Rosalie mußte leise lachen, weil das so absurd war, und Hendrik zischte: »Wär’ schön, wenn’s hier einen Ort gäbe, wo ich das Mädel mal ablegen kann. Die ist ganz schön schwer.«
    »Pssst!« wiederholte Mandelbaum. Das war gar nicht nötig, denn sofort danach erstarb Rosalie und Hendrik jedes Wort im Mund, weil eine Dröhnstimme brüllte: »Gröööl! Ruuuug! ICH! BIN! DIE! BESTIE! SUMSILATIPAK!«
    »Mist«, sagte Mandelbaum, »der Käse ist schon drin. Und in die Falle getappt.«
    »Bitte?« fragte

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