Devil Riders 1 Herz im Sturm
zu Kopf gestiegen. Sie fühlte sich, als sprudle Champagner in ihren Adern. Sie tat, als würde sie ihn nachdenklich von Kopf bis Fuß betrachten. „Du hast manchmal auch viel Ähnlichkeit mit einem Kamel“, begann sie, doch dann erstarrte sie, als sie über seine Schulter hinweg eine Bewegung am anderen Ende des Saals wahrnahm. Unwillkürlich packte sie Gabriels Arm. „Graf Anton!“
Noch während sie das sagte, hatte der Graf sie entdeckt. Er verneigte sich galant und genoss sichtlich ihr Unbehagen.
Callie ballte die Fäuste. „Wie kann er es wagen, auf unserem Hochzeitsball zu erscheinen!“
„Ich fürchte, das ist meine Schuld.“ Nash trat zu ihnen. „Ich habe das Außenministerium und die Botschaft von Zindaria über eure Heirat in Kenntnis gesetzt. Ich hätte wissen müssen, dass der Graf einen Weg finden würde, sich Zugang zu diesem Ball zu verschaffen.“
„Ich will ihn nicht hier haben. Können wir ihn nicht hinauswerfen?“, wandte Callie sich an Gabriel.
„Nicht, ohne eine Szene zu machen und Tante Maude in Verlegenheit zu bringen“, warf Nash hastig ein, als er sah, dass Gabriel offenbar nicht das Geringste gegen Callies Vorschlag hatte.
Callie machte ein finsteres Gesicht. „Dann werde ich ihm sagen, er soll gehen - sehr freundlich, du brauchst nicht so besorgt dreinzuschauen, Nash. Ich bin ein Ausbund an Höflichkeit...“
„Was Lady Anthea bestätigen wird“, murmelte Gabriel.
Callie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. „Das ist nicht lustig!“
„Nein, ich weiß“, beschwichtigte Gabriel sie. „Aber bedenke, hier kann er dir nichts anhaben. Wir haben seinen Antrag auf Nickys Herausgabe blockiert, und er ist hier umgeben von einigen der einflussreichsten Männer Englands. Und ich bin auch noch da, zusammen mit Harry, Rafe, Luke, Ethan und Nash.“ Er zeigte auf Harry und Rafe, die ostentativ rechts und links neben dem Grafen Stellung bezogen hatten. Und Callie wusste, dass Ethan im zweiten Stock bei Tibby und den Jungen war. Gabriel legte den Arm um sie. „Wir werden nicht zulassen, dass er dir zu nahe kommt, also hab keine Angst.“
„Ich habe keine Angst vor dieser Schlange“, erklärte Callie und erkannte mit einem Mal, dass sie es wirklich so meinte. Sie fürchtete ihn nicht mehr. Nicht mehr, seit Gabriel ihr den Schwertstock in die Hand gedrückt und ihr angeboten hatte, den Grafen für sie zu töten. Sie atmete tief durch. „Ich wünsche nur nicht, dass unser Fest durch seine bösartige Anwesenheit verdorben wird“, sagte sie und ging würdevoll auf ihn zu.
Harry machte einen Schritt und stellte sich vor sie. „Zeit zum Abendessen, nicht wahr? Ich werde dich begleiten.“ Er bot ihr seinen Arm.
Überrascht sah Callie ihn an. „Nein danke, Harry, ich habe bereits gegessen.“ Sie versuchte, an ihm vorbeizugelangen, doch wieder versperrte er ihr den Weg.
„Dann darf ich vielleicht um einen Tanz bitten?“
„Aber du hast den ganzen Abend nicht ein einziges Mal getanzt!“
„Nun ja, jetzt habe ich Lust darauf“, erwiderte er ruhig. „Auf einen Tanz mit meiner hübschen Schwägerin. Das wirst du mir doch nicht verweigern.“
„Harry, willst du mich vielleicht davon abhalten, mit dem Grafen zu reden?“
Er warf ihr einen undurchsichtigen Blick zu. „Warum sollte ich das tun?“
„Ich habe keine Ahnung. Ach, sieh nur, da kommt Lady Gosforth mit einer jungen Dame, die mit dir tanzen möchte.“ Er drehte sich um, und sie nutzte seine vorübergehende Abgelenktheit, um geradewegs auf den Grafen zuzugehen.
„Prinzessin Caroline“, schnurrte der Graf. Er machte eine vollkommen korrekte Verbeugung vor ihr, die dennoch irgendwie unverschämt wirkte. „Man hat mich informiert, dass Sie jemanden zum Heiraten gefunden haben. Einen jüngeren Sohn, wie ich hörte, mit geringfügigem Vermögen.“ Er lächelte.
Sie war sich bewusst, dass Gabriel hinter ihr stand, genau wie Harry, Rafe, Luke und Nash, deren spontane Unterstützung sie zutiefst rührte. Sie maß den Grafen mit einem kalten Blick. „Das ist richtig. Sie dürfen mir Glück wünschen, ehe Sie gehen.“
Er zog eine Augenbraue hoch, als überrasche ihn ihre Kühnheit. „Darf ich? Ich denke, das mit dem sogenannten Glück muss sich erst noch zeigen.“
„Woran zweifeln Sie? An meinem Glück oder an Ihrem unverzüglichen Gehen? Für mich besteht da nicht der geringste Zweifel“, gab Callie heiter zurück. Nein, sie hegte keinen Zweifel mehr an ihrem Glück. Sie sah den Grafen an und sagte
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