Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)
Marc eine Braue hob oder sich seine hohlen Wangen kaum merklich verzogen.
Denise klatschte begeistert, als ich geendet hatte. Marc hingegen musterte mich mit versteinerter Miene. Vermutlich müsste ich schon etwas mehr bieten, um einen Oscar-preisträger zu beeindrucken.
Mit zitternden Knien machte ich mich auf den Weg zur Tür. »Danke für Ihre Zeit.«
»Miss Rose«, bellte Marc.
Meine Hand glitt vom Türknauf.
»Licht und Schatten, ja? Daran glauben Sie also, richtig? Daran, dass in jedem Menschen etwas Gutes schlummert?«
»Ja.«
Er hielt seinen Stift so fest umklammert, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Ich sah, wie sich sein Kiefer anspannte, und fragte mich, ob ich ihn in irgendeiner Weise verärgert hatte. Schließlich legte er den Stift auf sein Notizbuch. »Danke für Ihre Darstellung. Sie hat mir gut gefallen.«
❧ 3
G enau diese Worte kommen mir wieder in den Sinn, als ich in Dads Garten sitze und das Schreiben lese. Sie hat mir gut gefallen . Vermutlich waren sie tatsächlich ernst gemeint gewesen.
Ich nehme meinen BlackBerry und scrolle zu Jens Nummer. Jen ist meine beste Freundin, deshalb steht sie grundsätzlich ganz oben auf der Liste derer, die ich zuletzt angerufen habe. Ich drücke die Verbindungstaste.
»Jen, hier ist Soph.«
»Was ist passiert? Geht’s dir gut? Deine Stimme klingt so seltsam. Wo bist du?«
Ich muss lachen. Sie kennt mich besser als jeder andere Mensch auf der Welt. »Es ist alles in Ordnung. Nichts Schlimmes. Zumindest noch nicht. Ich bin in Dads Garten und mache gerade eine Pause vom Putzen.«
» Jedes Wochenende putzt du ihnen das Haus.«
»Ich weiß, Jen, aber sie brauchen mich doch.« Dad und seine Freundin haben vor einiger Zeit Nachwuchs bekommen, deshalb herrscht bei ihnen das blanke Chaos. Früher, vor der Uni, habe ich bei ihnen gewohnt, aber inzwischen bin ich in den kleinen Bungalow gleich nebenan gezogen.
Ich hole tief Luft. »Aber … ich habe eine Zusage für einen Aufbaustudienkurs bekommen. An einem tollen College in London.«
»Eine Zusage? Fürs College? Ich dachte, du hättest mit der Uni ein für alle Mal abgeschlossen.«
»Es ist ein Aufbaustudienkurs . Und zwar an einem fantastischen College.«
»Wo denn?«
»Am Ivy College.«
»O. Mein. Gott. Das ist nicht dein Ernst!«, quiekt Jen. »Marc Blackwells College? Du machst Witze! Du hast doch gesagt, dass sich dort jedes Jahr Tausende Studenten um einen Platz bewerben. Abertausende. Und dass sie dich nie im Leben nehmen würden. Und du hast gesagt, Marc Blackwell sei mit deiner Lady Macbeth bestimmt nicht zufrieden gewesen.«
»Weiß ich. Aber offenbar war er es doch.«
»Ich fasse es nicht, Soph. Aber ich habe dir ja schon immer gesagt, dass du gut bist. Oder?«
»Danke, Jen.«
»Marc Blackwell!«, kreischt Jen wieder. »Er wird dich unterrichten. Du wirst in seinem College wohnen!«
Ich unterdrücke ein nervöses Kichern. »Irre, was? Ich kann es selbst kaum glauben.«
»Moment, bleib mal dran.« Ich höre das Rascheln von Papier. »Ich habe die neueste Heat -Ausgabe hier liegen. Da ist ein Artikel über ihn drin. Hier ist er. Anscheinend sammelt er Spenden für den Erhalt irgendeiner alten, halb zerfallenen Kirche in London. Da ist auch ein Foto von ihm. Er sieht wahnsinnig heiß aus. Wenn auch nicht unbedingt der Typ Uniprofessor. Wie alt ist er noch mal? Siebenundzwanzig?«
»Marc Blackwell steht schon seit seiner Kindheit vor der Kamera und auf der Bühne. Er hat mehr Filme gedreht als mancher Vierzigjährige.«
»O mein Gott, Soph, er ist so sexy. Diese Augen … die Figur … Der Typ hat etwas Gefährliches an sich. Vielleicht weil er manchmal auch diese brutalen Martial-Arts-Filme dreht. Und er wird dich unterrichten . Mit dir reden .«
»Ja. Wenn ich zusage«, erwidere ich. »Außerdem habe ich ihn ja schon mal gesehen. Er war irgendwie so kalt. Nicht unbedingt das, was man unter einem fürsorglichen Mentor versteht, der einen in allem unterstützt. Vielleicht ist es ja doch nicht das Richtige für mich.«
»Hast du es deinem Dad schon erzählt?«
Ich knabbere an meinem Daumennagel herum. »Nein. Na ja, eigentlich gibt es noch nichts zu erzählen, oder? Ich habe mich noch nicht mal entschieden, ob ich überhaupt annehmen will.«
»Willst du mich auf den Arm nehmen? Jetzt reicht’s aber.« Die Leitung ist tot. Ich weiß genau, was das zu bedeuten hat: In wenigen Minuten kommt Jen in ihrem nagelneuen Mini angedüst.
Jen und ich sind seit der Grundschule
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