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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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reichten. Ihre Figur war schlank, außerdem hatte sie eine beträchtliche Oberweite. Ihr Gesicht war herb und gleic h zeitig puppenhaft schön. Und das Beste war, sie sah weit jünger aus als achtzehn Jahre. Vielleicht war sie das auch, je nachdem, wie ernst der Club die Bestimmu n gen nahm. Eine Einlasskontrolle gab es jedenfalls nicht.
    Sie war mit einer Clique unterwegs, die offensichtlich nur aus Frauen bestand, und Christian lotete die Bedingungen geduldig aus. Sie verbrachten die meiste Zeit auf der Tanzfläche und kamen nur zurück zu ihren Drinks, um eine kurze Pause einzulegen .
    Christian gab seine Bestellung am Tresen auf und schüttete unauffällig einige Tropfen in ihren Cocktail. Dann zog er sich an der gegenüber liegenden Seite des Tresens einen Hocker heran und wartete. Er hatte sich verschiedene Strategien überlegt. Sobald die Frau Schwindel und Übelkeit verspürte, würde er handeln. Mit etwas Glück würde sie allein zur Toilette gehen oder nach draußen. Er hatte die Wege bereits überprüft. Wenn sie zur Toilette ging, würde er sie über den zweiten Ausgang nach draußen schaffen. Sollte eine oder mehrere ihrer Freundi n nen sie begleiten, was zu befürchten war, würde er sie trennen müssen. Er könnte sich als Arzt oder Sanitäter ausgeben, die Freundinnen zurück in den Club sch i cken, Hilfe holen. Er musste es hinbekommen, allein mit ihr zu sein, das war der einzige Schwachpunkt in seinem Plan.
    Die Mädchen kamen zurück zu ihren Barhockern, machten Pause, schwatzten, lachten, löschten ihren Durst und gingen erneut zur Tanzfläche. Christian be o bachtete, wie die Clique zusammenklebte. Frauen! Vermutlich erledigten sie sogar ihre Toilettengänge gemeinsam.
    Nach einer Weile sah er, wie sein Opfer stehen blieb, kurz schwankte und wor t los die Tanzfläche verließ. Sie setzte sich auf ihren Hocker, stand aber sofort wi e der auf . U nd als sie den Raum durchquerte um nach draußen zu gehen , wirkte sie schon ziemlich neben sich. Die anderen schienen überhaupt nicht zu bemerken, was mit ihr los war. Perfekt.
    Christian folgte ihr. Er hatte bezahlt, sein Auto wartete in einer Seitenstraße und er würde mit seiner Beute weg sein, bevor ihr Verschwinden auffiel.
     
    Etwa eine Stunde später stand Christian vor Martins Bett, einen Arm um ihre Hüfte und eine Hand unter ihrem Kinn, damit er das junge Gesicht besser b e trachten konnte.
    „Nein. Was soll das? Du brauchst keine andere. Du hast doch mich.“ Martins Gespielin legte besitzergreifend die Hand auf seine Schulter, ihr Gesicht verzerrte sich vor Zorn.
    „Ich habe sie gesehen und gedacht, sie würde dir gefallen.“ Christians Gesicht zeigte Demut und Gehorsam.
    „Und wenn das nicht der Fall ist?“
    Christian hob leicht die Schultern. „Dann bringe ich sie zurück. Es ist allein de i ne Entscheidung.“
    „Du bist sehr um mein Wohlergehen bemüht.“
    „Natürlich.“ Christian senkte den Kopf.
    „Fast so sehr wie um dein eigenes.“
    Christian schwieg und hob den Blick. Vor Martin gab es sowieso keine G e heimnisse.
    Martin wandte den Blick zu der Frau in seinem Bett und tätschelte ihre Wange. Sein Lächeln war sanft, gütig und aufrichtig.
    Ihr Gesicht veränderte sich, zeigte Erleichterung und Triumph.
    Martin küsste sie und fing ihren Blick ein. „Steh auf, Liebes, schweig, geh zu Christian und gehorche ihm.“ Er schob seine gefallene Favoritin sanft in Christ i ans Arme und ergriff Christians Geschenk an der Hand. Sein Blick verweilte auf ihren Brüsten.
    „Sie gehört dir“, meinte er nebenbei.
    Christian nahm die Frau mit nach draußen. Er hasste Blutlachen in der Wo h nung. Der Geruch machte ihn selbst Tage später noch verrückt.
    Auch dieses Ferienhaus lag abgelegen, etwa einen Kilometer außerhalb der nächsten Ortschaft, und hatte einen anspruchslosen Garten hinter dem Haus. Dort gab es eine kleine Bank aus Holz, auf die er sich setzte. Er zog die Frau n e ben sich. Hier draußen herrschten Minusgrade, er spürte, wie sie zitterte. Vielleicht vor Kälte.
    Christian streichelte ihren Hals. Er fragte sich, ob sie Angst empfand. Oder ob Martins Macht nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Gedanken und Gefühle kontrollierte. Was er bedauern würde, denn die Vorstellung, dass sie wusste, was geschehen würde, erregte ihn. Er würde Martin später danach fragen.
    Richard hatte ihm einmal erklärt, dass ein gewandelter Vampir neben dem Blut viel von der Persönlichkeit, vom Charakter des älteren Vampirs

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