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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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in sich aufnimmt. Christian fragte sich, ob er sich selbst inzwischen wirklich so verändert hatte, dass er wie Martin war? Nein. Bestimmt nicht.
    Er war nicht wie Martin und würde auch nie so werden. Er grinste. Vor allem nie seinen fürchterlich schlechten Geschmack übernehmen. Da würde er schon aufpassen.
    Und jetzt war es sowieso egal, denn diese Schlampe hatte es nicht besser ve r dient. Sie war sich zu sicher gewesen und dumm genug zu glauben, dass sie alles im Griff hatte. Martin. Ihn.
    Christian, der Haus e lf. Von wegen.
    Sie zitterte stärker.
    Er selbst fühlte sich wundervoll. Aufgeregt. Voller Macht. Endlich.
    Er schob sie zu Boden, zwischen seine geöffneten Beine. Sie ging auf die Knie, ohne dass er etwas sagen musste, und war so eifrig ihm zu gefallen, als gebe dies neue Hoffnung. Er liebte seine Macht – genau wie ihre Demütigung und konnte ihre Berührung tatsächlich genießen, obwohl sie eine Frau war. Danach zog er sie auf die Füße und setzte sie sich auf den Schoß. Küsste ihre Tränen, ihren Mund, und schmeckte sich selbst.
    Er l ieß seine Lippen an ihrem Hals entlangwandern. Er wusste, dass sein Biss tief und schmerzhaft war. Sie wimmerte vor Angst und Qual.
    Christian trank ihr Blut, so viel und so lange, wie er es noch nie zuvor getan ha t te. Dann legte er sie auf de m nassen Boden ab. Er genoss den Geruch nach feuc h tem Gras. Fast so sehr wie den nach Blut. Nach einer Weile kniete sich Christian neben sie, trank erneut, verschloss die Wunde. Er spürte ihr fürchterliches Entse t zen, ihre Todesangst , f ügte ihr weitere Bisse zu und trank mehr. Immer mehr. Zwischendurch hielt er inne und betrachtete ihr Gesicht. Es war gar nicht so starr und leer, wie er geglaubt hatte. Man musste nur genau hinsehen. Sie schien genau zu wissen, was geschah. Er sah jede noch so kleine Regung: ihre Furcht, Hilflosi g keit und die verzweifelte Anstrengung, sich an ihr Leben festzuklammern, und dann endlich das Begreifen, wie nutzlos sie war.
    Ihr Blick bettelte ihn an.
    Christian fühlte sich versöhnt. Er hasste sie nicht länger. Stattdessen hatte er das Gefühl, alles über sie zu wissen, sie vollkommen zu verstehen und sich auf eine seltsame, intime Art mit ihr verbunden zu fühlen.
    Das viele Blut. Seine Macht. Herr über Leben und Tod.
    Blutrausch. Das musste ein Blutrausch sein.
    Zum ersten Mal war sein gieriger Durst nahezu gestillt.
    Leider ließ sich das Gefühl nicht unendlich ausdehnen, denn sie wurde zus e hend s schwächer. Länger zu warten, machte keinen Sinn. Er riss ihr die Kehle heraus, tauchte seinen Mund in den letzten warmen Schwall, spürte, wie sich ihr Körper aufbäumte und zum letzten Mal verkrampfte.
    Das Blut lief über sein Gesicht, ihren Hals, färbte das Gras rot und versickerte nutzlos im Boden.
    Es war eine schöne und stern en klare Nacht. Die Nacht, in der er tötete.
    E r stellte fest, dass es ihm Spaß machte.
    Die Erregung ließ nach, Christian fühlte sich entspannt und friedlich.
    Vollkommen mit seiner Existenz versöhnt. Wie würde es sein, wenn ihm später immerzu Menschen auf diese Weise zur Verfügung stünden? Jede Nacht?
    Nun wusste er endlich, dass jede seiner Entscheidungen richtig gewesen war. Martin. Seine Wandlung. Martins Geschenk. Den Höhepunkt, den er eben erleben durfte. Er holte sich die Erinnerung zurück, spürte Blut und Adrenalin.
    Richard. Er könnte wetten, dass Richard so etwas noch nie erlebt hatte. Fast hatte er Lust, ihn anzurufen.
    Christian begrub sie zwischen zwei Büschen und ging zurück ins Haus.
    Im Badezimmer schaute er in den Spiegel. Seine Augen glänzten so intensiv, wie er es noch nie gesehen hat. Sein Gesicht, sogar das Haar war blutverschmiert. Aus dem Schlafzimmer hörte er ein ängstliches Schluch z en. Auch d ie Geräusche, die das Bett von sich gab, waren eindeutig.
    Früher hätte ihn das gestört. Nun registrierte er Martins Zufriedenheit und war es auch. Er war dafür verantwortlich. Sein Geschenk. Christian zog sich aus und warf seine Klamotten in die Waschmaschine. Er trat mit einigem Bedauern unter die Dusche, obwohl er den Geruch von Blut an seinem Körper liebte. Aber er hasste es, sein Zimmer, sein Bett, alles zu versauen. Außerdem durften sie keine Spuren hinterlassen.
    Wasser rann über seine Haut und löste das getrocknete Blut, bis ein hellroter Schwall an ihm herab floss, er sah zu, wie der Strom, der zwischen seinen Füßen verschwand, immer klarer wurde.
     
    ***
    Eigentlich hatte Damian wieder

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