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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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einmal Zeit in seiner Wohnung verbringen wo l len. Er hatte Charis Bedauern gespürt, aber auch ihre Akzeptanz.
    Und nun, nachdem er nach einem Besuch in der Zentrale zwei unruhige Stu n den in seiner Wohnung verbracht hatte, hielt er es schon nicht mehr aus. Ve r dammt, was wollte er sich eigentlich beweisen? Er stieg in den Wagen und fuhr nach Zehlendorf.
    Püppi begrüßte ihn, wedelte aufgeregt mit dem Schwanz und versuchte verge b lich, sich auf seinen Stiefeln niederzulassen.
    „Aus!“, sagte er streng. Sie gehorchte sofort. Dennoch dauerte es viel zu lange, bis er an ihr vorbei und endlich auf dem Weg nach oben war.
    Vor Charis Bett blieb er stehen. Sie lag schlafend auf der Seite, hatte den Arm ausgestreckt zu dem Kopfkissen auf seinem Platz. Er bestaunte ihr Gesicht. Den Kranz dunkler Wimpern. Und stellte fest, wie sehr er ihren Anblick bereits ve r misst hatte.
    Heute trug sie wieder diesen idiotischen Pony-Pyjama, der bis zum Hals zug e knöpft war und ihm den Anblick ihrer Reize verwehrte. Damian grinste und schüttelte den Kopf. Da war er einmal nicht hier … Er beeilte sich, aus seinen Klamotten zu kommen.
    Sie wachte auf, blinzelte, sah ihn an und lächelte. Ihr Lächeln war umwerfend und wärmte sein Herz. Sofort lag er neben ihr.
    „Iiihhh…“ , quietschte sie. „Nächstens wickelst du dich in eine Heizdecke.“
    „Ich habe doch schon eine Heizdecke.“ Er zog sie an sich und genoss die Wä r me ihres Körpers.
    Plötzlich, in einem bittersüßen Moment, wurde er sich seiner Abhängigkeit und Furcht gewahr – sie war so schwach, so sterblich – um dann diesen unbegründ e ten Gedanken sofort von sich zu schieben.
    Denn das Leben war so schön, so vollkommen . J etzt, mit ihr.
     
    ***
     
    „Du hast mich aus einem Traum geweckt.“ Ich seufzte theatralisch und kuschelte mich an ihn. „Einem wundervollen Traum“, versicherte ich. „Ich war mit einem Mann zusammen, der jeden Abend neben mir auf dem Sofa saß und nach drei Dosen Bier friedlich einschlief, während Püppi zu unseren Füßen saß.“
    „Die Sache mit dem Schlaf ist zwar überflüssig, aber machbar. Dosenbier ist nicht gerade das Getränk meiner Wahl.“ Damian verzog das Gesicht. „Obwohl ich auch hier eine Ausnahme machen würde. Für dich. Der Hund allerdings …“ Sein Gesicht zeigte einen bekümmerten Ausdruck. „Das wird wohl immer nur ein Traum bleiben. Püppi ist einfach zu schlecht erzogen. Sie wird auch in Zukunft immer aufs Sofa springen und zwischen uns kriechen, so wie bisher auch.“
    „Blödsinn.“ Ich schnaubte.
    Damian fing an, die Knöpfe meines Pyjamas zu öffnen und hatte einen in der Hand.
    Ich schnaubte erneut.
    „Ich war ganz vorsichtig“, verteidigte er sich. „Aber dieser Schlafanzug ist alt. Ich kaufe dir einen neuen.“ Er machte Anstalten, ihn aufzureißen.
    Ich griff nach seinen Händen und protestierte. „Bloß nicht.“ Ich mochte meinen Pony-Schlafanzug. „Hast du denn kein Lieblingsstück?“
    Damian überlegte. Lange. Sein Gesicht und vor allem sein Augenrollen zeigten mir, wie anstrengend er es fand, die Tiefen seines Gedächtnisses für eine solche absurde Erinnerung zu bemühen. Da er doch ganz offensichtlich andere Pläne verfolgte. „Ein Dolch aus dem fünfzehnten Jahrhundert aus Familienbesitz?“ schlug er schließlich vor, legte mich auf den Rücken und war so schnell über mir, als wollte er die verschwendete Zeit sofort wieder aufholen. Dann küsste und streichelte er mich ausgiebig. Er roch nach kalter Winternacht und Leder.
    Ich seufzte zufrieden und spürte die Hitze, die mich durchströmte. „Halt!“ Ich schob ihm die Hände vor die Brust und grinste stolz, weil es mir gelungen war, ihm zu widerstehen.
    „Leg du dich auf den Rücken.“
    Damian gehorchte. Kurz darauf kniete ich über ihm und ließ meine Hüften kre i sen, ohne ihn zu berühren. Seine Augen begannen zu glänzen, und sein tiefes Lachen streifte mich wie Samt.
    „Davon habe ich geträumt, seit ich dich habe tanzen sehen.“
    „So?“
    „Und wenn du damit weitermachst, werde ich kommen, ohne dass wir uns b e rühr en .“
    Von wegen! Ich ließ mich ganz langsam abwärts gleiten, streichelte ihn und nahm ihn vorsichtig in mich auf.
    „Beweg dich nicht“, flüsterte ich. Das galt aber nicht für mich. Ich bewegte mich sachte, dann ließ ich mich unvermittelt niedersinken.
    Er gab einen tiefen Laut von sich, irgendwo zwischen Lust und Qual. Ich liebte es, ihn zu verführen und zu überraschen. Auch

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